warme sonnenfinger
liebkosen mein gesicht
ahnungen
sehnsüchte
ewige wahrheiten
durchströmen
meine adern
das blut brodelt
und schäumt
mein mund
bläst luftige herzchen
in den tag
Schlagwort: sehnsucht
verheizt
fühle ich mich fern
der erinnerung
an dich
wohl nagt das vergessen
an dem trugbild
das du auf
mein kaminsims
stelltest
ins feuer geworfen
wärmt es dennoch nicht
© evelyne w.
Die Schönheit liegt im Auge . . .
In ihrem Warten lag ihr Ich. Trockenen Fußes stieg sie aus dem Bad der Sehnsüchte und hüllte sich in die Geschmeidigkeit ihrer Haut. Ihr Haar floss in sanften Wellen unter seinen Händen . Mit dem Lachen perlte er Glanz auf ihre Lippen. An den Fingern trug sie Intensität und um den Hals ein Geriesel aus seidenen Spitzen. Er musste keinen Zucker in ihren Kaffee rühren, um den Morgen zu süßen. Sie brauchte keine Brille am Frühstückstisch, um Neuigkeiten zu erfahren. Verstehen lag sichtbar in der Luft.
Wenn er wiederkam, würde sie wieder schön sein.
© evelyne w.
wortreise
ohne dich
sind worte heimatlos
kochen in wortsuppen
denen die würze fehlt
wiederkäuen sätze
zu einem brei
aus einerlei
und doch
schicke ich täglich
meine immer gleichen
zu dir
weil ich nur so
bei dir sein kann
© evelyne w.
casablanca
tränen fallen
auf meinen flugschein
nach casablanca
das abendrot
verschwimmt in
violetten wolken
und in ricks bar
reicht mir
ein fremder mann
feuer
© evelyne w.
aschermittwoch
eine närrin war ich
und dachte doch
ich wäre colombine
mit rotfunkelndem kussesmund
und bommeln an den röcken
wippend im takt
meiner zu dir hüpfenden schritte
die tränen sind nicht mehr gemalt
am auge meines herzens
die röcke schwer wie blei
die füße kalt
erfroren fast
beim tanze auf dem eis
deines grausamen spiels
der fasching ist vorüber
die demaskierung
die närrin bleibt
© evelyne w.