Gedanken über . . . die unerkannte Gewalt – III. Lebe in Frieden


Das Problem mit der unerkannten Gewalt besteht darin, dass wir von uns selbst Frieden voraussetzen. Der aber in uns gar nicht in der benötigten Form vorhanden ist.
Selbstverständlich sind Andere oft noch unfriedfertiger. Doch das liegt eher an der Konditionierung, wie sie mit ihren Aggressionen umgehen können – oder eben nicht. Beziehungsweise in welchem Kulturkreis sie sich bewegen.
Die Gewaltbereitschaft ist im Menschen verankert, weil die aggressive Abfuhr störender Befindlichkeiten ein wesentlicher Bestandteil des Lust-Unlust-Prinzips ist. Und vielleicht benötigt der Mensch sie auch zu seinem Schutz.
Aber das ist diesmal gar nicht Bestandteil meiner Überlegungen. Über frühkindliche Konditionierungen und gesellschaftliche Verzahnungen des Herdenwesens Mensch habe ich hier ja schon zur Genüge referiert.

Diesmal beschäftigt mich, wie sehr die unerkannte Gewalt in an sich friedlichen Gesellschaften um sich greift. Und wie sehr wir selbst an diesem Prozess beteiligt sind.
Wie schon gesagt, die erkannte Gewalt, ja, die kennt jeder und richtet auch gerne den Zeigefinger darauf. Aber die unerkannte … Diese fällt in den Bereich Bewusstsein und Unterbewusstsein. Solange wir Unbewusstes nicht ins Bewusstsein holen, bleibt es eben unbewusst.

Die meisten von uns leben in keinem Kriegsgebiet, oder in unmittelbaren Kriegsverhältnissen. Die westliche Welt lagert ihre Kriege aus. Wir leben quasi „im Frieden“.
Aber wenn wir um uns blicken, werden wir rasch feststellen, dass von friedlicher Gesinnung und von Friedfertigkeit nicht viel zu erkennen ist.

Und wir selbst? Wir verlassen selber oft genug den Pfad friedfertiger Ansichten und Kommunikation. Beschuldigen, grenzen aus, drohen, setzen uns gegen den Willen Anderer durch, fordern zu unfriedlichen Handlungen auf, bzw. schließen uns einer Lobby an, die unfriedliche Handlungen fordert oder ausführt.

Wenn wir den Vormarsch der rechten Parteien betrachten, ist das ein höchst aussagekräftiges Zeichen!

Es gibt so gut wie nichts Friedliches in deren Programmen und Forderungen. Und auch wenn viele jetzt aufschreien und sagen, ich habe mit denen doch nichts am Hut, dann wird nicht nur einmal der Nachsatz angefügt: aber in diesem oder jenem Punkt haben sie Recht.
Die Sprache dieser Politiker ist nicht zimperlich, da wird nichts verschleiert oder verschämt umschrieben. Und dennoch können sich nicht nur ihre Wähler damit identifizieren.

In meinem eigenen Bekanntenkreis überrascht es mich immer wieder, wie oft Menschen, die sich selbst als friedliebend bezeichnen und im Prinzip auch scheinbar so leben, in Diskussionen so manche Parolen vertreten, die sich eindeutig gegen andere Menschen oder die Umwelt richten und in der nicht ein Funken Frieden vorhanden ist – meisten noch dazu in aggressiver Form. Und gar nicht erkennen, dass sie selbst nicht friedlich unterwegs sind.

In den Familien. Nur wenige Eltern schaffen einen friedlichen Umgang mit ihren Kindern oder Partnern. Und bezeichnen sich dennoch als friedfertig.

Im Kulturbereich. Dort übernehmen so viele friedliebende Menschen diese Modelle und vertreten die Ansicht, das sei wichtig in der Kunst. Das mag auch so sein, aber selbstverständlich kann man auch mit Gewalt friedfertig umgehen, gar mit Gewalt in der Kunst. Doch auch hier kommt es zu Lobbybildungen, die ihre Ansichten über diese Werke dann keineswegs friedlich in die Welt tragen, die Inhalte künstlerisch verherrlichen und in zunehmendem Maße ihre Sprache an Verstümmelung und Verrohung angleichen, weil es ja die Sprache der neuen Kultur ist.

Wie ich eingangs schrieb, ist der Kulturkreis, in welchem man sich bewegt, ebenfalls oft ausschlaggebend für friedfertige Gesinnung. Leider ist ein Teil der Menschheit in einen Kulturkreis hineingeboren, wo Traditionen dies enorm erschweren.
Doch die meisten von uns tragen diesen Hemmschuh nicht. Wir können den Kulturkreis, in welchem wir leben wollen, selber mitgestalten.
Und uns die noble Aufgabe stellen, der unerkannten Gewalt nicht als Wasserträger zu dienen.

Das sind die wesentlichsten Punkte, die ich gerne als Anregung für den Einzelnen – und wie schon geschrieben, immer wieder auch für mich – näher beleuchten wollte.
Weil die Selbsterkenntnis viel mehr für den Frieden bringen kann, als die Forderung danach.

© evelyne w.

 

Gedanken über die Angst – V. Angst schützt nicht

 
V.

Oft bekomme ich als Argument gesagt, Angst sei lebensnotwendig, Angst beschützt.
Aber meine Meinung ist anders. Angst schützt nicht!
Umsicht schützt, Vorsicht schützt, auch Rücksicht, aber Angst nicht.

Angst vor dem Tod hat noch niemanden lebendig gehalten. Angst vor Krankheiten hat niemanden davor bewahrt, Angst vor Kriegen, vor Überfällen, vor Hundebissen, vor Lebensmittelvergiftungen, usw. kann nicht vor diesen Ereignissen oder deren Folgen schützen!

Im Gegenteil, Angst fördert in persönlichen Bereichen den Eintritt von Ereignissen, vor denen wir uns ängstigen! Oft wird erst sie zur wirklichen Gefahr, weil sie Menschen in Panik stürzt und dadurch jede Vorsicht und intuitive Abwehr untergräbt.

Menschen, die Angst vor Hunden haben, werden viel öfter von ihnen gebissen als jene, die keine Angst vor ihnen haben. Menschen, die Angst vor Krankheiten haben, werden ungleich öfter krank, als jene, die keine Angst davor haben.
Das ist nicht von mir! Das sind Entwicklungen, die jederzeit belegbar sind.
Nur, will sich diesen Ergebnissen viel zu selten jemand zuwenden.
Weil sie die Selbstverantwortlichkeit in den Vordergrund rücken würden.
Und daran sind leider viel zu wenige Menschen interessiert.

