Nach der Wahl

nach der wahl

 

Ich sags wies ist, ich habe derzeit ein Problem mit meinen Mitmenschen. Genauer gesagt, mit meinen Mitleuten …

Es geht mir nicht um Schwarz oder Rot, Blau oder Grün und wie sich die Protagonisten im Wahlkampf verhalten haben. Ich bin weder sehr leicht manipulierbar, noch bin ich eine eingeschworene Rote, Grüne, Pinke, Jetztige. Schon gar keine Sympathiewählerin. Mir ist egal, ob der Bub so herzig, die Frau so dünn ist, und einer zu viel oder zu wenig trinkt, solange er trotzdem noch weiß, was er tut und sagt.

Ich achte darauf, was die Leute tatsächlich vorhaben, wie sie über menschliche Belange sprechen. Da kann man viel erkennen! Und nichts anderes ist von größerer Wichtigkeit.
Überall gibt es natürlich einiges, das mir nicht gefallen hat oder gefällt.

Aber manche sagten es ganz deutlich und einige davon haben es ja sogar schon gezeigt, dass die Menschen für sie nur „Masse“ sind in ihrem Spiel um Masse und Macht.

Mir geht es darum, dass es doch Parteien und ihre Vordermänner gibt, die eindeutig und offenkundig gegen die Menschlichkeit verstoßen, gegen gemeinschaftliche Standards, oder offensichtlich korrumpierbar sind und dies bereits belegt wurde. Dass sie überwiesenermaßen (unterstellen tut mans ja allen PolitikerInnen) lügen, bis sich die Balken biegen. Sich selber und ihren Gefolgsleuten die Taschen vollstopfen, mit dem ihnen von den WählerInnen anvertrauten Geld sehr sorglos umgehen und es in obskure Projekte investieren, die nur einer bestimmten Bevölkerungsschicht zugute kommen. Denen, die Hilfe durch den Staat brauchen, diese verweigern und sie aus der Gesellschaft hinaus- und in die Armut hineindrängen wollen, Hass säen, die Gesellschaft entzweien.

Und dann komme ich drauf, dass in meinem Bekanntenkreis sich einige genau dafür entschieden haben, obwohl ich in Gesprächen mit ihnen glaubte, dass sie offene, hilfsbereite, redliche Menschen sind. Die sich sogar an Aktionen mit mir beteiligten und Projekte unterstützten, die diesen Programmen zuwiderlaufen.

Ich kanns nicht verstehen und bin von so manchem/r zutiefst enttäuscht und ich gebs zu, ich kann schlecht damit umgehen. Für mich ist die Welt nicht mehr wie vor der Wahl!

Ich akzeptiere, dass ich in einer Demokratie lebe, ich akzeptiere, dass es unterschiedliche Meinungen gibt, aber ICH ganz persönlich habe ein Problem damit, dass es so viele Leute gibt, die nicht mehr wissen, was gut oder böse ist. Die Eitelkeit nicht von Empathie unterscheiden können und um ein goldenes Kalb tanzen, das sie selber – so gar nicht gülden – permanent anscheißt.

Die ihr eigenes kleines Mütchen kühlen und ihre eigenen kleinen Lebchen über die Gemeinschaft stellen, andere dafür in den Dreck stoßen, damit sie auf ihrer Wolke der Selbstsicht als liebende Menschen weiterschweben können.
Ich lasse Euch gern weiterschweben, ich glaube nicht, dass ich dazu berufen bin, irgendjemanden zu bekehren oder ihm die Maske vom Gesicht zu reißen, aber ich muss mit meinen Problemen umgehen, wie ich glaube, dass es für mich gut ist.

Ich ertrage es an sich schon nur sehr schlecht, dass Unanständigkeit und Menschenverachtung den größten Platz in unserer Gesellschaft zu haben scheint, aber dass diese sich nun sogar in mein direktes Umfeld einschleichen, das schlägt mir eindeutig aufs Gemüt.

Wenn ich also in Zukunft zu und mit dem einen oder anderen meine Kontakte ausdünne, dann ist das meinem Wohlbefinden geschuldet.

