an heißen nächten
bilden sich kühle ränder
der morgenausblick
verschleiert den horizont
die schwüle weicht
aus atemlosen tagen
die sonne zieht
blasse kreise über uns
© evelyne w.
an heißen nächten
bilden sich kühle ränder
der morgenausblick
verschleiert den horizont
die schwüle weicht
aus atemlosen tagen
die sonne zieht
blasse kreise über uns
© evelyne w.
gedankenastern
sonnengelb
herbstzeitlosen
lilaflüsternd
weißtröstende
chrysanthemen
duftige
streichelanemonen
binde ich
mit samtnen blättern
aus der mitte
meines herzens
zu einem strauß
des angedenkens
an dich
die du nun in mir wohnst
© evelyne w.
für meine mutter …
vorbei die tage
als die hitze uns
die worte raubte
wir seufzten
stöhnten
uns luft zufächelten
als zeichen des verstehens
jetzt sprudeln
die gespräche wieder
in flammend rot
leuchtendem gelb
und sattem violett
aus unseren mündern
tropft die hitze
die der junge wein
noch nicht vermag
zu kühlen
und unsere augen
spiegeln noch immer
sommer
© evelyne w.
wie die krähen
kreisen gedanken
über meinem herbst
setzen sich in
die rostroten blätter
meines haars
zupfen trockene
ränder von
nichtgesagten worten
krächzen in die klänge
des alltags
verschweigen sich
in der länge der nacht
vorboten sind sie
der ausbleichung
der kargheit
äschernen bodens
unter meinen füßen
lichtloser nachmittage
doch wirst du
sie vertreiben
am kamin des abends
an dem die liebe
wortlos
rezitiert
© evelyne w.
sah ich den traum
den mir der himmel schickte
lag nebel über dem weg
den er mir bot
bis deine worte
klar mir drangen
in den blick
hoben den schleier
zeigten mir dein gesicht
das ich sofort erkannte
nach langen jahren
und doch
noch nicht zu spät
© evelyne w.
küsse purzeln aus meinen augen
fallen auf deinen mund
gleiten deinen hals hinab
verteilen sich auf deiner brust
versinken in deinem bauch
und …
ich schließe die lidvorhänge
und küsse
unter ausschluss der öffentlichkeit
weiter
© evelyne w.
still liegt der see
meiner liebe
meine worte verhallten ohne echo
in den schluchten des lebens
die gipfel meiner lust verglühen
in der sinkenden abendsonne
das glück schweigt
doch warm ist die quelle die
die stille flutet
© evelyne w.
du
ich bin heut so …
die nacht ist schwarz
meine gedanken
dunkelgrün
der dschungel schläft.
dunkelgrün
im mitternachtsblau
rotglühender sonnenaufgang
violetter sonnenuntergang
rote mittagshitze
schattiger gastgarten
duftender abendspaziergang
wolkiger nachthimmel
gezählter sternenglanz
der tiger in freier wildbahn
giftgrün.
der dschungel schläft.
du!
ich bin heut so …
© evelyne w.
ich ziehe meine wolkenschuhe an
und laufe über den himmel
steppe damit auf eisbergen
ein heißes schubidu
ziehe die samthandschuhe an
und fass mich bei den händen
tanz‘ ringelreihen um dein herz
schubidududu
zuletzt setze ich die brille auf
aus sonne und ich strahle
in dein buntes augentreiben
schubidudu dideldidei
© evelyne w.
in den wimpern
des morgens
glänzt das lied
das die nacht
uns sang
© evelyne w.