Lumpazivagabundus – Theater in der Josefstadt – 5.4.2012

Lumpazivagabundus von Johann Nestroy

Gibt es jemanden, der die Geschichte nicht kennt?
Für diesen sei sie kurz erzählt.
Im Feenreich will Hilaris, der Sohn des Zauberers Mystifax Brillantine, die Tochter der Glücksfee Fortuna heiraten. Doch diese befindet sich im Streit mit der Liebesfee Amorosa und schließt deshalb eine Wette mit ihr ab.
Drei vagabundierende Handwerksgesellen, der Tischler Leim, der Schuster Knieriem und der Schneider Zwirn sollen dem bösen Geist Lumpazivagabundus entrissen werden. Fortuna meint, nur ihr Geld könnte sie befreien, Amorosa ist davon überzeugt, dass dies nur die Liebe kann.
Sollten mindestens zwei von den dreien Fortunas Gaben nicht halten können, hat sie die Wette verloren und muss ihre Einwillung zu der Hochzeit ihrer Tochter geben.

Das liederliche Kleebatt gewinnt mit einem Glückslos 100.000 Taler und beschließt daraufhin ein Treffen nach Jahresfrist.

Zur Inszenierung von Georg Schmiedleitner. Wie vorher schon befürchtet, wieder das gleiche Trauerspiel wie vor ein paar Wochen im Volkstheater. Eine Aufführung, die eher an ein Comic erinnert als an Nestroy: Schrille Bilder mit Sprechblasen. Kein Raum um dem tieferen Sinn der Geschichte über Text und Darstellung auf die Spur zu kommen.

Das Bühnenbild selbst hätte mich diesmal noch nicht so gestört, eine eher karge Darstellung des Universums mit dunklen Wänden und Sternen. Nicht sehr schön, aber zumindest nicht erdrückend. Obwohl die Neonröhren-Dekoration auch hier Einzug gehalten hat.
Echt störend – die laute Live-Musik im Hintergrund der Bühne. Die an und für sich exzellenten Musiker der Sofa Surfers wurden teilweise so laut verheizt, dass ich mir die Ohren zuhalten musste.
Und beinahe selbstverständlich fehlten bei dieser Art von Musik die Couplets, die eigentlich ein wesentlicher Bestandteil jedes Nestroy-Stückes sind.

Was mir persönlich in jedem Fall fehlte: die Spielfreude, die zu einem Nestroy für mich gehört. Hier wird „gearbeitet“. Mich wundert es nicht. Wenn ich Schauspieler wäre, könnte ich hier wohl auch keine Freude am Spiel finden.

Ensemble:

Jahrelang hatte ich ein Abo in diesem Theater. Und die Besetzungsliste bot mir im Vorfeld Wiedersehensfreude mit vielen klingenden Namen aus dieser Zeit. Allerdings waren die wunderbaren Schauspieler, die dieses Haus jahrzehntelang getragen hatten, nun in kleinen Nebenrollen besetzt.
Die junge Riege konnte mich nicht überzeugen.

Knieriem, Martin Zauner blieb blass und konturlos. Ich konnte ihm den philosophischen Säufer nicht abnehmen.
Leim, Rafael Schuchter, steif bis hin zum holprigen Versuch seiner Bühnensprache Dialektfärbung zu geben.
Einzig Florian Teichtmeister ist einigermaßen überzeugend in seiner Rolle als Zwirn.
Aber wer, wie ich, vor einigen Jahren Karl Markovics in dieser Rolle gesehen hat, ist wahrscheinlich bis an sein Lebensende sowieso für andere Zwirns verdorben …

Die Granden der Josefstadt, Lotte Ledl, Marianne Nentwich, Marianne Chappuis, Gideon Singer und Alexander Wächter blieben ebenfalls weit hinter meinen Erwartungen zurück, aber was sollten sie auch schon in ihren Rollen Tolles zeigen.

Doch überstrahlt und zum Erfolg gepusht wird diese Aufführung von einer grandiosen Erni Mangold als Lumpazivagabundus. Die Frau ist 85, spielt mit künstlicher Glatze und schwarzem, hochgeschlitzten Kleid mit tiefem Rückendekollete diese Rolle als erotischer Vamp. Sie wirft die Beine, wiegt die Hüften und ist so unglaublich, dass mir die Worte fehlen, zu beschreiben, was sie auf die Bühne bringt.
Um ihr zusehen zu können, lohnte es sich, all das andere in Kauf zu nehmen!

Jubelnde Kritiken, aber auch Szenenfotos unter Josefstadt – Lumpazivagabundus
(Leider sind die Szenenfotos des Theaters in der Josefstadt offensichtlich bei einer der Proben gemacht und Erni Mangold hat ihre Glatzenhaube noch nicht auf. Denn sie ist damit absolut toll anzusehen. Und besonders erwähnen möchte ich hier noch ihre erstaunliche Rückenansicht, um die sie viele Frauen, die um einige Jahrzehnte jünger sind, beneiden könnten.)

