Adventzauberisch

 
Weihnachtsstimmungsvolle Tage liegen hinter mir. Natürlich genieße ich es, vor großem Publikum zu lesen. Auch meine Weihnachtslesungen. Und ich konnte damit immer Andere und mich in Weihnachtsstimmung bringen. Aber kein Vergleich zu diesen wunderschönen Lesungen im kleinen Rahmen, die ich seit einigen Jahren mache.
Da tritt man als Autor nicht einfach auf, signiert nach der Lesung ein paar Bücher und die Hörer tauchen wieder in der Anonymität unter und ihre Weihnachtsgestimmtheit endet in der Garderobe. Und auch die eigene …

Bei einer Wohnzimmerlesung nimmt man sich Zeit. Alle nehmen sich Zeit.

Die GastgeberInnen bereiten etwas vor. Und bei allen meinen Lesungen haben sie sich viel Mühe gegeben. Wohnzimmer wurden geschmückt und Tische wunderschön gedeckt. Es wurden weihnachtliche Schmankerl, oft auch Selbstgebackenes serviert, Kaffee, Punsch oder Glühwein bereitet.

Ich nehme mir Zeit. Ich weiß, so eine Zusammenkunft dauert meistens sehr lange. Zwei Lesungen an einem Tag, wie früher manchmal, wären niemals möglich.
Genau dieses Zeitnehmen schreibe ich ja ganz groß auf mein Weihnachtsbanner. Zeit für Besinnung, Zeit für Menschen, das macht die Qualität einer richtig schönen Vorweihnachtszeit.

Und die Gäste und Hörer nehmen sich Zeit.
Bei meiner letzten Lesung sagte eine Dame so treffend: Wissen Sie, wir würden uns zu Hause nicht die Zeit nehmen. Uns hinsetzen, in einem Buch diese berührenden Texte lesen, ihnen inwendig nachlauschen und uns darüber austauschen. Selbst wenn unsere Runde sich zu einem netten Adventplausch zusammengefunden hätte, wir hätten alles Mögliche aus unserem Alltag besprochen, wahrscheinlich über unseren Stress in der Vorweihnachtszeit gehadert, einzig die Dekoration und die Hintergrundmusik wären anders gewesen als sonst.
Auf diese Weise aber haben wir einen vorweihnachtlichen Abend erlebt, wie seit Jahren nicht mehr.
Wir haben wirklich innegehalten, in dem, was wir sonst immer tun …

Genau aus diesem Grund mache ich diese Lesungen so gerne. Denn genauso geht es mir ja auch dabei.

Und ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die sich alle Jahre wieder so richtig auf die Weihnachtszeit freuen können, weil es mir einerseits gelungen ist, den Weihnachtsstress aus meinem Leben fernzuhalten, indem ich alles, was mir persönlich nicht weihnachtlich erscheint, einfach nicht mitmache. Aber auch, weil ich nicht nur weihnachtliche Texte verfasse, sondern sie mir stimmungsvolle Zusammenkünfte mit anderen Menschen bringen.

Versucht es einmal! Ladet euch ein paar liebe Leute an und macht eine Lesung, bevor ihr euch dem guten Essen und Trinken hingebt. Wenn ihr keinen Autor an der Hand habt, dann versucht es einfach selbst. Ihr werdet sehen, wieviel Stimmung das bringt.
Wenn ihr allerdings im Südosten von Österreich wohnt, könnt ihr gerne auch mich einladen. Nächstes Jahr …

xm-lintschi liest

wohnzimmerlesungen

 

Ankunft

 
Leise rieselt der Schnee
Und draußen wird es kalt
Ich gehe in die Stadt
Denn Weihnacht wird es bald

Christkindlmärkte locken
Ein Kindertraum ersteht
Der Duft von Zimt und Nelken
Durch meine Sinne weht

Wangen die erglühen
Augen im Kerzenglanz
Lieder aus Kindertagen
Klingen im Flockentanz

Aufregung und Stille
Im Tannereisigduft
Unter geschmückten Bäumen
Das ist’s was mich ruft

Dann
steh ich im Gedränge
Durchdröhnt von Rockmusik
Eingehüllt in Schrille
Desillusion im Blick

Schneeflocken werden zu Tränen
des Schmutzes
in dem ich steh
Aufregung wird zur Hektik
Advent tut plötzlich weh

Und ich fliehe heimwärts
Mit gesenktem Blick
Mit Bitterkeit im Herzen
kehre ich zurück

Doch –
Was erklingt da plötzlich?
Leiser Glockenklang?
Kling Glöckchen klingeling
Es ist Kindergesang

