warm und weich
ist das bett meiner liebe.
ich kuschle mich hinein.
und drehe die welt
an einem anderen rad.
warm und weich
ist das bett meiner liebe.
ich kuschle mich hinein.
und drehe die welt
an einem anderen rad.

die zeit ist meine freundin.
bleibt mir auch von tag zu tag weniger
so gibt sie mir doch von tag zu tag immer mehr.
sie nimmt mir die verschwendung und schenkt mir das verschwenderische.
ich habe keine zeit mehr für den tanz der eitelkeiten und den stillstand auf dem berg des hasses, die mir die endlosgaukler in den schritt werfen wollen.
die tangowiege ist meine bewegung, geschmiegt an dich.
ich habe keine zeit mehr für neidgenossen und ausgrenzer, flachgeister und parolentrinker.
doch habe ich vielmehr zeit für menschen, deren licht ich nicht mehr unter ihren scheffel stelle. für menschen, die in die weisheit meiner seele lachen. für worte die uns berauschen, weil sie die liebe von unseren lippen tropfen.
die sinnlichkeit des herbstes legt mir nahe, die intensität der reife zu ernten.
es sind nicht die überschriften, die mir das leben zeigen, wie es ist.
die wege laufen durch die alleen der menschlichkeit, dort blühen inhalte, die gemeinschaft bilden, wächst die freude an der welt.
keine zeit ist zu wenig, um sie zu gehen.
denn sie gibt immer. und ihre freundschaft macht das leben lebenswert.
am morgen
wenn ich das erste mal
mein glück treffe
begrüße ich es freudig
und bitte es
den tag über
an meiner seite
zu bleiben
das gedicht
das ich nie schrieb
ist das von der
herzleere
denn damit
gibt es keine gedichte
im traum
bist du
der mann meiner träume
im wachsein
bist du
der mann meiner liebe
ich fühle mich
wie eine insel
liege inmitten
eines meeres der ruhe
über mir
und um mich herum
nur vogelgezwitscher
und wäre nicht
das gurren einer einsamen taube
gäbe es nur harmonien
frieden umschließt mich
frieden
der ein paar meter weiter
wohl nicht mehr ist
wer bin ich
dass gott
mir diese gnade schenkt
man sagt
die hoffnung
stirbt zuletzt
doch vom sterben
ist noch lange
nicht die rede
von hoffnung
jeden tag
weil mich mein leben liebt
tanze ich
auf dem vulkan
mit wehenden röcken
und blumen im haar
inmitten von unfrieden
meinen frieden zu spüren
und keine verdrängung
dafür zu brauchen
das nenne ich
glück.
Ich ging.
Einfach so. Dahin.
Er kam auf mich zu.
Von weitem sah ich sein Lächeln.
Er ging.
Einfach so. Vorbei.
Verwirrt blieb ich stehen.
Drehte mich um.
Er stand hinter mir.
Hielt mir sein Lächeln entgegen
und sagte:
Ich schenke es dir. Jeden Tag.
Wenn du mit mir kommst.
Und ich ging.
Einfach so. Mit ihm.
jedes erwachen
ist ein portal
zur galerie des tages
am handlauf gehen wir
entlang der wände
bilder wie fenster
ins zurück
ein gestern ruft uns
sonniges gelb zu
im vorgestern
war es noch rot
siehst du die montage
ins blau gemalt
des mittwochs hälften
tanzen zur fusion
und dort die jahre
die müde lehnen
an der treppe
die wir gestiegen
bevor die wolken
unseren fuß erreicht
hier winken hände
fingerzeige
in mattes rosa
noch kein ausgang
wir bleiben
bis zur nacht
© evelyne w.