Ich denke mit Wehmut an die Zeiten, als ich einfach noch gerne ins Theater ging. Dass es mir Freude machte. Heute sitze ich dort und muss mir mit Mühe einen Brocken heraussuchen, der diese Abende nicht zu Zeitverlust deklassiert.
Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich eine Ewiggestrige bin und mit vielem in dieser vordergründigen Zeitgeistzeit nichts anfangen kann.
Ich denke nämlich auch, dass alle, die Stücke auf diese Art inszenieren wollen, sich heute welche schreiben lassen sollten. Ob diese dann in 100 oder 200 Jahren allerdings noch immer Gültigkeit hätten, wage ich zu bezweifeln.

 

Der einsame Weg – Wiener Volkstheater, 18.3.2012

 
Der einsame Weg von Arthur Schnitzler

Inhalt:
Rund um das Geschwisterpaar Felix und Johanna, beide Anfang zwanzig, entrollt sich eine Geschichte, die eigentlich vor deren Geburt spielte.
Drei Künstlerfreunde, trafen damals die Entscheidungen, die ihren Lebensweg bestimmten.
Ein Maler, der als große Hoffnung galt, diese aber dann leider nicht erfüllen konnte, ein nun einigermaßen erfolgreicher Dichter und den dritten führte sein Weg in die Beamtenprofessur und zu Familie. Er ist auch der Vater der beiden jungen Leute.

Bis zu diesem Zeitpunkt geht jeder seinen Weg. Und es geht auch alles recht gut.
Doch nun ist die Mutter des Geschwisterpaares todkrank. Die Frau und Tochter des Dichters sind vor einiger Zeit mysteriös verstorben, er selbst wird von Todesahnungen heimgesucht und will sich auf den Weg zu Ausgrabungen nach Asien machen. Und der rastlose Maler kehrt von wechselnden Wirkungsstätten wieder zurück.

Gabriele bespricht sich mit ihrem Arzt, ob sie ihren Sohn vor ihrem Tod noch informieren soll, dass er der leibliche Sohn Julians, des Malers, ist. Dieser rät ab, weil mit diesem Geständnis nur Unruhe in das Leben all dieser Menschen kommen würde.

Doch Julian weiß, dass Felix sein Sohn ist und da ihn seine damals gewählte Freiheit auch in Einsamkeit getrieben hat, und die Malerei keinen wirksamen Ersatz bietet, klärt er Felix nach dem Tod Gabrieles über die damaligen Vorgänge auf.
Der Sohn will von ihm nichts wissen. Die Sympathie die der junge Mann vorher dem Künstler entgegenbrachte, schlägt in Abscheu um. Um dieser ganzen Situation zu entrinnen, will er sich mit von Sala auf den Weg nach Asien machen.
Bevor es dazu kommt, trifft den Professor ein neuer Schicksalsschlag. Die labile Johanna, die sich auf eine Affäre mit Stephan von Sala eingelassen hat, verkraftet im Bewusstsein seines nahenden Todes dessen Heiratsantrag und die Aufforderung, mit ihm zu reisen, nicht und ist plötzlich verschwunden.
Felix will daraufhin nicht nach Asien reisen, was der Professor aber nicht zulässt, weil er ein solches Opfer seines Sohnes nicht annehmen will.
Julian muss erkennen, dass er in seinem Sohn zwar nun einen nicht wieder gutzumachenden Zwiespalt durch das Wissen um die wahre Vaterschaft erzeugt hat und dem jungen Mann das Bild seiner Mutter verdunkelte, aber auch, dass er dadurch für sich nichts gewonnen hat, weil dieser sich dem einsamen Familienvater viel näher verbunden fühlt.
Von Sala folgt Johanna, als er sie findet.

Vom Inhalt her fand ich das Stück sehr aussagekräftig. Die Einsamkeit der Lebenswege kommt gut heraus. Auch wie Menschen ohne Rücksicht darauf, ob sie andere damit verletzen, ihre Ziele verfolgen, der Einsamkeit entfliehen zu wollen. Die mangelnde Verantwortung für eigene Taten in das Mäntelchen der Wahrheitsbringung hüllen.
Die Sprache Schnitzlers gefällt mir von Haus aus gut. Die Dialoge finde ich sehr interessant.

Doch der Abend war für mich eine Enttäuschung, beinahe auf der ganzen Linie.

Inszenierung:
Ich habe es schon öfter gesagt – ich habe ein schlichtes Gemüt. Ich bin eine Theaterliebhaberin des alten Schlages. Ich kann mit dem modernen Regietheater nichts anfangen. Mit der Transferierung eines Stoffes in die Gegenwart.
Ich finde, das ist das Tolle an einem Theaterstück, dass es in einer anderen Epoche geschrieben sein kann, und dennoch heute Gültigkeit hat. Doch dafür lasse ich mich wesentlich lieber auf den Autor ein, als auf den Regisseur, der mir seine Version nun unterjubeln möchte.