Warum das Interesse daran so gering ist, das liegt an den dynamischen Abläufen zwischen Ur-Angst und Triebverhalten.
Wie ich schon schrieb – der Mensch ist ein Herdenwesen, dem aber verhängnisvollerweise sein nicht selbstverständliches Einssein mit der Herde bewusst ist. Seine (Ur)Angst ist deshalb unermesslich. Und sein Triebverhalten drängt in die Herde. Seine Individualität wird dadurch an zweite Stelle gerückt. Und gehört dort aber nicht hin. Weil der Mensch für sich selbst von allergrößter Wichtigkeit ist. Weil es ohne ihn für ihn selbst nichts gibt.
Es beginnt ein Kreislauf, der in einen Kreis der Angst mündet.
Leider wird diese Ambivalenz zusätzlich von Anderen ausgenützt …

Wenn wir unsere Persönlichkeit schützen wollen, dann müssen wir uns auch wirklich unserer Persönlichkeit zuwenden! Menschen sind meines Wissens die einzigen Herdenwesen, die Mitgliedern ihrer Herde wissentlich Schaden zufügen. Wobei für mich das Unterbewusste auch immer zum Bewusstsein gehört, weil diese nur miteinander menschliches Bewusstsein ergeben.
Zum Unterschied von intuitiven (ebenfalls unbewussten) Handlungen anderer Herdenwesen, die ihren Sinn aber in der Herde finden und nicht in der Persönlichkeit!

Nur der Mensch trägt diese Ambivalenz in sich. Sinn für sich nur in seiner Individualität zu finden, aber auch zu wissen, Sinn für die Herde nur in der Gemeinschaft zu ergeben.

Nun steht der Mensch also vor der fatalen Aufgabe, sich in so manchen Bereichen vor seiner Herde schützen zu müssen, in der er eigentlich Schutz finden sollte. Selbstverständlich steigert dies seine Ur-Angst im Unbewussten noch immer weiter.

Die Bewusstmachung dieser Vorgänge und die Hinwendung zum Einsatz seiner persönlichen Fähigkeiten für sich und in weiterer Folge dann erst für die Herde, ist der einzige Schutz, den sich der Mensch geben kann.

Das Wesentliche daran ist, dass der Mensch auch für die Herde arbeiten muss, weil er ja ein untrennbarer Bestandteil ist und deshalb auf diese Art an dem beteiligt ist, was aus der Herde auf ihn zurückkommt.

Und am besten kann er dies, indem er seine Indivualität stärkt und sie für positive Prozesse, sich selbst, aber auch unbedingt die Herde betreffend, einsetzt. Sich auf diese Weise in die Gemeinschaft einbringt. Logischerweise ist es dafür jedoch notwendig, diese Strukturen zu erkennen.
Stellt er sich in einem der beiden Bereiche dagegen, schadet er sich in jedem Fall selbst. Und dann muss er sogar Angst vor sich selber haben.

Und die Angst vor sich selbst ist leider eine der am weitesten verbreiteten Ängste.
Aber dazu in einem späteren Kapitel …

© evelyne w.

Fortsetzung folgt

 

Gedanken über die Angst – IV. Zwischenantworten

 
Heute beschäftige ich mich mit Antworten auf Fragen, die an mich zu dem bisher Geschriebenen herangetragen wurden. Bzw. mit Bitten, meine persönlichen Gedanken-Grundlagen etwas besser zu erklären.

Zu Angst ist menschlich

Wie ich schon schrieb, Angst benötigt, meiner Meinung nach, Bewusstsein.
Wenn ich Angst habe, dann habe ich VOR etwas Angst. Also nicht erst im Auftreten von Gefahr, denn da reagiert man dann schon.
Ich will etwas vorwegnehmen, damit etwas Bestimmtes nicht eintritt.
Das können Tiere nicht.

Psychische Ängste sind für mich deshalb auch keine unbewussten Ängste, sondern eher unbenannte, bzw. unbekannte. Aber sie laufen auch über das Bewusstsein ab.,
Existenzangst, z.B. ist ja auch ein Vorwegnehmen-wollen bestimmter Situationen. Verlustangst ebenfalls, Verletzungsangst, usw.

DAS ist für mich für ANGST bezeichnend:
Dass sie das Bewusstsein braucht, um sich zu äußern.

Ein oft angeführtes Beispiel: Die Angst vor dem Feuer, die angeblich dem Menschen wie den Tieren zu eigen ist. Und der auch eine Schutzfunktion zugesprochen wird.

Ich persönlich habe vor Feuer prinzipiell keine Angst. Wenn, dann vor unkontrolliertem Feuer! Und hier wird sofort selbsterklärend, dass ich dafür denken muss, um zu unterscheiden.
Wenn also unkontrolliertes Feuer auftritt, dann werde ich davor zurückschrecken, wenn es mir zu nahe kommt. Aber das reihe ich dann unter Instinkt und Intuition, die Schutzfunktionen des ÜberlebensTRIEBes sind. Und Triebe haben eindeutig auch Tiere. Willkürliches Bewusstsein hat für mich aber nur der Mensch.

Wenn ich Erfahrungen mit Verbrennung habe, dann geht’s schon wieder los. Dann kann ich Angst vor dem Feuer bekommen (also anerzogen durch Erfahrung). Diese ist aber eine vorgeschobene Realangst, weil sie eigentlich die Angst vor der Verbrennung ist, vor der Verletzung. Verletzungsangst ist aber wiederum eine psychische Angst …

Nur die menschliche UR-Angst läuft, meiner These nach, rein über das Unbewusste ab. Weil diese die Angst vor dem Verlust der Menschheit ist, die der Mensch aber für seine Existenz als Mensch unbedingt braucht.
Alles andere betrifft nur einen Menschen persönlich, auch wenn dann viele Menschen gleichartige Angsterscheinungen haben.

 

Zu Macht braucht Angst

Zitat:
Wichtig für den Menschen wäre es, seine Individualität und sein Herdenwesen jeweils dort anzunehmen, wo sie für ihn wesensgerecht sind.
Leider funktioniert dies in unserer Gesellschaft eher umgekehrt.

Da wir unser Bewusstsein auf den falschen Ausgangspunkt lenken, geben wir im individuellen Verantwortungsbereich die Verantwortung an die Gemeinschaft ab und im gemeinschaftlichen Bereich wollen wir individuelle Bedürfnisse abdecken.

Das ist eine Frage der Verantwortungsbereiche.

Die Gemeinschaft ist selbstverständlich dazu da, um dem Menschen Schutz zu geben.
Logischerweise, denn die Angst im Einzelnen würde sonst übermächtig.
Weil der Mensch ein Bewusstsein hat, das ihn sofort erkennen lassen würde, WIE schutzlos er in der Landschaft stünde.
Ein Mensch allein kann so gut wie nix, was unser Menschsein ausmacht.
Er könnte sich, wie ein Tier, eine Höhle graben oder ein Nest bauen, und wenn er das Feuer erfinden könnte, dann könnte er damit auch das Eine oder Andere bewerkstelligen. Natürlich könnte er gewisse Schutzvorrichtungen bauen, seine Kreativität für sein Überleben einsetzen, usw.
Aber sein Überleben hätte keine menschliche Qualität. Für ihn nicht und auch für die „Schöpfung“ nicht.

Die Gemeinschaft ist außerdem dafür da, um über den einzelnen Menschen hinausgehende „Projekte“ zu ermöglichen, die eben nur mit Anderen möglich gemacht werden können. Und auch größeren Schutz bieten sollen.

Dort sollte er sein Herdenwesen annehmen.
D.h. sich an der Gemeinschaft beteiligen, um der Herde zu größerem Schutz zu verhelfen. Dann kann er ihn natürlich auch selber genießen, weil er ja ein Bestandteil der Herde ist.