 

6 Gedanken zu „Nach der Wahl“

  1. Liebe Lintschi, du hast ja Recht, doch sei nicht zu streng. Im Grunde weißt du, dass es schon immer so war und sicher auch so bleiben wird.
    Der Mensch ist wohl doch ein Herdentier und läuft mit, mit denen, die grad das größte Maul haben. Sie achten nicht auf Gesagtes, nicht aufs Handeln. Wir werden von oben her doch regelrecht blöd gemacht und gehalten. Nicht jeder, nicht jede versteht dies. Auch ich könnte um mich kotzen, wenn ich nur die Nachrichten anstelle.
    Dass ich noch keinen Hammer geworfen habe, ist ein Wunder.
    Nur gut, dass wir mit unserer Meinung noch dagegen halten können, dass wir realistisch weiterhin denken und damit vielleicht auch einige dazu bringen, das Hirn einzuschalten.
    Liebe Grüße
    Edith

    1. liebe edith,
      in ganz bestimmten belangen bin ich schon streng. da mag ich keine kompromisse machen. ich habe kein verständnis, wenn jemand einem anderen auf den schädel haut und da ist es mir egal, ob er weiß warum oder nicht. unwissenheit schützt vor strafe nicht. ich glaube zwar nicht, dass es für diese leute eine „strafe“ ist, wenn ich nichts mit ihnen zu tun haben will. aber das prinzip ist dasselbe.
      Und für den rest stimme ich dir gerne zu. und ich werfe nur keinen hammer, weil ich dann mit mir ebenfalls nichts zu tun haben wollte *ggg*
      danke, dass du dich dazu gemeldet hast!
      allerliebsten gruß

      lintschi

  2. Zitat:
    Aber manche sagten es ganz deutlich und einige davon haben es ja sogar schon gezeigt, dass die Menschen für sie nur „Masse“ sind in ihrem Spiel um Masse und Macht.
    Zitat Ende

    Wir leben in einer traurigen Zeit. Die Menschen haben haben vieles verlernt, vor allem Menschlichkeit.
    Darum denke ich mir, es ist gar nicht so schlimm am Leben da draußen nicht mehr so teilnehmen zu können.
    Das Virus Gier und auch das Virus Macht hat sich ausgebreitet – beinahe überall.

    Du hast Recht liebe Lintschi. Warum soll man sich extra mit Menschen umgeben, die einem selbst nicht gut tun?

    Man hat nur dieses eine Leben auf dieser Erde.

    Ganz liebe Grüße
    Fini

    1. danke liebe fini!

      ich glaube, dass es wichtiger denn je ist, auf seine psychische hygiene zu achten. dann kann einem der dreck, mit dem so manche um sich werfen, nix anhaben.
      dann scheidet sich die spreu sowieso vom weizen. menschen, die einem nicht guttun, die soll man besser meiden … und manchmal erkennt man doch auch wieder neue als solche 🙁

      ganz lieben gruß
      lintschi

  3. Ich glaube, wenn man zu manchen Situationen oder Menschen nicht Nein sagen kann, sagt man es irgendwann zu sich selbst, und zu den eigenen Maßstäben.
    Sicherlich, die anderen verstehen das nicht. Aber, es wäre nicht Charakterstark nur aus Gefühlsgründen oä. nachzugeben.
    Sei ganz lieb gegrüßt
    Gundel

    1. danke liebe gundel,
      das problem ist, dass man anscheinend wirklich immer wieder überrascht werden kann. auch wenn man seine pappenheimer eigentlich ganz gut zu kennen glaubt.
      aber für mich führt irgendwie dann kein emotionaler weg zurück. da habe ich gar keinen einfluss mehr darauf. ich will dann einfach nur weg davon.
      es reicht mir zu wissen, dass es viel zu viele leut gibt, die eben anscheinend nicht mehr zwischen gut und böse unterscheiden können. ich muss die nicht verdrängen, aber umhängen muss ich sie mir auch nicht.

      ganz liebe grüße auch zu dir
      lintschi

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