wenn die sonne
mir das herz wärmt
und die weite
meinen blick küsst
strömt das glück
von meinen haarwurzeln
bis zu den zehenspitzen
und meine freiheit
ist grenzenlos
wenn die sonne
mir das herz wärmt
und die weite
meinen blick küsst
strömt das glück
von meinen haarwurzeln
bis zu den zehenspitzen
und meine freiheit
ist grenzenlos
weil mich mein leben liebt
tanze ich
auf dem vulkan
mit wehenden röcken
und blumen im haar
inmitten von unfrieden
meinen frieden zu spüren
und keine verdrängung
dafür zu brauchen
das nenne ich
glück.
sprache ist ein teures gut
in missverständnissen
liegt ihr höchster preis
© evelyne w.
wie hände sind wir
du und ich
die einander finden
vor dem herzen
um das des anderen
zu tragen weit
in diese zeit
die vor dem uns
nicht war
Ich bin durch eine Freundin auf einen sehr interessanten Lyriker gestoßen,
auf Eugen Gomringer. Diesen führt man als „Vater der Konkreten Poesie“.
Ich finde diese Wortspielereien, die aber keineswegs willkürlich gestaltet werden, sondern einer bestimmten Ordnung oder/und einem Versmaß folgen müssen, absolut spannend.
Und eine dieser Formen habe ich nun für zwei Gedichte für meinen Herbst im Burgenland angewendet. Wahrscheinlich einigermaßen unzulänglich, aber weil ich es einfach unglaublich inspirierend fand.
golden
gold
gold und rot
rot
rot und violett
violett
violett und rot
gold und rot und violett und
sturm im glas *)
schilf
schilf
schilf und wellen
wellen
wellen und winde
winde
winde und schilf
schilf und wellen und winde und
abflug der störche
© evelyne w.
*) für meine deutschen leser/innen: federweißer nennt man in österreich sturm
der tag neigt sich. unter seiner last. er schleppt die bürde seines zorns. zynismus wirft geröll auf seinen weg. müdigkeit torkelt durch seine adern. er starrt auf seine leeren hände. brot schimmelt in verschlossenen truhen. wasser verfault in geschliffenen karaffen. dagobert duck badet in seinem münzensee. voyeure des todes schaufeln gräber. bedienen die geilheit schau-lustiger. kein platz für nackte überlebende.
erst wenn auch sie zu zahlentoten werden.
© evelyne w.
jedes erwachen
ist ein portal
zur galerie des tages
am handlauf gehen wir
entlang der wände
bilder wie fenster
ins zurück
ein gestern ruft uns
sonniges gelb zu
im vorgestern
war es noch rot
siehst du die montage
ins blau gemalt
des mittwochs hälften
tanzen zur fusion
und dort die jahre
die müde lehnen
an der treppe
die wir gestiegen
bevor die wolken
unseren fuß erreicht
hier winken hände
fingerzeige
in mattes rosa
noch kein ausgang
wir bleiben
bis zur nacht
© evelyne w.
© evelyne w.
Ja, ich schreibe noch immer an meinen Krimis.
Zwei habe ich schon. Bin also schon beim dritten.
Deshalb gibt es nicht viel von mir zu berichten.
Dazwischen mache ich hin und wieder eine Lesung.
Und bei der letzten wurde ein Mitschnitt gemacht und den will ich euch natürlich gerne zeigen.
Es kommt übrigens auch noch der 2. Teil!
Ich liebe es, bei der Offenen Bühne Burgenland aufzutreten.
Ich begebe mich dann quasi auf das Kleinkünstler-Territorium, also wieder einmal etwas ganz anderes.
Jeder der Teilnehmer kriegt 2x 10 Minuten und kann dort machen, was er will.
Meistens sind es Musiker und Kabarettisten.
Diesmal waren es nur Musiker und ich die einzige Frau dabei.
Aber es hat riesigen Spaß gemacht. Die jungen Kollegen haben mich irgendwie als Maskottchen herzlichst in ihrer Mitte aufgenommen und die Darbietungen waren wirklich vom Feinsten.
ganz tief drinnen
dieser funke
an winterstarren tagen
glüht er löcher
in das eis
durch welche
deine blicke
wärmen
© evelyne w.