Das führt automatisch zu seiner Einzelverantwortung, zu seiner Individualität.
Er kann NUR diese einbringen!
Jetzt greife ich wieder auf das Prinzip in meinem Buch „Lerne.Selbst.Lieben.“ zurück:
Jede Gesellschaft ist nur so gut, wie ihre einzelnen Bestandteile. Was ihre einzelnen Bestandteile in die Gesellschaft einbringen.
Die Verantwortung dafür liegt beim Einzelnen.

Es ist doch klar: Jeder Einzelne von uns kann die Gesellschaft im Allgemeinen nicht verändern.
Deshalb bin ich auch so strikt dagegen, dass immer von „Wir“ gesprochen wird., wenn z.B. gesagt wird – die Welt, die „wir“ unseren Kindern überlassen.
Wir haben keinen Einfluss auf „die Welt“.
Wenn wir diesem Gedanken jedoch immer weiter folgen, können wir uns deshalb nur hilflos fühlen. Hilflos ausgeliefert fühlen.

Wir müssen die Verantwortung für unser Leben übernehmen. Egal, wie es von außen beeinflusst wird.
Ein Mensch, der derzeit in Syrien „auf der Welt“ ist, kann auch die Verantwortung für sein Leben nicht abgeben! Es „nützt“ ihm nichts, zu sagen, die Anderen sind schuld. Und uns bringt es nichts, zu sagen „wir“ sind schuld!

Wir müssen die Verantwortung für unsere Gemeinschaft mittragen, ob wir wollen oder nicht. Wir können uns nicht von der „Herde“ trennen.
Aber es gibt keine kollektive Schuld!
Deshalb brauchen wir zur Bewältigung von Angst und zur Minderung von Bösem auf der Welt unsere Individualität. Und dürfen in diesem Bereich die Verantwortung nicht an die Gemeinschaft abgeben.

In unseren Gesellschaftsformen wird das eher anders angesetzt.
Eben allein schon dieses kleine Wörtchen „Wir“ zeigt dies.
Durch dieses Wörtchen wird Schuldgefühl erzeugt. Und über diese Schiene laden wir Verantwortung für Handlungen auf uns, die wir weder ausführen, noch wünschen. Was natürlich Energie frisst und und uns sehr oft lähmt.
Wir jedoch müssen „nur“ in dem Sinn Verantwortung übernehmen, dass wir uns nicht von der Herde trennen können, nicht von unserem Bewusstsein trennen können und deshalb damit leben müssen, DASS dies alles mit unserem Wissen geschieht. Und ja auch darunter leiden müssen!
Aber wir tragen keine Schuld daran. Wir müssen die Verantwortung nicht für die Handlungen übernehmen, die Andere setzen. Aber leider müssen wir die Verantwortung dafür übernehmen, was daraus erwächst.

Mein Individualitätsprinzip ist hier wahrscheinlich auch schon bekannt: Von innen nach außen.
Wir können nur in unserem Umfeld Veränderungen herbeiführen. Nicht global!
Deshalb müssen wir Verantwortung zuerst einmal für uns übernehmen, und in weiterer Folge für Familie, Freunde, Nachbarn usw.
Aber auch wieder – für unsere eigenen Handlungen!
Wenn unsere Handlung darin besteht, bei allem wegzuschauen und nirgends Hilfeleistungen anzubieten, dann müssen wir dafür Verantwortung übernehmen.
Wenn ein Anderer aber unsere angebotene Hilfestellung nicht annimmt, muss ER dafür die Verantwortung übernehmen. Was aus dieser missglückten Interaktion entsteht, dafür müssen wir beide die Verantwortung übernehmen.

Ein Beispiel: Wenn ich höre, dass mein Nachbar seine Frau prügelt, dann müsste ICH eine Handlung setzen. Für mich! Wenn ich es nicht tue, dann muss ich dafür die Verantwortung übernehmen. Wenn er sie totprügelt, werde ich – für mich – niemals aus der Verantwortung herauskommen. Auch meine Angst wird mich davor nicht beschützen. Oder meine „Ausrede“, dass ich es aus Angst nicht tun konnte. Die Gemeinschaft wird MIR keine Verantwortung zuweisen können. Die wird es wahrscheinlich nicht einmal erfahren.

Ich persönlich also muss zumindest die Polizei rufen. Ich muss aber nicht persönlich eingreifen, wenn ich „Angst vor der eigenen Verletzung“ habe. Das hat nicht unbedingt etwas mit Feigheit zu tun, das kann auch ein Akt der Selbstliebe sein, den man nicht um jeden Preis aushebeln sollte!
Dann kann ich vielleicht am nächsten Tag meine Nachbarin ansprechen und versuchen, ihr ein Hilfsangebot zu unterbreiten. Das liegt in meiner Verantwortung!
Wenn sie es nicht annimmt, liegt es in ihrer Verantwortung.
Wenn sie weiter bei diesem Mann bleibt, dann ebenfalls.
Ich werde dennoch nicht umhin können, wenn es wieder Kampf gibt, erneut wenigstens die Polizei zu rufen. Denn wenn er sie totprügelt, werde ICH die Verantwortung nicht an jemanden anderen abgeben können, dass ICH nicht zu ihrem Schutz gehandelt habe.

Jetzt stellt sich logischerweise die Frage: Was kann ich tun, wenn ich in den Medien lese, dass Milliarden von Menschen unterdrückt, gefoltert, getötet werden?
Wo liegt hier meine Verantwortung?
Wo kann ich da etwas dagegen tun?

In der Masse geht gar nichts. Da ist der Einzelne absolut machtlos. Und hilflos. Und wieder wird das propagierte „Wir“ zum absoluten Verhängnis.
Was Einer tun kann ist, eine Gruppe herauszunehmen und für diese „stellvertretend“ Hilfeleistung anzukurbeln. Das liegt in seiner Verantwortung. Aber wenn er sein eigenes Leben dadurch in den Hintergrund rückt, die Hilferufe seines eigenen Ichs oder seiner Nachbarn dadurch überhört, dann können wir doch klar erkennen, dass da etwas auf diese Art nicht funktionieren kann.

Also wieder: Von innen nach außen.
Für eigene Bedürfnisse dort sorgen, wo man dafür zuständig ist, Hilfestellungen dort anbieten, wo man etwas bewirken kann – und das beinhaltet mit Sicherheit auch für mich – Hilfestellung gemeinschaftlicher Organsiationen zu unterstützen! Aber die Richtung muss stimmen …

Und da läuft in unserer Gesellschaft etwas total verkehrt.
In dieser wird propagiert, dass die Gemeinschaft über den Einzelnen gestellt werden muss. Dass man nicht egoistisch sein darf, weil der Einzelne nicht wichtig ist …
Und das stimmt ja auch, der Einzelne ist aber nur für die Gemeinschaft nicht wichtig, weil er ein viel zu kleines Einzelteilchen ist, als dass sich die Gemeinschaft dadurch gekratzt fühlt, wenn er durch den Rost fällt.
Aber nun überlegen wir einmal, wie wichtig der Einzelne für sich selbst ist. Oder für seine Familie, für seine Freunde …

Und die Richtung ist schon wieder vorgegeben.

© evelyne w.

Fortsetzung folgt

 

Gedanken über die Angst – III. Angst ist menschlich

 
III.

Angst ist deshalb für mich menschlich, weil sie meiner Meinung nach, Bewusstsein benötigt. Nur der Mensch kann sie als solche erkennen, und vor allem aber – auch willkürlich verändern.

