Die Nashörner

Immer wieder wenn ich durch den Supermarkt gehe, erlebe ich Déjà-vus. Die Leut mit den FFP-2-Masken erinnern mich immer an Nashörner. Die Höckerchen, die diese Masken vor den Gesichtern in die Höhe recken, locken Reminiszenzen an einen Theaterbesuch in mir hoch.

Da es doch schon einige Jahre her ist, dass ich „Die Nashörner“ von Eugene Ionesco im Theater sah, habe ich mich nun auch wieder dem Inhalt zugewandt. Weil ich wissen wollte, ob es nur das Erscheinungsbild ist, das mich daran erinnert. Aber, wie befürchtet, ist dies keineswegs so!

Denn – die Bewohner einer Stadt verwandeln sich sukzessive in eine Horde schnaubender, angriffslustiger Nashörner. Und nur einer tut es nicht …

Zitat Wikipedia:
„… dass sämtliche Personen im Buch mit Ausnahme Behringers, eine bestimmte Bevölkerungsschicht zu repräsentieren scheinen und sich zu keiner Zeit von deren Denkweise lösen können und somit auch keine Selbstreflexion durchführen können. In ihrem System gefangen, glauben die einzelnen Figuren, die Welt zu durchschauen. Die Absurdität ihres Denkens bleibt ihnen – allen voran dem Logiker – daher immer verschlossen.“

Zitat Lovelybooks:
„Ionescos Stück über die Verwandlung der Menschen in dickhäutige Herdentiere ist eine der eindringlichsten Parabeln der modernen Literatur: Sie beschreibt die Ausbreitung von Fanatismus und Barbarei als alltäglichen Prozess, bei dem am Ende alles Menschliche als ›abnorm‹ gilt.“

 

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