Die Heimat der Weihnacht

 
Wo ist die Weihnacht zu Hause?
Dort wo es das Christkind gibt?
In den Ländern wo Christus lehrt
wie man die Menschen liebt?

Doch die Menschen aus seiner Geburt
ein Fest der Konsumwut gestalten?
Oder sich selbstgerecht
für das Zünglein der Weltwaage halten?

Oder in den Gräben der Angst
des Leids und der bitteren Not
ohne Lamettaglanz
von des Weihnachtsmanns Kindern bedroht?

Nein, nicht hier und nicht dort.
Die Heimat der Weihnacht ist an dem Ort
wo auch immer die Geburt der Liebe geschieht.
So dem Hass und der Angst
jede Macht entzieht.

Deshalb ist die Weihnacht zu Hause in mir
und ich bitte dich:
Gib ihr auch Heimat in dir!
Lass in Demut uns unseren Frieden leben

Den wir an die Welt
nur so
weitergeben
 

© evelyne w.

weihnachtspodcast

 

 

wieder advent

 
nun ist sie wieder da
die zeit
wo uns der kerze schein
den weg
zur liebe weisen soll

lasst uns
den hader und die hast
in ihrem glanz zerstreuen
lauschen dem glöckchen
das in uns schwingt

und folgen seinem klang
der uns die richtung läutet
um frieden
in die welt zu tragen
 
© evelyne w.

weihnachtspodcast

 

 

1. Advent – Wieder-Eröffnung meines Weihnachts-PodCasts

 

Alle Jahre wieder …
öffne ich im Advent meinen Weihnachtslesungspodcast.

lyricvoice weihnachtslesungen

 

Wenn Ihr Freude an weihnachtlichen Texten habt,
dann lade ich Euch herzlichst ein,
Euch von mir vorlesen zu lassen.
Und ich erfülle auch gerne Vorlesewünsche.
Wer einen bestimmten Text vorgelesen haben will,
kann sich einfach bei mir melden.

Und das Lintschi-Christkind
kommt auf seiner Stimme angeflogen.
christkind fliegt

Ich wünsche uns allen eine liebevolle Weihnachtszeit!

umarmung

das lächeln der weihnacht

 
xm_laecheln2

 
wenn sterne fallen
aus dunkler nacht
um wege zu erleuchten

und sich die wärme
weiß und weich
über das land breitet

wenn aus den glocken
der jubel läutet
ihn zu erhören

und in den lüften
die botschaft weht
die uns befreit

wenn sich der himmel öffnet
um uns zu zeigen
gottes angesicht

dann hat das lächeln
der weihnacht
uns erreicht

© evelyne w.

weihnachtspodcast

Schön, dass du heute noch hereinschaust!
Mein Wunsch für dich:
Lächelnde Weihnachten!

laechelnde weihnachten

 

dritter advent

 
wenn die stille
nach mir greift
und ruhe
in mein herz breitet

das kerzenlicht
mich sanft umfängt
und alle schatten
aus mir spült

aus deiner stimme
glockenklänge
nach mir rufen

und dein blick
sterne
in meine augen malt

dann
ist das fest
der liebe
nicht mehr weit

© evelyne w.

weihnachtspodcast

 

Adventzauberisch

 
Weihnachtsstimmungsvolle Tage liegen hinter mir. Natürlich genieße ich es, vor großem Publikum zu lesen. Auch meine Weihnachtslesungen. Und ich konnte damit immer Andere und mich in Weihnachtsstimmung bringen. Aber kein Vergleich zu diesen wunderschönen Lesungen im kleinen Rahmen, die ich seit einigen Jahren mache.
Da tritt man als Autor nicht einfach auf, signiert nach der Lesung ein paar Bücher und die Hörer tauchen wieder in der Anonymität unter und ihre Weihnachtsgestimmtheit endet in der Garderobe. Und auch die eigene …

Bei einer Wohnzimmerlesung nimmt man sich Zeit. Alle nehmen sich Zeit.

Die GastgeberInnen bereiten etwas vor. Und bei allen meinen Lesungen haben sie sich viel Mühe gegeben. Wohnzimmer wurden geschmückt und Tische wunderschön gedeckt. Es wurden weihnachtliche Schmankerl, oft auch Selbstgebackenes serviert, Kaffee, Punsch oder Glühwein bereitet.

Ich nehme mir Zeit. Ich weiß, so eine Zusammenkunft dauert meistens sehr lange. Zwei Lesungen an einem Tag, wie früher manchmal, wären niemals möglich.
Genau dieses Zeitnehmen schreibe ich ja ganz groß auf mein Weihnachtsbanner. Zeit für Besinnung, Zeit für Menschen, das macht die Qualität einer richtig schönen Vorweihnachtszeit.