Aufteilen müssen wir die Darstellung der Angst in zwei Gruppen:
die Realangst und die psychische Angst.

Beide „Arten“ erwachsen dem Menschen aus seinem Bewusstsein und sind deshalb auf die ihm weitestgehend unbewusste Urangst (vor dem Abgetrenntsein von der Herde) aufgepfropft. Angst vor Schmerz, Verlust und auch vor dem Tod sind nur über das Bewusstsein erfahrbar.

Die meisten Menschen nehmen nur ihre Realängste wahr und wollen diese „bearbeiten“. Da Realängste aber nur Ausdruck für psychische Ängste sind, ist dies ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen. Es gelingt diesen Menschen dann vielleicht, diese oder jene Angst zu verdrängen, sie auf diese Weise zum Verschwinden zu bringen, aber sie drückt sich dann mit Sicherheit in einem anderen Bereich wieder aus.
Und leider ist es auch so, dass Angst einer der größten Auslöser von Krankheiten ist. Auf diesem gerade beschriebenen Weg.
Sie sucht sich IMMER einen Kanal, die Symptome dafür sind höchst unterschiedlich und oft sehr schwer der Angst zuordenbar.

Deshalb erscheint es mir so wichtig, ein bisschen über die Angst zu erzählen, weil es die einzige Möglichkeit ist, ihr ein wenig zu Leibe zu rücken, wenn man sie richtig erkennt und ihre Schlupfwinkel aufspürt.

Am besten können wir die Auftretungszonen der Angst dadurch transparent machen: Kinder bekommen erst mit zunehmender Bewusstwerdung Angst. Babies „kennen“ nur eine Angst, die ist in ihnen verankert: die Angst vor dem Verlassenwerden. Das ist die Urangst. Wobei es hier um die Herde geht. Es muss nicht die Mutter sein! Sondern jemand aus der Herde.
Zum Unterschied: Deshalb ist es oft so schwierig, junge Säugetiere, die man einsammelt, zum Überleben zu bringen, wenn sie keine Herdentiere sind. Beispiel: Bei Wildhasen kann nur die Mutter ihre Kinder ernähren. Die nehmen von niemandem anders etwas an. Aber bei Rehen z.B. kann das gut klappen.

Das oft unmotiviert erscheinende Schreien bei Säuglingen, das den Müttern so viele Sorgen und Rätsel bringt, ist im Grunde genommen genau dafür Ausdruck. Obwohl es einem Baby offensichtlich gut geht, es keinen Hunger hat, keine nasse Windel, keine Krankheiten oder erkennbare Schmerzen, schreit es. Es muss seine Angst entlasten. Und ist deshalb auch oft erst durch körperliche Zuwendung zu beruhigen. Nicht durch einen Schnuller …
Und manchmal klappt nicht einmal das. Dann spürt das Kind mit Sicherheit, dass die Mutter vielleicht emotional gerade nicht bei ihm ist …
Auch geistig reduzierte Menschen haben viel weniger Angst als geistorientierte. Nicht zu verwechseln mit ungebildeten Menschen! Bildung ist eine ambivalente Angelegenheit, sie kann Angst vermindern, aber auch erst schüren.

Ja, also was machen wir nun mit all diesen Informationen und Konstruktionen? Was können wir daraus lernen?

Wir können daraus lernen, dass Ängste über das Bewusstsein erst im Menschen abgesenkt werden. Durch Erziehung, durch Erfahrung, durch Tradition und – darum gehts mir ja in erster Linie – durch Manipulation.

Was das Überleben des Menschen sichern soll, wird dem Überlebenstrieb durch Instinkte und Intuitionen vermittelt. Dafür sind keine Ängste notwendig.

© evelyne w.

 

Gedanken über die Angst – II. Macht braucht Angst

 
II.

Ein immer wieder eingebrachtes Argument ist, dass ein Mensch meint, er sei kein Herdenwesen, weil er die Herde meidet, sich lieber von ihr absondern will.
Aber so geht das leider nicht. Er ist und bleibt ein Herdenwesen, weil er als solches „angelegt“ ist (von wem auch immer 😉 )
Damit hier kein Missverständnis entsteht. Die Herde des Menschen ist die Menschheit. Bei ihm müssen nicht viele (Schafe oder Lemminge) an einem Ort zusammengeschart sein.

Aber noch einmal: Ein Mensch ist ohne andere Menschen ein Samenkorn in der Wüste. Er könnte nicht existieren. Er hätte keine Zukunft und keine Vergangenheit.

Das Verhängnis dabei ist, dass Menschen ihre Individualität damit an der falschen Seite aufzäumen wollen.

Sich von der Herde bewusst trennen zu wollen, ist eigentlich kein Zeichen für Individualität, sondern eher für Abgrenzung und Abgrenzung birgt die große Gefahr einer neurotischen Einfärbung. Also meistens ist schon hier Angst im Spiel.

Wichtig für den Menschen wäre es, seine Individualität und sein Herdenwesen jeweils dort anzunehmen, wo sie für ihn wesensgerecht sind.
Leider funktioniert dies in unserer Gesellschaft eher umgekehrt.

Da wir unser Bewusstsein auf den falschen Ausgangspunkt lenken, geben wir im individuellen Verantwortungsbereich die Verantwortung an die Gemeinschaft ab und im gemeinschaftlichen Bereich wollen wir individuelle Bedürfnisse abdecken.

Und wieder: Das ist uns anerzogen!
Meistens unbewusst. Unsere Eltern erziehen uns – zumindest üblicherweise – nicht mit Absicht in diese Richtung. Es ist eine Sache der Dynamik. Sie wurden selber, wie auch die Generationen vor ihnen, bereits auf diesen Weg gebracht.

Aber: Es gibt auch Menschen, die das erkennen und für sich ausnützen. Diese wissen wohl eher auch nicht, warum sie das machen! Sie haben nur selber eine andere Konditionierung ihrer Angst. Deshalb brauchen sie Macht. Und können auf der anderen Seite ihre Ängste perfekt ausblenden, bzw. verdrängen.

Jeder Machthaber handelt aus Angst! Jeder Mörder!
Kriminalität entsteht aus Angst!

Wie ich schon eingangs schrieb: Jeder Mensch hat Angst. Und so gut wie jeder glaubt, er könne sie mit Macht vermindern. Deshalb suchen Menschen immer wieder Gleichgesinnte, als Ersatz der ganzen Herde. Wo sich diese dann ihre Gemeinschaft suchen, also z.b. im Kreis von Kriminellen, Grufties, Spirituellen oder Wohltätern, bleibt ihnen und ihrer Konditionierung überlassen. Und natürlich auch wieder ihren eventuellen neurotischen Störungen.

Das kann man doch sehr oft erkennen. Die Oppositionellen, Unangepassten passen sich nur einer anderen Gruppe an.
Skinheads z.B. unterliegen ebenfalls einer bestimmten Strukturierung ihrer „Herde“ und treten nur vordergründig gegen Angepasstheit auf.

