Die Kunst des Liebens

Die Erklärungen, die Fromm liefert, sind immer hilfreich für mich. Das habe ich schon oft erlebt. Wenn ich besser verstehe, was mit den Menschen los ist, dann verliere ich kurioserweise Angst, anstatt sie weiter aufzubauen.

Aber wirklich helfen kann mir dann nur die „Kunst des Liebens“!

Es geht um Individuation. Umso mehr wir uns als Individuum erkennen, desto mehr erleben wir uns abgetrennt von der Gemeinschaft.
Wir sind aber abhängig von ihr und müssen auch die Verantwortung für sie übernehmen – für die Menschheit, mit der wir untrennbar verbunden sind. Deshalb lenken wir in unserer Angst unser Augenmerk auf sie.

Um der Angst entgegenzuwirken, müssen wir aber das Verbindende suchen. Und das geht nur von uns aus!

Nur wir selbst können uns über die Liebe und die produktive Arbeit mit der Gesellschaft sinnbringend und erfüllend verbinden.

Die Kunst des Liebens ist, die Liebe nicht auf einzelne Personen zu zentrieren. Denn man kann nicht einzelne lieben und andere Menschen, Tiere, die Natur oder Gott nicht.
Entweder man kann lieben oder nicht.

Wenn wir nun Trump oder Erdogan nicht lieben können, dann geht es lediglich um diese Perspektive.
Sie sind Menschen mit furchtbaren Mängeln, die müssen wir nicht goutieren oder sanktionieren, aber es schadet uns selbst, wenn wir dadurch die Liebe nicht mehr als das erkennen und praktizieren, was sie ist. Und sie deshalb nicht mehr spüren. Der Anklage, dem Hass und der Angst zu viel Raum geben.

Wir dürfen nicht in den Fehler verfallen, von der Menschheit zu ERWARTEN, dass SIE uns die Liebe gibt.
WIR müssen UNS und IHR die Liebe GEBEN.

Und sofort ist alles anders.

Einer der wichtigsten Sätze war für mich der folgende. Ich habe ihn zwar zuerst auf die Anderen bezogen, auf die Ereignisse, die in der Welt ablaufen, wo die Leute, unter dem Mäntelchen der Liebe zu ihren Nächsten, soviel Leid anrichten.
Aber als ich ihn endlich auf mich bezog, war sofort wieder alles klar.
ALLE Menschen sind zu lieben. ALLE, nicht einzelne!
Dann stimmt die Richtung. Immer!

 

kunbst des liebens

 

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