Und die Gäste und Hörer nehmen sich Zeit.
Bei meiner letzten Lesung sagte eine Dame so treffend: Wissen Sie, wir würden uns zu Hause nicht die Zeit nehmen. Uns hinsetzen, in einem Buch diese berührenden Texte lesen, ihnen inwendig nachlauschen und uns darüber austauschen. Selbst wenn unsere Runde sich zu einem netten Adventplausch zusammengefunden hätte, wir hätten alles Mögliche aus unserem Alltag besprochen, wahrscheinlich über unseren Stress in der Vorweihnachtszeit gehadert, einzig die Dekoration und die Hintergrundmusik wären anders gewesen als sonst.
Auf diese Weise aber haben wir einen vorweihnachtlichen Abend erlebt, wie seit Jahren nicht mehr.
Wir haben wirklich innegehalten, in dem, was wir sonst immer tun …

Genau aus diesem Grund mache ich diese Lesungen so gerne. Denn genauso geht es mir ja auch dabei.

Und ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die sich alle Jahre wieder so richtig auf die Weihnachtszeit freuen können, weil es mir einerseits gelungen ist, den Weihnachtsstress aus meinem Leben fernzuhalten, indem ich alles, was mir persönlich nicht weihnachtlich erscheint, einfach nicht mitmache. Aber auch, weil ich nicht nur weihnachtliche Texte verfasse, sondern sie mir stimmungsvolle Zusammenkünfte mit anderen Menschen bringen.

Versucht es einmal! Ladet euch ein paar liebe Leute an und macht eine Lesung, bevor ihr euch dem guten Essen und Trinken hingebt. Wenn ihr keinen Autor an der Hand habt, dann versucht es einfach selbst. Ihr werdet sehen, wieviel Stimmung das bringt.
Wenn ihr allerdings im Südosten von Österreich wohnt, könnt ihr gerne auch mich einladen. Nächstes Jahr …

xm-lintschi liest

wohnzimmerlesungen

 

Weiße Weihnachten?

 
Weiße Weihnachten? Ich mag den Schnee nicht. Und ich weiß auch nicht, was der Schnee mit Weihnachten zu tun haben soll. In Bethlehem gab es sicher keinen Schnee. Aber dieses Faktum gehört auf ein anderes Blatt.

Ich mag einfach den Schnee nicht. Mochte ihn schon als Kind nicht. Das liegt wahrscheinlich daran, weil ich andauernd fror. Als ich noch sehr klein war, hatte ich nicht einmal einen Mantel. Meine Mutter bekam von der Nachbarin eine Jacke geschenkt, weil sie auch keinen hatte. Sie war ihr viel zu groß und deshalb schnitt sie Teile heraus und machte für mich einen Umhang.
Winterschuhe kannte ich nicht. Ich hatte nur ein Paar. Für alle Jahreszeiten. Das höchste der Gefühle waren gestrickte Socken, aber dann passten mir die Schuhe nicht mehr. Besonders wenn ich sie schon jahrelang trug. Durch die Löcher in den Sohlen drang es immer nass herein. Manchmal waren meine Zehen so kalt, dass ich sie gar nicht mehr spürte. Dann allerdings machte mir meine Omi einen Ziegelstein heiß, wickelte ihn in Zeitungspapier und legte ihn mir zu meinen Füßen ins Bett.
In den Händen fror ich auch ständig. Ich hatte zwar Fäustlinge, die aus der Wolle gestrickt waren, die von einem aufgetrennten Pullover stammte, aber die waren keine großen Wärmespender. Und die Schnur, an der sie befestigt waren, kratzte am Hals und wurde auch immer rasch zu kurz und spannte dann unangenehm. Und bis dann wieder jemand Zeit hatte, sie zu verlängern …
Das Christkind jedenfalls hatte nie Zeit für mich. Gut, ich konnte noch nicht schreiben und ihm deshalb keinen Brief schicken, aber ich erzählte meinem Schutzengel jeden Abend vor dem Einschlafen von meinem Frieren und bat ihn, dem Christkind meine Wünsche nach ein bisschen Wärme auszurichten.
Aber, es hatte wohl zuviel damit zu tun, Briefe zu lesen.
Oder mein Schutzengel war nicht der richtige Bote. Er war anscheinend eher dafür zuständig, meine Zehen vor dem Abfrieren zu schützen.

Und sehen ließ es sich auch nie, das Christkind. Es brachte wieder gestrickte Socken und Fäustlinge und eine kratzige Haube und verschwand, bevor ich ihm meine zu kleinen Schuhe mit den Löchern zeigen konnte.

Aber es brachte auch jedes Jahr einen Baum. Über den freute ich mich immer. Er war so lustig schief und die Glasscherben, die darauf hingen, glitzerten so schön, wenn die Kerzen angezündet wurden. Und Süßigkeiten hingen auch drauf. Da halfen meine Omi und ich dem Christkind in der Vorweihnachtszeit. Wir schnitten in kleine Papierstücke Fransen und wickelten Würfelzucker ein, banden einen Faden darum und das Christkind hängte sie dann auf den Baum. Wir sammelten schon das ganze Jahr buntes Papier dafür. Und manchmal kaufte Omi ein Stück Kochschokolade und das teilten wir dann auch in kleine Stücke und packten es ebenfalls in fransiges Papier.

Im Großen und Ganzen freute ich mich auf Weihnachten. Ich hoffte immer, dass das Christkind doch einmal auch meine Wünsche erhörte. Oder wenigstens den Schnee für sich behalten würde, damit ich nicht jeden Winter so fror.

© evelyne w.