Hier in dieser Inszenierung von Alexander Nerlich ist das für mich wieder genauso geschehen.

Gut, ich bin Wienerin und Schnitzler verbindet unsereine gerne mit Wiener Lautmalerei. Die fehlt hier natürlich total. Das harte Deutsch-Deutsch nimmt dem Text eindeutig die Zwischentöne.
Genauso finde ich auch immer den Kontrast so besonders prickelnd, zwischen den vordergründig steifen, mondän-kultivierten schnitzlerischen Figuren und den hintergründigen Abgründen.
Nichts davon wird hier mehr Raum gegeben. Hier braucht man kein Feingefühl, um hinter die Fassaden schauen zu können, hier wird einem mit dem Holzhammer, mit Neon und einem Liebhaber im Gazefummel eine Kasperliade der Einsamkeit vorgeführt.

Wie ich schon weiter vorne schrieb – das liegt mit Sicherheit an mir. Ich habe eine andere Auffassung von gutem Theater.
Aber ich würde gerne einmal schlüssig erklärt bekommen, was man damit ausdrücken will, wenn man einen weißen Bühnenraum mit senkrechten Neonstäben ausstattet. Oder vom Schnürboden undefinierbare riesige Flächen herabseilt, auf die einzelne Worte geschrieben werden. Oder warum man einen Garten darstellt, indem man eine Frau in ein durchsichtiges Plastikzelt mit einem Kaktus setzt. Die seltsamen Gewandungen und nackten Oberkörper (Gott sei Dank nur) der männlichen Darsteller sorgen auch nicht gerade für Verwöhnung der Augen der Zuseher.
Oder warum in einem Schnitzler-Stück plötzlich einer der Darsteller auf der Elektrogitarre einen Beatles-Song interpretieren muss …

Und diese Quälerei dauert sage und schreibe 2 Stunden 45 Minuten. Dass von der Pause mindestens ein Viertel der Zuschauer nicht mehr zurück gekommen ist, hat mich persönlich nicht verwundert.

Das Tolle an einem Schnitzler-Stück sind für mich Sprache und Dialog. Dadurch arbeitet er die Unterschwelligkeit der Handlung heraus. Bei einem Schau-Stück hätte es das ja nicht gebraucht! Da ginge das alles viel schneller. Und vor allem lenkt das alles ja vom Text ab. Und das finde ich als eine Rücksichtslosigkeit dem alten Schnitzler gegenüber.

Nun gut, also hier gab’s für mich keinen Blumentopf zu holen.
Warum ich nach der Pause dennoch wieder zurückkehrte, will ich aber auch nicht verschweigen.

Ensemble:
Allen voran – Günther Franzmeiers wegen, in der Rolle des Julian. Ich bin seit Jahren ein Fan von ihm und auch hier hat er mich nicht enttäuscht. Dieser Mann ist zwar nicht schön anzusehen, aber gut anzusehen ist er für mich noch in jeder Rolle gewesen.

Aber auch das sonstige Ensemble hat mich schauspielerisch absolut befriedigt.

Erwin Ebenbauer – in der Rolle des Professor Wegrat, auch einer meiner Lieblinge am Volkstheater. Seit Jahrzehnten Ensemblemitglied. Immer unspektakulär besetzt und dabei stets verlässlich solide und mit toller Sprache.

Rainer Frieb – einer der Grenzgänger am Volkstheater ist in der Rolle des Arztes ein wenig unterbesetzt, aber ich freue mich immer, ihn zu sehen.

Nanette Waidmann – bringt eine etwas verhuschte Johanna sehr gut herüber. Und sie bringt tolle Erotik in die Szenen mit

Denis Petkovic – dem Stephan von Sala. Dieser ist zwar nicht schlecht gewesen, aber der war halt so gar nicht meins. Ist er doch einer von den eher härter sprechenden deutschen Schauspielern, die für mich mit Schnitzler so gar nicht gut zusammen passen. Aber dafür kann er nichts. Er hat sich sicher nicht selbst besetzt.

Alles in allem wusste ich, warum ich nach 20 Jahren mein Volkstheater-Abo kündigte, als die neue Ära dort eingeleitet wurde. Mehrere solcher Vorstellungen im Jahr würde ich nicht durchhalten, auch nicht mit so tollen Schauspielern. Da les ich den Schnitzler lieber.

