an dem tag an dem sie versuchten mir meine freiheit zu nehmen gaben sie sie mir.
riesige säcke werfe ich ab. mit ballast. in denen jene zappeln dick verschnürt. von ihren ängsten und durch den hass den sie als überblick zu tarnen versuchen. um ihre unfähigkeit zu verschleiern. liebe in sich zu finden. im schulterschluss zu gehen. um leben zu fördern. die schuldige suchen wo es keine gibt. weil der feind nicht der nachbar ist. sondern die idee ihn zu vernichten.
da sitze ich inmitten meines friedens und danke gott. dass er für mich die spreu vom weizen trennt. mit dem ich brot backen kann. und keine brötchen essen muss in denen das gift gärt. das sie in ihre welt träufeln.
meine liebe trägt mich. zu ihnen. weil sie mich frei macht. mich um sie zu sorgen.
Ich trat vor die Tür. Weite schob sich in mein Blickfeld.
Nur zaghaft wagte ich einen ersten Schritt.
Die Freiheit winkte mir. Mit ihrer weißen Fahne.
Ließ eine Taube auf. Den Friedenszweig im Schnabel.
Ich begann zu laufen. Immer schneller.
Bis ich abhob. Und unter den Fittichen des Friedens
in die Freiheit schwebte.
eure hilflosigkeit
ist nicht die meine
ich wachse an den ereignissen
werde mutiger
und selbstbestimmter
die kleingeistigkeit
der tage
lässt meinen geist wachsen
er verlässt die grenzen
die man ihm von außen
setzen will
steigt empor
in unerreichte höhen
die vogelperspektive
zeigt die unglaubliche schönheit
des lebens
meines lebens
und derer
die nicht mitmarschieren
sondern eigene wege gehen
die einförmigkeit der tage bringen mir puren genuss.
ruhe. dankbarkeit. zufriedenheit. spaziergangsglück.
umarmungen von natur und heim.
gedanken und gedenken in liebe.
freude auf die ankunft des herrn.
in besinnlichkeit.
und stille.
wahrhaftige weihnachtsstimmung.
der tag neigt sich. unter seiner last. er schleppt die bürde seines zorns. zynismus wirft geröll auf seinen weg. müdigkeit torkelt durch seine adern. er starrt auf seine leeren hände. brot schimmelt in verschlossenen truhen. wasser verfault in geschliffenen karaffen. dagobert duck badet in seinem münzensee. voyeure des todes schaufeln gräber. bedienen die geilheit schau-lustiger. kein platz für nackte überlebende.
erst wenn auch sie zu zahlentoten werden.
© evelyne w.
die zeit ist meine freundin.
bleibt mir auch von tag zu tag weniger
so gibt sie mir doch von tag zu tag immer mehr.
sie nimmt mir die verschwendung und schenkt mir das verschwenderische.
ich habe keine zeit mehr für den tanz der eitelkeiten und den stillstand auf dem berg des hasses, die mir die endlosgaukler in den schritt werfen wollen.
die tangowiege ist meine bewegung, geschmiegt an dich.
ich habe keine zeit mehr für neidgenossen und ausgrenzer, flachgeister und parolentrinker.
doch habe ich vielmehr zeit für menschen, deren licht ich nicht mehr unter ihren scheffel stelle. für menschen, die in die weisheit meiner seele lachen. für worte die uns berauschen, weil sie die liebe von unseren lippen tropfen.
die sinnlichkeit des herbstes legt mir nahe, die intensität der reife zu ernten.
es sind nicht die überschriften, die mir das leben zeigen, wie es ist.
die wege laufen durch die alleen der menschlichkeit, dort blühen inhalte, die gemeinschaft bilden, wächst die freude an der welt.
keine zeit ist zu wenig, um sie zu gehen.
denn sie gibt immer. und ihre freundschaft macht das leben lebenswert.
ich möchte nicht mehr kind sein
und in der gegenwart
schon gar nicht
doch meine kinderweihnacht
die würde ich gern herüberholen
in dieses jetzt
wo fantasie mystik geheimnis
dem kitsche weichen mussten
der lauten schrille
technischer errungenschaften
animierten christkindern
dem durchblick digitaler monster
und vor der krippe des herrn
sortiert wird
wer seiner liebe würdig ist
© evelyne w.