Selbst Menschen, die sich ganz weit zurückziehen, suchen Menschen, die ihre Lebensweise zumindest bestätigen.
Wenn jemand sich so weit zurückzieht, dass er keinerlei Reflektion mehr sucht, ist er üblicherweise sehr schwer psychisch krank.
Muss aber nicht sein! Der Mensch kann auch kompensieren.
Doch auch der einsamste Einsiedler benötigt Kommunikation. Er wird sich eine Ersatzherde suchen. Tiere, Pflanzen, mit denen er kommunzieren wird. Oder Gott.
Sehr gut beschreibt dies Marlen Haushofer in ihrem Buch „Die Wand“.
Was diese Frau hinter der Wand am Leben hält, ist die Verantwortung für ihre Tiere und die Kommunikation mit sich selbst (also mit einem Bestandteil der Menschheit) und ihrer Vergangenheit.

Aus diesen Extremsituationen kann man wunderbar ableiten, dass der Mensch die Herde braucht.
Aber er braucht sie für Anderes als er sie in unseren Breitengraden meistens annimmt.

© evelyne w.

 

Gedanken über die Angst – I. Jeder hat Angst

 
Wie schön wäre das Leben ohne Angst …

I.

Jeder hat Angst. Doch jeder glaubt, er hat ganz eigene, spezielle Ängste.
Gemessen wird die Angst an der sogenannten Realangst, denn diese ist bewusst und bietet überdies Vergleich.
Doch die Angst spielt sich nicht im Realen ab. Das ist lediglich ihr Ausdruck.

Die Angst wohnt tief im Inneren des Menschen und wird dort täglich gefüttert. Von ihm selbst und auch von Anderen. Meistens unbewusst.

Es gibt eigentlich nur eine Angst, die menschlich fundiert ist: das ist die Ur-Angst vor der Einsamkeit. Der Mensch ist ein Herdenwesen, dem es aufgrund seines Bewusstseins klar ist, dass er auch ein Einzelwesen ist. Das bringt selbstverständlich enorme Ambivalenz mit sich.
Alle anderen Ängste werden auf diese Urangst aufgepfropft. Aber durch Manipulation! Sie werden anerzogen und trainiert.

Vielleicht muss man dort beginnen, was allen lebendigen Vorkommnissen zugrunde liegt, egal ob Lebewesen oder Pflanzen. Sie alle haben Sinn. Den Sinn, sich in ein Ganzes einzubringen und es auf diese Art und Weise weiter zu entwickeln. Deshalb gibt es auch einen natürlichen Kreislauf mit natürlichen Feinden. Weil ein Vogel z.B. Insekten frisst.
Doch die Insekten haben keine Angst. Und auch die Vögel nicht, die ja wieder andere natürliche Feinde haben.
Tiere, das sieht man oft, entwickeln Ängste, wenn sie aus ihrem natürlichen Lebensraum, und vor allem aus ihren Lebensstrukturen herausgeholt werden. Wenn sie Ungekanntes erleben müssen. Dann kann auch ein Vogel Angst zeigen. Oder ein Hund … Beispiele gäbe es hier ganz viele, aber das würde hier nun alles zu sehr verbreitern. Ich schreibe das nur, damit man nicht glaubt, ich stelle einfach ein von mir so festgesetztes Statement in den Raum.

Unter diesen Aspekten können wir erkennen, Herdenwesen empfinden es als selbstverständlich, dass ihre Herde ihnen Schutz bietet. Wie der Mensch weiß, gibt es wohl keine Sicherheit dadurch, es können auch ganze Herden vernichtet werden, aber sie haben keine Angst, die ihnen aus der Herde erwächst.
Dort gibt es Hierarchien und natürliche Abläufe, die daraus entstehen, doch Herdenwesen können nicht darüber „nachdenken“ und willkürlich aus diesen Strukturen ausbrechen. Sie handeln intuitiv richtig, wie es für ihre Art wesentlich ist. Und haben bestimmte Instinkte, die sie bei Gefahren warnen.
Schafe z.B. haben keine Angst, wenn sie sich in der Herde bewegen können. Ein Schaf bekommt vermutlich erst Angst, wenn es sich als allein empfindet.

Dies ist also die eine Grundlage des Menschen. Das Herdenwesen. Ein Mensch allein ist gar nichts. Ergibt keinen Sinn. Er braucht die Herde, um existieren und sich weiterentwickeln zu können. Und etwas Weiterführendes in das Ganze (des Universums – oder ich persönlich nenne es doch auch gerne die Schöpfung) einbringen zu können.
Und – der Mensch hat keine natürlichen Feinde!

Aber zum Unterschied von anderen Herdenwesen hat der Mensch ein Bewusstsein, das ihm Willkür bietet.
Er erkennt, denkt nach und will verändern. Zu seinen Gunsten.
Und das wollen über 7 Milliarden Einzelwesen.
Anderen Herdenwesen ist diese Willkür nicht gegeben.

Deshalb bietet die Herde dem Menschen keinen Schutz, sondern vielmehr geht Gefahr von ihr aus. Weil es keine gewachsenen Hierarchien gibt, sondern machtvoll angestrebte.

Eigentlich scheint nun alles klar.
Das Herdenwesen Mensch sucht unbewusst und unwillkürlich Schutz in der Herde. Durch Bewusstseinsmissbrauch kann aber willkürlich diese Schutzsuche ausgenützt werden, um zu manipulieren.

© evelyne w.

 

nachtrag:
ich muss einen begriff erläutern:
„natürliche feinde“. unter natürlichen feinden verstehe ich (und nicht nur ich 😉 ) jene, die für ihre natürlichen bedürfnisse andere lebenwesen töten, z.b. essen.
vögel also fressen insekten. katzen fressen vögel, usw.
das ist ein zahnradprinzip, das für die erhaltung der welt erforderlich ist.

wenn ein tiger einen menschen frisst, dann ist er „nur“ stärker.
er ist einfach ein fleischfresser.

deshalb gilt der mensch für mich z.b. als natürlicher feind der nutztiere. weil er ein fleisch- und pflanzenfresser ist. und wie sollte er sonst zu fleisch kommen?
oder wenn in früheren zeiten menschen tieren das fell abgezogen haben, um sich zu wärmen, oder auch heute noch, wenn irgendwo die not so groß ist, dann ist das „natürlich“.
aber wenn jemand aus lust und laune tiere quält oder tötet, oder um sich damit zu schmücken, dann fällt das keineswegs in diese kategorie! dann ist er ein echter feind, kein natürlicher.

 

Gedanken über Manipulation und Propaganda

 
Die Vorfälle und Reaktionen der letzten Tage haben mich dazu veranlasst, meine Gedanken über Manipulation und Propaganda etwas leidenschaftsloser zusammen zu fassen.
Ein Artikel wie „gehirnamputiert“ kann natürlich sehr polemisch und plakativ angesehen werden. Und war es sicher auch.
Ich habe mich aufgeregt …

Aber gerade durch diese Aufregung kam vielleicht der Hintergrund gar nicht so zum Vorschein, worum es mir geht. Und was dieser Fall in seiner Medienpräsenz eigentlich in mir ausgelöst hat. In welches Töpfchen er bei mir gefallen ist.

