weil mich mein leben liebt
tanze ich
auf dem vulkan
mit wehenden röcken
und blumen im haar
inmitten von unfrieden
meinen frieden zu spüren
und keine verdrängung
dafür zu brauchen
das nenne ich
glück.
weil mich mein leben liebt
tanze ich
auf dem vulkan
mit wehenden röcken
und blumen im haar
inmitten von unfrieden
meinen frieden zu spüren
und keine verdrängung
dafür zu brauchen
das nenne ich
glück.
Ich ging.
Einfach so. Dahin.
Er kam auf mich zu.
Von weitem sah ich sein Lächeln.
Er ging.
Einfach so. Vorbei.
Verwirrt blieb ich stehen.
Drehte mich um.
Er stand hinter mir.
Hielt mir sein Lächeln entgegen
und sagte:
Ich schenke es dir. Jeden Tag.
Wenn du mit mir kommst.
Und ich ging.
Einfach so. Mit ihm.
jedes erwachen
ist ein portal
zur galerie des tages
am handlauf gehen wir
entlang der wände
bilder wie fenster
ins zurück
ein gestern ruft uns
sonniges gelb zu
im vorgestern
war es noch rot
siehst du die montage
ins blau gemalt
des mittwochs hälften
tanzen zur fusion
und dort die jahre
die müde lehnen
an der treppe
die wir gestiegen
bevor die wolken
unseren fuß erreicht
hier winken hände
fingerzeige
in mattes rosa
noch kein ausgang
wir bleiben
bis zur nacht
© evelyne w.
ohne dich
sind worte heimatlos
kochen in wortsuppen
denen die würze fehlt
wiederkäuen sätze
zu einem brei
aus einerlei
und doch
schicke ich täglich
meine immer gleichen
zu dir
weil ich nur so
bei dir sein kann
© evelyne w.
wo gingst du hin
sohn des herrn
geboren mir
aus unbeflecktem schoß
doch übersät
vom schandmal
unseligen menschentums
vertränt hebt sich
der weg des schmerzes
aus dem auge
die schmach
grinst hämisch
mit dem schlangenkopf
es gibt
nur eine hoffnung:
auferstehung
in deinem unbeflecktem geist
© evelyne w.
ich will dein kreuz
mit dir tragen
ich will nicht johlend
an deinem weg stehen
auch wenn es angst ist
die den schulterschluss
zur menge sucht
und auch die scham
soll nicht mein auge
zu boden drücken
denn nur der mut der liebe
wird uns retten
vor dem untergang
in das nirvana
der feigheit und verleugnung
© evelyne w.
ich höre sie
all die worte
die du jetzt
nicht sagst
ich sehe sie
aufsteigen wie störche
mit schwerem flügelschlag
beginnen
um in den höhen
elegant zu gleiten
in ihrem nest
brüten und füttern
um großzuziehen
gedichte deines lebens
© evelyne w.
was hörst du dort?
mein flüsterndes
bei dir sein?
das summen
der tragflächen
unserer poesie?
ich fliege
mit dir
wohin die nacht
auch unser licht
steuern mag
© evelyne w.
lass
dem schmerz die tränen
fluten der hoffnung wort
an wimpern
kränze die wir winden
zu den weißen kleidern
der auferstehung
unserer poesie
© evelyne w.
es wird ein morgen sein
es wird ein sonnenstrahl
brechen durch das dickicht
unserer gedanken
wird dein gesicht streicheln
und dich erwecken
mit den küssen
die wir spannen
aus den worten
die du
uns gabst
© evelyne w.