Ich gehe durch die Straßen
Die so sehr vertraut
Die Weihnachtliches bieten
Wohin mein Auge schaut

Auf weißzuckrigen Bäumen
Ein helles Sterngefunkel
Lächelnd tritt ein Weihnachtsmann
zu mir aus dem Dunkel

Geschmückt sind die Geschäfte
Und auch der kleine Markt
Wunderbar weit weg
Der Vorweihnachtsinfarkt

Viele Leute grüßen
Mich hier fast jeder kennt
Niemand mich hier anrempelt
Oder fast niederrennt

Ein Punschstand lädt mich ein
Nicht vorbeizuhasten
Im Duft von Rum und Zimt
Mich wärmend auszurasten

Mit Nachbarn Freunden
Menschen
die mein Leben teilen
Die mein verstörtes Herz
augenblicklich heilen

Geborgenheit und Wärme
Breiten sich in mir aus
Weihnacht ist diese Heimat
Und ich
bin hier zu Haus

© evelyne w.

weihnachtspodcast

 

Was ist Weihnachten für mich

 
Ich beginne meine Weihnachtslesungen mit dem Gedicht,
das meinem Buch den Titel gab:

Weihnachten
Ist der Liebe Geburtstagsfest
Die Nacht
Die uns darauf besinnen lässt
Dass an diesem Tag vor ca. 2.000 Jahren
Die Welt das große Glück erfahren
Dass Jesus auf die Erde kam
Um die Menschen zu lehren
Was die Liebe kann

Und gesegnet ist jeder
Der nie vergisst
Dass Jesus Christus
Die Liebe selber ist
Weil er immer nur liebt
Und immer nur gibt

Christus
Den als Baby man Christkind nennt
Den im heutigen Christkind
Man fast nicht mehr erkennt
Weil die Menschen
Lieben
Durch besitzen ersetzen
Und geben
Mit dem Kauf von Geschenken
Gleichsetzen

Weil so viele Menschen
Durch die Weihnachtszeit jagen
Und in ihrer Hast
Niemals danach fragen

Wie geb‘ ich Geborgenheit?
Wie gebe ich Halt?
Wie gebe ich Wärme
Wenn jemandem kalt?
Wie gebe ich Hoffnung?
Wie gebe ich Mut?
Wie gebe ich Freude?
Wie gebe ich gut?

Die Frage
Die durch unsere Weihnachtszeit schwingt
Ist die Frage danach
Wieviel das Christkind uns bringt

Wir tauschen Geschenke
Wir geben sie nicht
Das Geschenkte
Bekommt nur durch Wert Gewicht

Wir tauschen auch die Liebe
Wir lieben sie nicht
Die Liebe
Trägt nicht mehr Jesus’ Gesicht

Und doch
Ist Weihnachten für mich die Zeit
In der immer wieder
Ich zur Hoffnung bereit
Mich finde
Dass noch nicht alles verloren
Weil am Hl. Abend das Christkind geboren

Das Christkind
Das doch auch Herzen aufmacht
Mit seinem Liebreiz
Der strahlt durch die Nacht
Und viele Menschen darauf besinnen lässt
Wie man richtig feiert
Der Liebe Fest

Und die Liebe
Dann das Wunder vollbringt
Zu spüren
Was Weihnachten wirklich ist

Dass das was uns das Christkind bringt
Nur
In uns selbst
Zu finden ist

© evelyne w.

weihnachtspodcast

 

1. Advent – Wieder-Eröffnung meines Weihnachts-PodCasts

 
LyricVoice Weihnachtslesungen

lyricvoice weihnachtslesungen

Ein Advent ohne weihnachtliche Texte ist für mich wie ein Adventkranz ohne Kerzen.
Solche Lesungen bringen mir immer ganz besondere Stimmung und Freude.

Deshalb habe ich vor einigen Jahren meinen Weihnachtslesungs-Podcast eingerichtet. Um aus dem virtuellen Raum Besinnung, Ruhe und wohliges Knistern in reale Wohnzimmer lesen zu können.

Ich lese eigene und auch Texte von anderen Autoren, klassische oder mit Genehmigung. Gern erfülle ich auch Wünsche. Wenn jemand einen besonderen Text gelesen haben möchte, dann bitte ich um eine kurze Nachricht.

Ich wünsche eine liebevolle Weihnachtszeit!    

 

Einladung

 
Meine einzige öffentliche Weihnachtslesung für heuer findet bei Sandra und Andi im Bistro in Neusiedl statt. Sonst gibts heuer nur kuschelige Wohnzimmerlesungen.
Auch im gemütlichen Ambiente des Bistro wird es im eher kleinen Rahmen sicher sehr stimmungsvoll werden.