Es ging in den Konfrontationen noch immer viel zu viel um Frau Jolie, die aber in meinen Augen auch nur ein Werkzeug ist.
Das Problem war und ist aber doch, dass es mit der Beschreibung ihrer Persönlichkeit zusammenhängen musste, um zu erklären, wie krass mir der Fall erscheint. Weil der Psychosomatik damit Tür und Tor geöffnet wurde. Genauso, wie die Konzentration auf den Brustkrebs ja nur ein einseitiges Bild zeichnen konnte. Der betroffene Frauen natürlich sofort auf die Barrikaden rief, weil sie meinten, ich würde der Krankheit zu wenig Bedeutung beimessen. Ich würde mich gegen die Frauen wenden.
Nein, nein, es geht mir um Manipulation und Propaganda, die durch diesen Fall wieder einmal die Masken fallen ließen. Für mich …

* * * * *

Ich gehe davon aus, dass die westliche Welt an und für sich eine Manipulationsgesellschaft ist. Dass der individuelle Anteil so gering wie möglich gehalten wird, um die Massen dorthin dirigieren zu können, wo man sie haben will.

Mein Zugang ist ein anderer. Ich komme von der Individualpsychologie. Sie hat mir das Leben gerettet …

In unserer Gesellschaft wird dem Einwirken von außen weitaus größerer Raum gegeben als dem Wirken des Einzelnen in sich selbst.
Deshalb werden ihm gewisse Regeln für seinen Körper vorgesetzt – weil dieser ja als real angesehen wird und vergleichbar scheint – die deshalb als allgemeingültig auf kollektiv unbewusster Ebene in die Menschen abgesenkt werden.
D.h. es wird ein Bild der Öffentlichkeit geschaffen, dem sich der Einzelne fast nicht entziehen kann, weil er die vielen Bereiche nicht gesondert hinterfragen kann.

Der Mensch sucht sich also eine Handvoll Bereiche heraus, wo er versucht, entweder mitzugehen oder zu opponieren. Aber über das kollektive Unbewusste, das er auf diese Weise nicht abwehren kann, werden immer wieder Vorgänge in ihm abgespeichert.
Und das oft auf Umwegen.

Der einzige Schutz:
Der Mensch muss sein Selbstbewusstein über das Selbstgefühl stärken und nicht über die Informationen der Außenwelt.

Wenn wir die Augen aufmachen, sehen wir sofort, dass dies absolut nicht so läuft, sondern total konträr. Die Menschen suchen Schutz in vermeintlicher Gleichgesinnung. Doch diese Gleichgesinnung wird manipuliert. Weil die Gesellschaft dadurch zu einem homogenen Objekt wird, das man natürlich wesentlich leichter lenken kann, als viele, viele Einzelobjekte.

Das ist mein Ausgangspunkt.
Oder einer. Denn der andere ist natürlich mein Informationsstand über Psychologie, der wahrscheinlich überdurchschnittlich ist.
Im Prinzip gehören die beiden aber zusammen, weil sich aus der psychologischen Grundlage des Menschen diese ganzen Strukturen ergeben. Man muss also die Unzahl an persönlichen Strukturen auf einen einzigen Punkt bringen, wo alle Menschen ansprechbar und lenkbar sind.

Denn je sicherer sich ein Mensch in sich selbst fühlt, desto weniger ist er von außen beeinflussbar.
Nun sind wir aber alle nicht von allein selbstsicher. Jeder erleidet auf dem Weg zu seiner Individuation Verletzungen. Manche mehr, manche weniger, manche ganz schwere, manche nur leichte, manchen werden sie bewusst zugefügt, den meisten unbewusst.

Diese Verletzungen erzeugen in dem Menschen Angst. Ganz klar.
Er versucht sich davor zu schützen. Üblicherweise mit Fokus auf Bereiche, die ihm sicher erscheinen. Andere werden ausgeblendet.
Aber eben nur ausgeblendet. In seinem Inneren sind sie vorhanden und vollführen auf unbewusster Ebene ihr Werk. Ambivalenzen zum Bewusstsein sind die Folge, diese führen zu Neurosen. Die Neurose sucht sich einen Ausdruck. Manchmal in psychischen Störungen, oftmals in körperlichen Krankheiten.

Der unbewusste Anteil eines Menschen ist um ein Vielfaches größer als sein bewusster. Das ist auch zu seinem Schutz. Denn wäre das nicht so, müsste er ja verrückt werden. Wenn er alles bewusst wahrnehmen müsste!
Seinen unbewussten Anteil erreicht der Mensch aber nur über sein Gefühl. Eh klar, wenn etwas im Gehirn denkfähig wird, ist es nicht mehr unbewusst …

Wenn nun die Angst vor dem Gefühl liegt, mit welchem der Mensch auf seine unbewussten Anteile zugreifen könnte, dann ist eigentlich irgendwie logisch, was dann passiert. Er muss seine Handlungen aus seinem Bewusstsein nähren.

Da also jeder Mensch Angst anerzogen bekommen hat, ist sie der große gemeinsame Nenner!

Und auch wenn die Ängste ganz unterschiedlicher Art sind, so kann man jeden über die Angst erreichen.

Deshalb wird von den Machthabern die Angst geschürt. In so vielen Bereichen wie nur möglich. Und zwar auf eine sehr subtile Weise. Es werden bewusste, logisch erscheinende Vorgänge propagiert, in deren Inhalt jedoch die Angst machenden Botschaften nahezu unsichtbar versteckt sind.
Da es so viele unterschiedliche Ängste sind, pickt sich der Einzelne nur diejenigen heraus, von denen ihm sein Bewusstsein vorgibt, dass sie ihn selbst betreffen. Und sucht dafür den Schulterschluss zu Anderen, die die eigenen Ängste teilen.
Und seltsamerweise so gut wie nie Jene, die diese Angst nicht teilen, obwohl diese ja eigentlich etwas wissen könnten, das diese Ängste vertreibt oder nicht aufkommen lässt, oder wie man mit ihnen umgehen könnte. Denn die stören das Gefühl der Sicherheit.

In unserer Gesellschaft geht alles um Wirtschaft und Konsum. Dort liegt die wahre Macht. Medien und Politik sind willige Handlanger, weil sie sich dadurch wieder selbst vorgaukeln können, dass SIE die Macht haben. Und über diese Schiene wird vorgegaukelt, dass in der Masse die Sicherheit liegt. (Ich empfehle Elias Canetti: Masse und Macht).

Doch in der Masse liegt absolut keine Sicherheit!
Weil dort der Einzelne nichts Wert ist und deshalb dem Gesamten jederzeit geopfert wird, ohne auch nur einen Gedanken an ihn zu verschwenden.

Und all das habe ich in diesem Fall so brutal vor Augen geführt bekommen. Und bin schwer erschüttert, weil ich merke, wie wenige Menschen sich heute dem vorgegeben Modell noch entziehen können und zu welchen Mitteln gegriffen wird. Dass z.b. Organe von Menschen unbedeutend werden, wenn es darum geht, die Macht zu behalten. Dass der Respekt vor dem Körper des Einzelnen brutalst geopfert wird, um Dinge durchzuziehen, und alles unter dem Mäntelchen, den Menschen helfen zu wollen.

Ich muss jetzt aufhören, denn ich spüre, wie es schon wieder auf mich überschwappt …wie ich schon wieder kotzen gehen könnte …

© evelyne w.