– Beschreibung der Aufführung und kleines Video
– Fotos
– Den gesamten Text gibt es bei Projekt Gutenberg

 

 

Gianni Schicchi – Wiener Volksoper, 27.2.2012

 
Gianni Schicchi, Oper in einem Akt von Giacomo Puccini

Am Totenbett von Buoso Donati, einem reichen Florentiner, erfahren seine Hinterbliebenen, dass die erwartete Erbschaft zur Gänze an die Kirche fällt.
Sein Neffe Rinuccio, der Lauretta, die Tochter des Gianni Schicchi liebt, diese aber nicht heiraten darf, weil sie dem Standesdünkel der Familie nicht entspricht, holt den verpönten Emporkömmling hinzu, um ihn zu Rate zu ziehen.
Und wirklich bietet Gianni Schicchi, nach flehendem Bitten seiner Tochter (mit der berühmten Arie „o mio babbino caro“) der Familie seinen Dienst an.
Da noch niemand vom Tode des Signor Donati weiß, spielt er dem rasch geholten Notar den kranken Padrone vor und diktiert ihm ein neues Testament.
Die Strafe für diese Tat würde auch die Mitwisser treffen, deshalb können sie sich gegen eine kleine Änderung der vorher getroffenen Vereinbarung zu Gunsten Gianni Schicchis nicht wehren. Lauretta wird dadurch vermögend genug, um ihren Rinuccio nun heiraten zu können.

Pucchinis komödiantische Kurzoper in der Regie von Volksopern-Direktor Robert Meyer verschaffte mir gestern einen amüsanten Abend.

Die Inszenierung ist flott, das Ensemble gut gelaunt und auch stimmlich in der Lage, Puccini gut zu interpretieren. Das Orchester der Wiener Volksoper unter der Leitung von Alfred Eschwé, übertönt hin und wieder die Gesangsdarbietung, was aber mit Sicherheit nicht an den Sängern liegt. Es stellt dies vielmehr ein immer wiederkehrendes Problem in der Volksoper dar, das auch bei dieser Produktion nicht in den Griff zu bekommen war.
Das Bühnenbild wurde von Christof Cremer in einen Bilderrahmen auf der Bühne gesetzt, was eine originelle Ergänzung zu der angenehm nostalgischen Ausstattung bildete.

Andrea Bogners berühmte Arie der Lauretta klang sauber und berührend
Michael Kraus gab dem Gianni Schicchi einen klingenden Bariton
Sebastian Reinthaller war für mich als Rinuccio überzeugend und
die Ensembleleistung ebenfalls.

Alles in allem keine sensationelle Aufführung, aber wie schon erwähnt, eine kleines Opernhäppchen, das durchaus schmackhaft dargeboten wurde.

Infos, Szenenfotos und ein Videobeispiel gibt es unter
Wiener Volksoper – Gianni Schicchi

Und zum Dahinschmelzen die berühmte Arie der Lauretta von meiner heißgeliebten
Maria Callas


 

Jackpot – Wiener Kammerspiele, 25.1.2012

 

Jackpot von Réjane Desgives
in der Übersetzung und unter der Regie von Igor Bauersima

Vier Freundinnen treffen einander regelmäßig im Park.
Ines, hochschwangere Mutter von bereits mehreren Kindern,
Nathalie, Fernsehmoderatorin mit einem Sohn und
Ella, die unverheiratete Blondine, deren Leben sich bisher zwischen Liebschaften mit Chefs und Sugardaddys bewegt hat.
Dazu kommt die telefonierende, charismatische Vivi, junge Mutter mit siebenmonatigem Söhnchen, dessen Vater sie den Freundinnen nie verraten hat.

Sie bittet die Freundinnen, auf ihren Sohn aufzupassen, weil sie dringend zum Zahnarzt muss.
Während ihrer Abwesenheit findet Ella im Kinderwagen eine Karte, aus der sie schließt, dass Vivi ein Verhältnis mit dem Eisverkäufer im Park-Kiosk hat. Da sie selbst seine schwerverliebte Freundin war, versteckt sie in ihrer Wut den Kinderwagen und will der Nebenbuhlerin einen Schreck einjagen, indem sie erklärt, dass das Söhnchen gekidnappt wurde.
Als die junge Mutter zurückkommt, hat sie infolge einer Allergie einen Gehörausfall, kann nur schwer sprechen und der versteckte Kinderwagen ist tatsächlich leer.

Es kristallisiert sich heraus, dass Ella, Nathalie und Ines mit dem Eisverkäufer Jack ihre sexuellen Abenteuer hatten, dass sogar das Kind, mit dem Ines schwanger ist, von ihm ist.
Es kommt zu hysterischen Anfällen und Schlagabtäuschen und zu guter Letzt eröffnet sich, dass Vivis Liebhaber ein bekannter amerikanischer Serienheld ist, der just an diesem Tag endlich geschieden wurde, was sie ihren Freundinnen erzählen wollte – ihr aber der Zahnbruch dazwischen kam. Ella hatte in ihrer Eifersucht etwas Falsches aus der Karte herausgelesen.
Da Vivi bei ihrem etwas hektischen Aufbruch das Handy mit offener Leitung im Kinderwagen liegen ließ, hatte dieser die ganze Intrige gehört und Vivi benachrichtigt. Diese wiederum hatte Jack geschickt, um den Sohn in Sicherheit zu bringen.
Ella kriegt ihren Freund zurück und Ines vor lauter Aufregung ihr Kind – den „Jackpot“. Und alle sind wieder befreundet.

