Zum Gedenken an die Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 hier meine Lesung anlässlich der Ausstellung „Novemberpogrome in Aquarell und Acryl“ von Heinz Spicka vom 10.11.2011
Zum Gedenken an die Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 hier meine Lesung anlässlich der Ausstellung „Novemberpogrome in Aquarell und Acryl“ von Heinz Spicka vom 10.11.2011
Am 9. April 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg ermordet. Hier ein Auszug aus meinem Spürbericht von meinem Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte.
Wichtiger denn je erscheint es mir heute, an die Zeit zu erinnern, wo der Bevölkerung die freie Meinungsäußerung genommen wurde und das Leben einiger mehr wert war, als das anderer.
Gedenken ist Auftrag!
Auftrag an uns selbst.
Auftrag für uns selbst.
Zitat aus „Flossenbürg 2011 – ein Spürbericht“
Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 war der zerstörerische Höhepunkt der Novemberpogrome.
Mit dem Novemberpogrom wurde die Vertreibung und Enteignung der jüdischen Bevölkerung durch die Nationalsozialisten radikalisiert und systematisiert. Hunderte Juden wurden ermordet, Häuser, Wohnungen, Geschäfte, Synagogen und Friedhöfe zerstört.
Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust mündete.
Zum Gedenken hier meine Lesung aus meinem Booklet „Flossenbürg 2011 – Ein Spürbericht“.
Gedenken ist so wichtig.
In diesem Jahr jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 70. Mal.
Wenn wir die Welt betrachten, müssen wir leider erkennen, dass es dennoch keinen Frieden gibt. Dies liegt zum Teil daran, dass die Menschen aus der Vergangenheit zu wenig lernen.
Die Verhetzung blüht nach wie vor, nur die Feindbilder werden ausgetauscht.
Mit meinem Spürbericht vom Besuch der Gedenkstätte KZ Flossenbürg habe ich versucht, einen Weg aufzuzeigen, wie Gedenken zu Liebe führt und nicht im immer weiter geschürten Grauen versickert und dadurch dem Hass und der Verhetzung Nährboden bietet.
Dem Gedenken in Liebe ist dieses Gewinnspiel gewidmet.
An diesem Tag, der wieder einmal zum Gedenken anregen soll, möchte auch ich wieder an mein kleines Büchlein erinnern. Weil es Wege aufzeigt, wie man mit diesem Gedenken persönlich besser umgehen kann.
Es ist wichtig zu lernen, der Opfer liebevoll zu gedenken.
Dafür ist es notwendig, sich mit ihnen zu solidarisieren.
Auch wenn nun der Großteil aufschreien mag: Aber das tun wir doch.
So muss ich das leider verneinen.
Wir schicken dir Opfer als ewige Gruselgestalten durch die Geschichte, die niemals zur Ruhe kommen können, anstatt ihrer liebevoll zu gedenken.
Dies führt leider dazu, dass die meisten diese Bildern nicht anschauen „können“, weil „man“ sich logischerweise so etwas nicht gern anschaut. Aber warum lässt man sie dann nicht endlich zur Ruhe kommen, zerrt diese Bilder immer wieder an die Öffentlichkeit?
Man bedient damit lediglich einen Voyeurismus der perversesten Art.
Wenn man Opfer in diesen intimsten Augenblicken der Not und Angst zeigt, nimmt man ihnen noch einmal – und immer wieder – ihre Würde!
Ich habe vor ein paar Tagen einen Beitrag mit einer Frau gesehen, die Auschwitz – und die mit ihr angestellen Mengele-Versuche – überlebt hat. Und diese hat einen für mich so wichtigen und richtigen Satz gesagt:
Ich habe ihnen verziehen. Und wissen Sie warum? Weil ich ihnen nicht die Macht geben wollte, mir mein ganzes Leben zu versauen. Weil ich nicht in ihre Fußstapfen des Hasses treten wollte.
Deshalb wäre es so wichtig, zu lernen, wie man richtig gedenkt, um den Opfern auch tatsächlich gerecht zu werden, wie man ihnen die längst verdiente Ruhe und den Frieden – und vor allem die Liebe – zurückgibt, die ihnen zu Lebzeiten genommen wurden.
Und darüber habe ich in meinem Spürbericht geschrieben …
70 Seiten
ISBN 978-3951-99072-9
Im übrigen: Man muss mein Büchlein nicht kaufen,
man kann den gesamten Text hier auf meinem Blog vollkommen gratis lesen:
Flossenbürg 2011 – Ein Spürbericht
75 jahre reichskristallnacht …
an solchen tagen
werde ich ganz klein
aus scham und angst
fünfundsiebzig jahre
legen sich auf meine haut
auf meinen rücken
der sich krümmt
unter der last
gemeinsamer verantwortung
für das was sich
nicht wiederholen
DARF
was tun
mit diesem erbe
von dem ich weiß
dass es den menschen
innewohnt
damals sowie heute
lasst uns
die namen nennen
für das kleid
in dem das totschweigen
sich präsentiert
sei es aus eitelkeit
oder aus abgestumpfter
sattheit
und dann nehmt meine hand
die euch den weg
zur liebe weist …
an solchen tagen
werde ich ganz klein
aus demut
über mein leben in der
gnade der geburt
© evelyne w.
In den letzten Tagen wurde ich durch einen seiner wunderschönen Texte an Dietrich Bonhoeffer erinnert.
Ich nehme diese Erinnerung zum Anlass, um meinerseits wieder einmal auf mein Booklet aufmerksam zu machen. Dietrich Bonhoeffer war einer der Gefangenen in Flossenbürg und wurde dort auch hingerichtet.
70 Seiten
€ 7,50
ISBN 978-3951-99072-9
Hier auf meinem Blog gibt es ebenfalls die Texte über meine Eindrücke bei meinem Besuch in der Gedenkstätte Flossenbürg zu lesen. Ab Flossenbürg 2011 – I. Ankunft
Wie das kleine Gewinnspiel bei meinem Verlag zeigte, gab es reges Interesse an den signierten Booklets.
Aus diesem Grund habe ich gleich mehrere Bücher signiert und werden die Booklets „Flossenbürg – Ein Spürbericht“ nun bei Bestellung bis 31. März 2012 mit Signierung ausgeliefert.
Anfang dieses Jahres wurde an der Austin Peay State University in Clarksville, USA, im Rahmen eines Deutschkurses das Thema Holocaust behandelt. Im Zuge dieses Kurses wurde mein Booklet in 2 Etappen gelesen und anschließend besprochen. Auch meine Video-Lesung war Bestandteil der Auseinandersetzung der Studenten.
Im Anschluss daran erhielt ich nun den angeschlossenen Brief.
Die Motivation zum Schreiben dieses Booklets – Zitat, S. 59:
hat damit auf eine nicht erwartete, aber umso eindrucksvollere Art für mich Bestätigung erhalten.
Darüberhinaus habe ich die Genehmigung der Studenten erhalten, Ihr Schreiben zu veröffentlichen, weil auch sie jede nur mögliche Gelegenheit ergreifen wollen, andere Menschen auf diese Weise zu motivieren.
Mein ganz besonderer Dank geht zu diesen wunderbaren jungen Leuten nach Amerika!
_____________________________________________________________________________________