 

Gedanken über besondere und Geburtstage im Allgemeinen

 
Ein halbrunder steht an. Und man glaubt es nicht, wieviele Menschen deshalb schon ganz aufgeregt sind. Mein Landeshauptmann hat mir bereits geschrieben, natürlich auch sein Stellvertreter von der anderen Fraktion und auch der Bürgermeister. Onlineshops füllen meinen Postkasten mit Herzen, Blumen und Rabattgeschenken.

Auch einige meiner Freunde haben schon im Vorfeld gratuliert. Denn – wie gerne, zu „besonderen“ Geburtstagen – ergreife ich die Flucht. Nicht vor meinem Geburtstag, sondern vor den mir so abstrus erscheinenden Ritualen rundherum. Ich werde das Geld für eine Geburtstagsfeier selbst verprassen! Und mit meinem Mann ganz allein und kuschelig auf einer wunderschönen Terrasse sitzen und mein Glück genießen, in diesem Alter noch genießen zu können.
Und ganz lieb an meine Familie und meine Freunde denken, die das umgekehrt wohl auch so machen werden. Und sollte wirklich einer vergessen … Es wird mich nicht unglücklicher und nicht älter und nicht jünger machen.

Wie mich eigentlich nichts älter oder jünger macht. Nicht das rote Haar und nicht die Aussagen jener eh nur in besonderen Notfällen besuchten Ärzte, besser beisammen zu sein als altersadäquat zu sein scheint. Und schon gar nicht ein Geburtstag. Auch kein „besonderer“.

Jünger.
Ich möchte nicht jünger sein. Mein Leben ist mit dem Älterwerden immer runder und harmonischer geworden. Viele Sorgen, auch Krankheiten, die mich jahrzehntelang begleiteten, habe ich auflösen können. Die Liebe hat wesentlich mehr Raum bekommen, auch die Kreativität. Mein Bauch ist also größer geworden und mein Kopf leichter. Und damit lässt es sich viel qualitativer leben.
Ich fühle mich ziemlich unabhängig. Im Zentrum meines Lebens. Das wunderbar bereichert wird durch Menschen, die mir wichtig sind. Und für manche bin ich es auch. Das ist dann ein besonderer Zuckerguss auf meinem Lebenskuchen. Aber abhängig von ihrer Aufmerksamkeit oder Liebe bin ich nicht.

Ich weiß heute, was ich will. Und danach handle ich. Ich bin die Instanz, die meinem Leben Sinn gibt. Ich lasse mich nicht übermäßig von der Umwelt ängstigen, suche nach den Möglichkeiten, die ich bewirken kann und das bringt Lebensfreude. Ich lasse mich nicht von Meinungen kontaminieren. Sie regen mich lediglich zur Hinterfragung an. Das bringt Offenheit und Flexibilität.
Die Erfahrungen, die ich mit meiner Art der Lebenseinstellung mache, bringen Spannung in meine Tage. Ballast wirft sich von allein ab und ich bin von Menschen umgeben, die mit mir in irgendeiner Sache an einem Strang ziehen.
Viele können mit mir nichts anfangen. Aber die Erfahrung zeigte, dass diese nur ein Klotz am Bein wären, die mich eher in die negative Seite der Welt ziehen wollten.
Und loslassen. Ich kann loslassen! Auch vom eigenen Druck …

Älter.
Möchte ich gerne werden. Und doch ist mein Haus bestellt. Müsste ich heute von dieser Welt gehen, dann bleibt nichts Unerfülltes offen. Ich habe keine Wünsche, die sich unbedingt noch erfüllen sollten. Ich verschiebe mein Leben nicht auf „dann“ und „wenn“. Und ehrlich, ob ich 70 oder 100 Jahre alt werde, ist ein Zeitraum, der in der Ewigkeit sowieso verglüht. Deshalb ist das Leben im Hier und Jetzt für mich so wichtig geworden.

Ach ja. Und manchmal denke ich, nach meinem Vorleben bin ich eh schon 108. Manche wissen es, manche sehen es, ich akzeptiere es. Aber erfreulicherweise spüre ich es nicht.
Denn ich fühle mich nicht älter und nicht jünger. Ich fühle mich.
Meine Freunde sind fast alle um gut 15 Jahre jünger und sagen immer: du wirkst ja viel jünger … Dann antworte ich: Ist das von Bedeutung? Und wenn ja, für wen? Für mich nicht. Denn ob ich nun mit 65 aussehe wie 64 oder wie 66, wie 59 oder 72, verglüht in der Ewigkeit ebenfalls.

Glücklicher.
Glücklicher kann man nicht sein. Entweder man ist glücklich oder nicht. Ich bin glücklich! Meistens …

Wer mag, kann mir dazu gratulieren. Aber zum Geburtstag muss es nicht sein. Abgesehen davon, dass ich gar nicht erreichbar sein werde

lintschi blinkt

© evelyne w.

 

Die Schreibtischtäter I. – Die Macht der Gemeinschaft

Es ist einfacher die Leute zu täuschen
als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden.

Mark Twain

Die Macht der Gemeinschaft
 

Wie konnte das passieren?

Seit vielen Jahrzehnten stellen wir uns diese Frage.
Wie konnte ein kleiner, seltsamer, offensichtlich psychisch verformter Mann die Welt in sein krankes Denken ziehen und sie in diesen furchtbaren Abgrund stürzen.

Die Erklärung läuft immer dort hinaus, dass die Menschen damals arm waren, dass Hitler ihnen Arbeit versprochen (und ja auch gegeben) hat und was er tatsächlich wollte und trieb, lange Zeit verborgen blieb. Und sie später gezwungen wurden …

Dass es daran nicht lag, erscheint mir persönlich absolut logisch.
Ihr werdet vermutlich alle nicht „Mein Kampf“ gelesen haben, weil er jetzt ja verboten ist. Aber damals war er es nicht. Und dieser Hass, der dort aus jeder Zeile sprang, den konnte niemand verleugnen. Und auch wenn die meisten keinen Zugang zu diesem Buch hatten, oder überhaupt weder Kopf, Zeit noch Geld dafür hatten, zu lesen, so gab es doch eine große Anzahl von Personen, die darauf hinwiesen und laut warnten.

Erfreulicherweise ruhen sich ja auch heute viele nicht auf dieser Erklärung aus. Sondern versuchen, das zugrundeliegende Phänomen aufzuzeigen, um so den nachkommenden Generationen die Möglichkeit zu geben, Frieden mit der Vergangenheit zu machen, um Frieden für die Zukunft daraus erwachsen zu lassen.

Wie wir alle wissen, werden diese Fakten von der Gemeinschaft in der Gegenwart genauso wenig umfangreich genug aufgenommen, wie damals.
Die rechte Szene blüht stärker denn je.
Heute wird diese Maschinerie auf die „Fremden“ angesetzt, jedoch sind auch diese nur das „Aushängeschild“. Der Faschismus lebt in allen menschlichen Beziehungsgruppen.

Spricht man mit einzelnen Personen, so ist das gar kein Thema. Alle sind friedliebend, sozial, offen, human und menschenfreundlich.
Die Geschehnisse des Holocaust sind ihnen so unverständlich wie die heutigen Kriege oder die Übergriffe der Hooligans.

Alle wissen, wie es sein könnte, wenn die Anderen nur endlich Ruhe gäben. Sie selber sind nicht daran beteiligt.