Die Geschichte ist, wie man unschwer herauslesen kann, einigermaßen überzogen. Doch sind die Kammerspiele ja eine Boulevardbühne und dafür war das Stück bestens geeignet.

Ich habe mich köstlich unterhalten.
Die Dialoge waren echt witziger Screwball. Die Spielfreude der vier Damen ansteckend.

  • Sona MacDonald (Ines) – ein durch Neid und Eifersucht langsam fallender Friedensengel
  • Hilde Dalik (Ella) – ein personifizierter Blondinenwitz vom Feinsten,
    in atemberaubenden High-Heels 😉
  • Alexandra Krismer (Nathalie) – die herrlich Fassaden-bröckelnde Intellektuelle
  • und Silvia Meisterle (Vivi) – als sich auch selbst amüsierende Marionettenspielerin
  • boten mir wirklich einen vergnüglichen Theaterabend.

    Das Bühnenbild, ebenfalls von Igor Bauersima, ist stimmig, jedoch bleibt unklar, warum in diesem Park keine Bänke aufgestellt wurden und die Damen auf einer Stufe sitzen müssen, sodass man ihnen allen bis auf die Unterhose unter die Röcke sieht.

    Hier der Link zu den Kammerspielen – mit Szenenfotos
    Und dann habe ich auch noch einen kurzen Videobeitrag des ORF dazu gefunden

     

    Die Zauberflöte – Wiener Staatsoper, 15.6.2011

    Die Zauberflöte – Wiener Staatsoper, 15.6.2011

    Schon lange habe ich mich auf diese Aufführung gefreut. Ich bin ein erklärter Mozart-Fan, wenn auch nicht DIE große Opernliebhaberin. Aber die Arien der Zauberflöte begleiten mich schon viele Jahre. Allerdings in den grandiosen Aufnahmen von Ingeborg Hallstein und Fritz Wunderlich. Deshalb hatte ich natürlich auch großes Bauchweh. Es würde nicht leicht sein, da heran zu kommen. Aber ich hoffte, es würde nicht allzu weh tun.
    Aber wie ich schon einmal an dieser Stelle schrieb. Ich lasse mich gerne erstmal auf den Abend ein.

    Und dieses Mal hat es sich auch wieder gelohnt.
    Eine sehr gelungene Aufführung für mich. Das Bühnenbild modern und mit einigem Schnickschnack, worauf ich verzichten hätte können. aber zumindest nicht störend.. Und die Kostüme schienen mir einigermaßen passend. Wenn mir auch nicht ganz klar war, warum die Götter und Priester alle Masken tragen mussten. Oder vielleicht doch *gg*
    Miteinander hatte es doch etwas Sinnliches, Märchenhaftes. Viel zum Schauen und auch zum Grinsen.

    Zur Handlung werde ich diesmal nichts schreiben. Ich setze einfach voraus, dass die Zauberflöte doch hinlänglich bekannt ist.

    Gedanken zum Inhalt kann man sich natürlich viele machen.
    Dieser Kampf der beiden Mächtigen, den sie nicht direkt gegeneinander austragen, sondern andere dafür als Instrumente verwenden.
    Die Aufgabenstellung an die Männer, sich von den Umgarnungen der Frauen nicht beeindrucken zu lassen – wahre Männlichkeit zu zeigen! Uiiii …
    Der bööööse Schwarze, der sich nach Liebe sehnt, nach der Liebe der Weißen.
    Ja da gibt’s schon einiges.
    Und doch mag ich mich an der Zauberflöte dann doch lieber den sinnlichen Bildern und der Musik hingeben. Deshalb bin ich auch so dankbar, dass nicht übermodern inszeniert wurde und Papagena nicht in Strapsen herumlaufen musste.
    Letztendlich stecken in allen Märchen solche Konflikte und Lehren.

    Zu den Ausführenden:

    Allen voran erfreulicherweise eine tolle Königin der Nacht: Julia Novikova, eine junge russische Sängerin, die mir kein Magensausen verursachte. Dafür bin ich dankbar und werde mich in das Fangefolge dieser bezaubernden jungen Dame einreihen.
    >>> Homepage von Julia Novikova

    Sarastro – Georg Zeppenfeld: Ein schöner, sauber klingender Bass, der mir zu Gänsehautschauern verholfen hat (Ich bin nicht so die Tenor-Freundin, habs lieber männlich-sonor).

    Auch Papageno kommt mir deshalb in der Stimmlage wesentlich näher als Tamino.
    Hans Peter Kammerer war ein liebenswerter, lebendiger Papageno, spiel- und sangesfreudig. Ein Gute-Laune-Papageno mit einem hörenswerten Bariton.

    Auch bei Pamina Alexandra Reinprecht konnte ich keinen Abfall zu meinen Erwartungen verzeichnen.

