begleitung

 
hör, meine stimme will dich wiegen
wo dich mein wort nicht mehr erreicht

will trösten dich in dunklem zagen
begleiten dich in sicherheit

hör, meine töne wollen dich locken
aus deiner angst vorm ungewiss

wollen mit dir schweben über die nebel
dorthin wo du geborgen bist

spür, meine hände wollen dich tragen
zu mir, in mich, weit weg vom weh

drum hör auf mich, auf meine stimme
auf der erlösung melodie

© evelyne w.

 

16 Gedanken zu „begleitung“

  1. Wunderbar geschrieben, liebe Lintschi,
    ich gehe in der Annahme, dass es für ein Kind ist (mag es auch schon groß sein, lächel),
    denn es sind Worte, die eine Mutter aus tiefster Überzeugung schreiben könnte.
    Egal, wie auch immer, sie sind so wundervoll zum Annahmen gedacht!

    ganz herzlich
    Edith

  2. Deine Worte gehen in Liebe zu dem, der sie dringend braucht, der sich nur in der Geborgenheit wiederfinden kann. Ob Mann oder Frau, ob Kind oder Mutter ist erst mal unwichtig, wichtig ist nur die Liebe, die fließen muß.

    „Wie schön“ heißt mein Aktuelles, liebe Lintschi *lächel*

      1. die beerdigung liegt nun hinter mir,
        viele viele menschen folgten seinem sarg,
        an einer schönen stätte am rande eines waldes
        hat er seine letzte ruhe gefunden,
        nun kann, werde auch ich wieder
        ruhiger werden (so hoffe ich),
        herzliche grüße
        finbar

        1. liebe(r) finbar,

          ich wünsche dir kraft und mut für diesen neuen weg.
          den du mit sicherheit nicht alleine gehen wirst.
          ich kann dir nur empfehlen, nimm die zeit der trauer an. sie ist wichtig und traurigkeit ist ein warmes gefühl, wenn sie echt ist.

          ich begleite noch …
          liebe wünsche zu dir
          lintschi

  3. Ich muss weinen, wenn ich dieses Gedicht lese. Es ist so berührend. Los lassen ist sooo schwer. Nicht nur für die direkt Betroffenen. Es muss sich gut anfühlen, solche Zeilen zu hören, wenn der Weg dem Ende zugeht. Ich würde sie als hilfreich und beruhigend empfinden, aber wer weiß, wenn ich tatsächlich in der Lage wäre, gehen zu müssen. Vielleicht würde ich mich auflehnen, mich dagegen wehren? In der Zeit, als ich Sterbebegleitung gemacht habe, habe ich die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht. Die besondere Erfahrung daraus war jedoch beinahe bei fast allen, nämlich ein total entspanntes, beinahe jüngeres Antlitz, als sie los gelassen haben. Das hat mich stets bestärkt, es wieder zu machen, wenn man mich darum gebeten hat. Das war natürlich noch zu gesunden Zeiten. Deine Zeilen sollten in jeder Hospiz in großen Buchstaben hängen. Da wären sie gewiss eine große Hilfe.
    Hab´ vielen Dank für diese Zeilen Lintschi.
    Verschneite Grüße
    Fini

    1. genau, liebe fini,

      wir wissen es nicht im vorhinein.
      ich aber glaube, dass man seine einstellung zum leben wählen kann, daran arbeiten kann und hoffe, dass sie sich dann in der stunde der wahrheit nicht als selbstlüge entpuppt …

      ich danke DIR, liebe fini
      deine lintschi

  4. Liebe Evelyne,
    wenn Du – wahrscheinlich aus aktuellem Anlass – solch traurig/schöne Gedichte schreibst, wundert es mich, dass Du noch Kraft und Muße hast uns restlichen Menschen noch so viel Aufmerksamkeit und Freundschaft zu schenken. Du und Deine Mutter müsst ein sehr inniges Verhältnis gehabt haben. Das Gedicht geht unter die Haut.
    Und Fini – Ihr Kommentar zeugt von so hoher Kompetenz.
    Herzlich,
    Michael

    1. lieber michael,

      es gäbe viel dazu zu sagen, aber selbstverständlich werde ich es öffentlich, also hier, nicht tun …
      ich bin eine liebesforscherin, habe dazu sogar ein sachbuch geschrieben und die liebe, wie ich sie für mich erforscht habe und sie seither in mein leben einbringe, bringt mir kraft, mit dieser situation so umzugehen, dass nicht der schmerz im vordergrund steht, sondern die liebe …

      ich habe es z.b auch in meinem bericht über flossenbürg schon geschrieben. wir dürfen nicht zulassen, dass uns die eigene angst die augen verklebt und wir nicht mehr die menschen sehen, sondern nur ihr oder unser leiden und den schmerz …

      und ich habe nur EINE einstellung …

      danke und alles liebe für dich!
      evelyn

  5. Zitat von Lintschi: habe dazu sogar ein sachbuch geschrieben und die liebe
    Ich habe das Buch gelesen und mir daraus viel Kraft oder viel mehr „Mut“ geholt. Danach gerne etwas aufgefrischt, gestärkt, denn ab und zu möchte mich doch der Alltag aus der Festigkeit kippen. In solchen Situationen ist so ein Buch, wie das von Dir Lintschi, eine echte Lebensbrücke. Das Leben ist ohnehin ein ständiger Lernprozess und wir lernen aus ALLEN Situationen.
    Ein liebendes Herz ist auch offen dafür und erfährt daraus wieder Liebe. Es ist der Lebenslauf, auf den man sich einlassen soll, in Liebe, ja.
    Wir leben das Leben und manchmal lebt es uns, das Leben.
    Bestärkt durch Deine Zeilen widme ich mich jetzt wieder meinen kleinen und großen Pflichten. Winke Dir aus dem tief verschneiten Ländle zu.
    Fini

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