Dass dies genauso wenig möglich ist, wie damals als Hitler hochkam, will niemand hören. Dass die Verantwortung beim Einzelnen liegt, den Frieden mit seinem Selbst in die Welt zu tragen, ist eine Wahrheit, die viel zu unbequem ist.
Es ist wesentlich bequemer, sich hinter den Anforderungen des Alltags zu verstecken und die Schuld Anderen zuzuschieben.

Und das ist der springende Faktor. Dort liegt der Knackpunkt, den jeder Machthaber für sich nützt.

Um seine persönliche Verantwortung abzugeben und diesem Prinzip folgen zu können, braucht der Mensch ein Feindbild.
Und jeder hat eines. Es gibt keinen Menschen, der kein Feindbild hat. Ich glaube, nicht einmal Mutter Teresa hatte keines …
Natürlich liegt der Kern der Verantwortung deshalb darin, wie wir mit unserem Feindbild umgehen.
Dort liegt der Knopf, der entweder in Humanität oder Faschismus führt.
Und dort entscheidet sich, ob wir Frieden oder Hass in die Welt bringen, also in welcher Weise wir zur Gemeinschaft etwas beitragen. Und damit die Macht der Gemeinschaft prägen.

Warum ich das alles gerade jetzt schreibe?

Nein, nicht weil wieder Wahlen in Österreich anstehen, und sich die rechtsgerichteten Parteien im Vormarsch befinden. Dieses Phänomen konnte ich mir – wie man sieht – bisher ja sehr gut erklären.

Doch in den letzten Tagen wurde ich persönlich in einen Fall involviert, der mich fassungslos zurückließ. Und ich kann oft nicht anders verarbeiten, als darüber zu schreiben.

© evelyne w.

 

Die Schreibtischtäter III. – Das künstlerische Grauen

 

Das künstlerische Grauen
 
Also frage ich mich: Was wollen Autoren, die Geschichten, Romane oder Drehbücher schreiben, in denen Brutalität und Grauen im Mittelpunkt stehen? Was wollen Künstler, die solche Filme drehen?

Eine Antwort könnte sein: Sie wollen unterhalten!
Eine weitere: Sie wollen etwas aufzeigen (Nur weil es schon Diskussionen hier gab: für mich ist „aufzeigen“ etwas anderes als „aufrütteln“. Ist eine persönliche Wortwahl, aber ich möchte es gerne unterschieden wissen)
Eine dritte: Sie wollen zu Entlastung beitragen. Zu ihrer eigenen und auch zu der Anderer.

Und ja, da bin ich voll auf der Seite dieser Kunstschaffenden.
Leider ist der Mensch so angelegt, dass er höchst dunkle Seiten in sich trägt. Mit denen er nur umzugehen lernen kann, wenn er sich mit ihnen konfrontiert. Wenn er Möglichkeiten findet, diese auf eine Art und Weise zu entlasten, dass niemand dabei zu Schaden kommt. Also er selbst nicht und auch kein Anderer. Jede Therapie zielt darauf ab. Jedes Märchen soll diesem Effekt dienen.
Ich finde deshalb auch nicht, dass solche Werke an sich zur Gewalt aufrufen. Oder Indizien für den „bösen“ Charakter des Autors sind.

Aber es muss klar sein, dass es sich um ein Werk handelt! Auch wenn reale Szenen beschrieben werden. Dass es Geschichten, Gedichte, Bücher, Filme sind … in denen etwas dargestellt wird.

Wenn sich diese Autoren allerdings als Aufrüttler des Universums damit selber darstellen und deshalb darin Botschaften unterbringen, die dazu aufrufen, Andere zu verfolgen, egal aus welch immer gearteten Gründen, sie als Freiwild anzusehen oder zu Tode zu hetzen, dann hört sich für mich der unterhaltende Lernprozess schlagartig auf.

Nun könnte man glauben, dass dies eh auch logisch ist und dass dies doch jeder sofort durchschaut.
Aber dem ist leider absolut nicht so.
Wie habe ich schon geschrieben: die Angst vor dem Bösen lässt die Menschen das Böse nicht erkennen!

In der Darstellung von Gewalt gibt es viele Schlupfwinkel für Manipulierer.
Weil es eben eine große Kunst ist, Gewalt zur Unterhaltung und für Lernzwecke richtig aufzubereiten. Und es aber viel mehr kleine selbstgerechte Möchtegern-Schreiberlinge gibt als Autoren großer künstlerischer Unterhaltung.

Das erkennt man oft erst dann, wenn Autoren in dieser Form zu ihren Werken Stellung nehmen.
Deshalb ist es wichtig, auf Indizien zu achten, um sich selbst die richtige Meinung bilden zu können, was man von einem Werk zu halten hat.

Und deshalb ist die Antwort „sie wollen aufrütteln“ immer mit großer Vorsicht zu behandeln.
Denn man kann auf diese Art nicht aufrütteln, wie im vorigen Kapitel bereits beschrieben.
Man kann nicht einmal aufzeigen.
Da gibt es nichts Neues dran und wenn jemand die Morde der Naziherrschaft leugnen will, dann leugnet er sie nach dem x-millionsten Schreckensfoto immer noch.
Und wenn jemand die Schreie der Nachbarkinder nicht hören will, dann hört er sie nach dem noch so detaillierten Bericht einer Vergewaltigung, mit anschließendem Aufruf zur Täterhatz, auch nicht.

Deshalb erkennt man an dieser Antwort sofort die Überheblichkeit dieser selbsternannten Elite-Denker, die sich als die Einzigen ansehen, die sich mit solchen Situationen auseinandersetzen und den Durchblick haben.

Doch man kann noch etwas erkennen, wenn man aufmerksam bleibt.

Ich spezialisiere mich nun auf das Holocaust-Thema, es steht allerdings hier für alle Bereiche der Gewaltanwendung. Lässt sich aber daran am besten transparent machen.

Wer in eine Gedenkausstellung geht, und dort die Bilder und Dokumente des Grauens anschaut, der zeigt sich zunächst fassungslos. Und denkt und sagt: Wie konnten „Menschen“ nur so etwas tun. Oder: So etwas darf nie wieder passieren.
Doch dann geht er hinaus und fordert seine Mitmenschen auf, diese Täter nicht nur zu suchen und ihrer Bestrafung zuzuführen, die Gesellschaft also vor ihnen zu beschützen, sondern sie zu jagen, sie zu malträtieren, sie zu foltern, sie zu erschlagen, weil alles andere viel zu human für sie ist. Und um diese Forderung zu untermauern, verwendet er immer wieder Bilder der Opfer.

Wieder muss ich fragen:
Wie unterscheiden sich diese Menschen nun von den damaligen Tätern?
Wenn sie mit einseitiger Propaganda Feindbilder schaffen und die Gemeinschaft dazu auffordern, diese brutalst zu behandeln und zu ermorden. Am besten mit kurzem Prozess. Oder ohne, weil eh alles klar ist.

Das Einzige, das sie unterscheidet ist, dass sie Schreibtischtäter sind, und sicher zu feig , selber Hand anzulegen. Sondern von ihrem Schreibtisch aus die Mittel der Verhetzung und Aufhussung wählen.
Aber – wie lange? Doch sicher nur so lange, bis sie eine Mehrheit zusammengerottet haben, die ihre Ansinnen unterstützt.
Dann legen sie auch in der Realität (wieder) los.

© evelyne w.