    Der Tenor Benjamin Bruns in der Rolle des Tamino; wie gesagt, ich bin nicht so die Tenor-Freundin, aber ich glaube, er hat seine Sache auch recht gut gemacht. In manchen Passagen kam er mir allerdings zu langsam vor, was aber wohl nicht ihm anzukreiden ist.

    Der Dirigent Ivor Bolton war mir bisher unbekannt, muss ich zu meiner Schande gestehen. Doch bis auf die Tenorlangsamkeiten ist mir nichts Negatives an der musikalischen Leitung und Leistung aufgefallen.

    Der Rest des Ensembles – ich hatte das Gefühl, bis in die kleinste Rolle sehr gut besetzt und gut gesungen. Zumindest fiel mir niemand unangenehm auf. Und das ist auch nicht immer so!

    Im Großen und Ganzen ein wirklich schöner Opernabend, den ich sehr genossen habe.

    Wer noch ein paar Fotos und ein kleines Video anschauen möchte, bitte sehr: Wer noch ein paar Fotos und ein kleines Video anschauen möchte, bitte sehr:
    Wiener Staatsoper – Zauberflöte

     

    der parasit – burgtheater wien, 29.4.2011


    der parasit – oder die kunst sein glück zu machen

    ich gestehe, ich hatte bisher von diesem werk schillers nichts gehört …

    es handelt sich dabei allerdings um die umarbeitung eines stückes von louis benoit picard – und wird oftmals als ledigliche „übersetzung“ geführt, was aber so angeblich nicht den tatsachen entspricht, weil schiller wesentliche änderungen in seiner variante vornahm.
    vor ort fand ich es absolut untpyisch, wenn ich das so nennen darf.
    es mutete (nun also schon logischerweise) eher als eine französische komödie an, und das lag keineswegs nur an den namen der akteure. hatte eine gewisse leichtigkeit, die jedoch dem tiefen hintergrund des stückes keinerlei abbruch tat. das verbinde ich nicht so selbstverständlich mit schiller.

    gut, aber da war ich nun und ließ mich, wie immer, wenn ich ins theater gehe, überraschen und wenn möglich mitnehmen, besser noch mitreißen. und ich möchte es gleich vorwegnehmen, das gelang gestern absolut!

    zum inhalt:

    selicour ist ein schleimiger emporkömmling, der sein mäntelchen perfekt in den wind hängen kann. er schafft es, sein umfeld zu manipulieren, ohne den anschein zu erwecken, sich selbst zu sehr in den vordergrund spielen zu wollen. aber gerade diese vorgezeigte bescheidenheit, die sich an ihrem anderen ende als skrupellosigkeit untergebenen oder widersachern gegenüber entlarvt, lässt ihn immer höher steigen.

    der neue minister narbonne hält große stücke auf ihn, sieht ihn für einen posten als gesandten vor und auch als gatten für seine tochter charlotte.

    selicour veranlasst die kündigung des langjährigen mitarbeiters la roche, der sich dafür rächen möchte, aber zuerst versucht, dem minister die wahrheit aufzuzeigen.

    erst als dies nicht gelingt, greift er auf die selben methoden zurück wie selicour …

    gerade diese essenz wird in der inszenierung von matthias hartmann ganz toll hgerausgearbeitet. damit es nur ja nicht passiert, dass sie in ihrem subtilen auftreten so manchem verborgen bleibt. er wählt eine dreifach-schlussszene, in der – mit dem gleichen text – alle möglichkeiten des endes einer solchen geschichte aufgezeigt werden.

    der wichtige schlusssatz kann von narbonne, selicour und la roche interpretiert werden. und zeigt dadurch die flexibilität der sogenannten wahrheit und ihrer folgen auf:

    „Diesmal hat der Verdienst den Sieg behalten. – Nicht immer ist es so. Das Gespinst der Lüge umstrickt den Besten; der Redliche kann nicht durchdringen; die kriechende Mittelmäßigkeit kommt weiter, als das geflügelte Talent; der Schein regiert die Welt, und die Gerechtigkeit ist nur auf der Bühne.“

    die inszenierung hat mich sehr beeindruckt! das bühnenbild ist minimalistisch, eine weiße wand, mit verschieden großen türen, aus denen die akteure ihrem machtanspruch entsprechend auftreten. die kostüme bestehen aus straßenkleidung. keiner muss ein besonderes mützchen aufsetzen, um der insenzierung glanz zu verleihen …

    und das ensemble: zum schwärmen!

    ich nenne allen voran udo samel (minister narbonne) – einfach weil ich an und für sich ein großer fan von ihm bin. dieser kleine mann braucht einfach nur stumm über die bühne zu trippeln und ist so was von präsent, dass sich jeder baumlange schauspieler schon mächtig aufrichten muss, um an seine größe heranzukommen.

    michael maertens (selicour) gelingt dies allerdings perfekt. seine körpersprache allein könnte ohne text schon den charakter transportieren. die nuancen seiner stimme und seine mimik machen seine auftritte zum reinen genuss.