Ich freue mich sehr darauf und jeder, der sich in wirkliche Adventstimmung versetzen lassen will, ist herzlichst eingeladen.

adventeinladung

 

Ein ganz besonderes Adventerlebnis

 


Heute hatte ich eine weitere Weihnachtslesung im Kurhaus im Nachbarort, wo ich ja regelmäßig lese. Das sind immer ganz kuschelige Lesungen im kleinen Rahmen (10-30 Personen), die aber immer sehr stimmungsvolle Zusammenkünfte sind. So auch heute. Und heute waren es 15 (inkl. eines Jungen mit schwerem Down-Syndrom).

Aber jetzt zum absoluten Highlight:

Vor der Lesung kamen zwei Damen mit dem Jungen zu mir. Ich kann das schwer schätzen, aber ich würde sagen, er war zwischen 12 und 14 Jhre alt.
Ein ganz armer Bursche. Sie haben mir nachher auch noch erzählt, was er erst die letzten Wochen durchmachen musste und dass er deshalb gerade besonders verstört ist. Sie versuchen gerade, ihn wieder halbwegs „ins Leben zurückzuholen“. Er wurde schwer misshandelt und so …

Ich traf sie im angeschlossenen Cafe und sie sagten, sie würden gerne zur Lesung kommen, aber es sei ihm heute schon alles zu viel. Er sei extrem unruhig.
Ich sagte dann: Aber versuchen sie es doch einfach. Wenn es nicht geht, dann können sie doch jederzeit hinausgehen. Mir macht das nichts.

Sie kamen dann in den Lesungsraum, um mir zu sagen, dass sie nun doch nicht kämen, weil er bereits herumzuschreien begonnen hatte.

Ich wieder: Das ist schade, aber wie immer sie sich entscheiden. Wenn sie es versuchen wollen, ich bin sofort dafür!

Sie gingen mit ihm ein bisschen spazieren und kamen dann. Es ließ sich schwierig an, er wollte schon gar nicht bei der Tür herein und er war während der erste Texte wirklich extrem unruhig. Er schrie zwar nicht, aber er gab dauernd irgendwelche Geräusche von sich und war auch sitzunruhig.

Ich las konzentriert und unbeeindruckt – einfach wie immer. Und konnte die Leute auch gut mitnehmen, so dass er auch für sie nicht allzu „störend“ war.

Dazwischen lächelte ich ihn auch immer an und hatte Augenkontakt mit ihm – er saß in der zweiten Reihe, mir genau gegenüber. Und plötzlich, so nach dem 3./4. Text – als dann auch die ersten gereimten Texte kamen – wurde er immer ruhiger! Die zweite Hälfte hörte man von ihm nicht einen Mucks!

Mutter und Großmutter, die ihn begleiteten, sagten nachher, meine Lesung und meine Stimme, und mit Sicherheit auch die Emotion, mit der ich las, haben ihn einfach angesprochen und beruhigt.

Ich glaube nicht, dass ich schon jemals bei einer Lesung etwas Schöneres erlebt habe!

Ich habe dann nachher auch mit ihm „gesprochen“. Er kann sich zwar nicht mit Worten artikulieren, aber er mochte mich merkbar und wir haben miteinander gelacht. Sie kauften ihm dann ein Buch und ich habe es extra für ihn mit seinem Namen signiert. Das ließ er dann nicht mehr aus den Händen …

Ich schwebe noch immer …
Es war ein überwältigendes Erlebnis, dass ich mit meiner Stimme, meiner Art zu lesen, offensichtlich Menschen erreichen kann, die Worte als Begriffe nicht verstehen.

Ach ja, und noch etwas: Alle Anwesenden waren ebenso fasziniert und fanden, dass dies ein ganz besonderes Erlebnis auch für sie war!

 

1. Advent – Wieder-Eröffnung meines Weihnachts-PodCasts

 

LyricVoice Weihnachtslesungen

lyricvoice weihnachtslesungen

Ein Advent ohne weihnachtliche Texte ist für mich wie ein Adventkranz ohne Kerzen.
Solche Lesungen bringen mir immer ganz besondere Stimmung und Freude.

Deshalb habe ich vor einigen Jahren meinen Weihnachtslesungs-Podcast eingerichtet. Um aus dem virtuellen Raum Besinnung, Ruhe und wohliges Knistern in reale Wohnzimmer lesen zu können.

Ich lese eigene und auch Texte von anderen Autoren, klassische oder mit Genehmigung. Gern erfülle ich auch Wünsche. Wenn jemand einen besonderen Text gelesen haben möchte, dann bitte ich um eine kurze Nachricht.

Ich wünsche eine liebevolle Weihnachtszeit!