verströmt

verstroemt

 

in die strömung
lasse ich mich fallen
und ich fließe
und fließe

vorbei
an den hartgepressten
ineinander verwobenen wurzeln

vorbei
an den rutschigen abstiegen
der machtregulierten ufer

vorbei
an den schwarzen fahnen
die im herzloswind flattern

und fließe
und fließe
und verströme mich

tief in der mitte
meines mit wärme umspülten
lebenssinns

 

© evelyne w.

 

fliegen tu

hoehenflug wenn wir
nur sind
und nicht das tun
was wir sein wollen

dann fallen fragen
aus den nestern
unseres seins
und antworten

die das leben sendet
um unser wir
auszubrüten
zu füttern
und es zu lehren

wie man
immer höher und höher
fliegen kann

 

© evelyne w.

 

new wave

 
auf der welle meines lebens
liege ich

manchmal ganz hoch oben
greife nach der sonne
und trinke die gischt der freude

manchmal ganz tief unten
umspült vom schlamm des grundes
und trinke vom vertrauen in den sog

der mich nach oben ziehen wird

 

© evelyne w.

 

ich schwinge

 
in der schwingung meines ichs
will ich schwimmen
im strome der erkenntnis.
vom morgen zum abend. durch die nacht. hin
zum erwachen

in der schwingung meines ichs
will ich tanzen
durch die pforte der beschränkung.
von mir zu dir. mit dir. hinein
ins uns.

in der schwingung meines ichs
lasse ich mich fallen
weil ich weiß
dass du mich auffängst.
in deinem ich. in meinem du.
in unserem wir.

 

© evelyne w.