    oliver stokowski (la roche) ist ein toller rächer. seine hilflosigkeit schüttelt ihn zu mehr oder weniger unterdrückter wut, die nervös und verzweifelt macht. sein abgang in seiner variante der schlussszene steht der schleimigkeit selicours jedoch dann in nichts nach.

    kirsten dene (mutter des ministers). ja, was soll man zu kirsten dene schon sagen? eine große schauspielerin, die in dieser rolle wohl ein wenig überbesetzt ist, aber mit sicherheit das möglichste herausholt. ihre hörigkeit gegenüber selicour trägt auch ein gutes maß an erotik. die pikanterie, da es sich ja um den möglichen zukünftigen mann ihrer enkelin handelt, kann sie selbstverständlich perfekt herüberbringen.

    auch johann adam oest (firmin) ist in seiner rolle als unauffällig bleiben wollender handlanger perfekt besetzt.

    der rest des ensembles bietet eine solide, gut abrundende leistung.

    fazit:
    ein wirklich toller theaterabend!
    mit einem stück, das wohl mehr als aktuell ist …

    >>> „der parasit“ am burgtheater wien – mit galerie

     

    turandot – volksoper wien, 28.3.2011

    turandot – volksoper wien, 28.3.2011

    nun ja, die begeisterung meines letzten theaterbesuchs (harold und maude) kann ich hier nicht verbreiten. es war mit sicherheit kein vergeudeter abend, aber um die vorstellung weiterzuempfehlen …

    die geschichte, vielleicht so manchem bekannt, spielt an und für sich im alten china. die wunderschöne, aber eiskalte prinzessin turandot stellt den männern, die um sie werben 3 rätsel. können sie nicht gelöst werden, lässt sie die werber hinrichten.

    zu einer dieser hinrichtungen kommt calaf, der sohn des entthronten königs der tartaren. er trifft seinen totgeglaubten vater wieder, der von der jungen dienerin liu begleitet wird, die bei ihm geblieben ist, weil der junge calaf sie im palast einmal angelächelt hat.
    das wiedersehen ist von kurzer freude.
    calaf verflucht wohl erstmal die harte, blutrünstige turandot, aber nur solange bis er sie sieht. denn in diesem augenblick entflammt auch er in unlöschbarer sehnsucht nach ihr.
    er stellt sich gegen alle bitten und warnungen den 3 rätseln. kann sie lösen, jedoch turandot will sich ihm trotzdem verweigern. mit gewalt will er sie nicht nehmen, also gibt er ihr seinerseits ein rätsel auf. sie muss bis zum morgengrauen seinen namen erfahren, dann will auch er sterben.
    sie ordnet schlaflosigkeit für das ganze volk an, alle müssen nach dem namen des jungen mannes forschen. der singt derweil die berühmte arie (nessun dorma – keiner schlafe!)
    liu wird gefunden, die – um den alten könig zu schützen – zugibt, dass sie als einzige den namen weiß, ihre unerwiderte liebe gesteht und sie so beweisen will, dass sie lieber stirbt, als den namen bekannt zu geben. sie weiht ihren tod der liebe des geliebten zu prinzessin turandot.
    diese muss sich eingestehen, dass sie calaf vom ersten augenblick an fürchtete, weil sie spürte, dass er ihrer harten schale gefährlich werden könnte. dieser härte, die sie in sich aufgebaut hatte, weil eine vorahnin von ihr von den tartare verschleppt, vergewaltigt und getötet wurde …
    es gibt ein happy end auf den gräbern so vieler toter … aber das ist halt nun mal oper. da gibt es das ja öfter …

    die musik von puccini ist pucciniresk, also melodiös und leicht ins ohr gehend, bis hin und wieder dramatisch anschwellend. ab dem liebesduett gegen ende allerdings nicht mehr von puccini, weil dieser leider schon vorher verstorben ist.

    die musik in der volksoper war für mich eindeutig zu laut und zu scheppernd. vielleicht lag es auch unseren karten, wir saßen auf dem ersten rang in der ersten reihe der 2. balkonloge. da sitzt man ziemlich genau über dem orchestergraben. was die lautstärke einigermaßen erklären oder gar entschuldigen könnte, aber das scheppern eher nicht.
    in den dramatischeren passagen kamen die sänger oftmals nicht über die musik hinweg, was aber meines erachtens nach nicht an der qualität ihrer darbietung lag, sondern eben daran, dass die musik zu laut war.

    der tenor – mario thang – ein sehr guter! ja, der hat wirklich alles schön gebracht und sein „nessun dorma“ war begeisternd. leider war in der inszenierung keine pause für einen zwischenapplaus gelassen, was mich auch ein wenig störte …
    liu – melba ramos – einfach zum schwärmen! von stimme und vortrag her. beides sehr emotional. leider in einem unbeschreiblich unkleidsamen kostüm, wozu ich aber später noch komme.
    die drei minister ping, pang, pong – gute stimmen, guter vortrag, gute choreographie, unterhaltsame auftritte.
    ja, und das wars aber auch schon.

    bühnenbild und kostüme – eine mittlere katastrophe für jemanden wie mich. ich mag kein regietheater! und in der oper noch weniger.
    hier wurde die geschichte also aus dem alten china in ein fanatsiereich transformiert, die kostüme waren sämtliche an insekten erinnernd ausgerichtet. bunt und prächtig und sollen vielleicht ein sinnliches erlebnis sein. aber halt nicht für jemanden wie mich. für mich kam das alles wie eine schlechte revue herüber.
    turandot ist für mich china. und da hätte ich es gerne ein wenig chinesisch. und nicht mit bunt geschminkten gesichtern wie im fasching und kostümen wie aus jonkes insektarium.

    gut, aber das mag geschmacksache sein …

    aber die „heldin“, die war nicht geschmacksache.
    frau turandot, namens anda-louise bogza steht auf der bühne wie walküre, bewegt ihre arme in abgezirkelten bewegungen wie sie ihr einfallen, dass der regisseur sie dazu ermahnt hat und so singt sie leider auch. seelenlos und hölzern. und wenns dramatisch wird, dann klirren orchester und die prinzessin um die wette.

    und deshalb war dieser abend einerseits wohl nicht verloren und auch nicht, um in der pause zu gehen, aber andererseits die aufführung nicht, um sie (meinerseits) weiter zu empfehlen.

    hier noch ein link, da gibt es auch ein kleines video …
    turandot an der volksoper wien

     

    harold und maude – volkstheater wien – 7.3.2011

    harold und maude – volkstheater wien – 7.3.2011

    eine fulminante inszenierung, die da derzeit am volkstheater in wien zu sehen ist.

    die geschichte ist ja wohl noch vom film her bekannt. ein 18jähriger aus reichem haus, depressiv und überspannt, pflegt als hobby die inszenierung seiner selbstmorde und liebt besuche auf dem friedhof. dort lernt er eine woche vor ihrem 80. geburtstag die unkonventionelle und lebhafte maude kennen. sie bekommt zugang zur gefühlswelt des verschlossenen jungen mannes und sie werden ein liebespaar. doch auch maude hat sich zur inszenierung ihres eigenen todes bereits entschlossen …

    was hier im volkstheater aus dieser geschichte gemacht wurde, muss sich hinter dem film nicht einen millimeter verstecken und ist ein unbeschreibliches erlebnis für den zuschauer.
    die vielschichtgkeit des stückes wird gekonnt dazu benützt, um aktuelle zeitgeisterscheinungen und das heute weitverbreitete unvermögen zur kommunikation satirisch einzubinden. der schwarze humor treibt einem die lachtränen in die augen und philosophische weisheiten füttern den geist.

    im laufe des stückes wechselt man eindeutig auf die seite von menschen, die einen im täglichen leben wohl selber eher unbehaglich zumute werden ließen.
    der junge mann mit seiner todessehnsucht – oder dem krankhaften bestreben, mit todesinszenierungen die aufmerksamkeit seiner mutter zu erlangen. er hantiert mit stricken, messern, pistolen, särgen und sprengstoff und hackt sich bei einem verkuppelungsversuch mit einem beil augenscheinlich die hand ab.
    auf der anderen seite maude, die bäume rettet, seelöwen aus dem zoo befreit, autos oder fahrräder stiehlt und gefühlserweiternde tees zubereitet.
    und dann noch der altersunterschied des liebespaars.
    das sind nicht die leute, mit denen sich der normalbürger so gerne einlässt.

    doch in dieser bunten schwungvollen aufführung möchte man am liebsten auf die bühne springen, mittanzen, mittrinken und die guten leutchen umarmen und vor der bösen gesellschaft beschützen.

    wäre es doch im wahren leben nur auch so …

    und einfach genial die besetzung.

    allen voran die wunderbare elfriede irrall – die 73jährig über die bühne springt und tanzt, wie eine elfe. die frau sieht entzückend aus, bringt eine unglaubliche präsenz über den bühnenrand und macht tatsächlich auf offener bühne einen kopfstand!
    der junge mann, claudius von stolzmann, hölzern bis an die knochen, kann die kälte seiner verkümmerten seele so gekonnt spielen, dass einen nicht nur einmal das frösteln anspringt.
    und susa mayer, die tolle mutterbesetzung, die wohl vollkommen zu unrecht natürlich ein wenig im schatten der genialen elfriede irrall steht.
    dazu ein sensationell dynamischer auftritt der unfassbar beweglichen, molligen stefanie reinsperger in der rolle einer der von der mutter bestellten heiratskandidatinnen,ein aussagekräftiges bühnenbild und eine musikauswahl vom feinsten.

    meinetwegen hätte die aufführung noch ein paar stunden dauern können!

    >>> volkstheater wien – harold und maude – mit vielen fotos