Auch ohne Worte
Sie mag nicht essen. Will unbedingt, dass ich ihre Mahlzeit esse. Den Tee schüttet sie aus.
Nur Kekse. Will sie immer.
»Iss!«, drängt sie mich.
»Nein, ich esse erst später.«
Ihre Augen werden unruhig. Bleiben auf dem Papierkorb hängen. Sie schüttelt den Kopf.
»Dort kann ich nicht.«
»Dann lass es stehen. Die Schwester nimmt es wieder mit.«
»Iss du es.«
»Nein danke. Es ist dein Essen.«
Sie hebt den Teller auf. Stellt ihn wieder hin. Schüttelt erneut den Kopf.
»Dort kann ich nicht.«
»Schmeckt es dir nicht? Soll ich dir etwas mitbringen?«
Sie zuckt mit einer Achsel.
»Vielleicht … ein …« In ihrem Gesicht arbeitet es. »Ein … ein … du weißt schon …«
Ich denke nach, was sie immer gerne aß.
»Ein Schnitzel?«
Sie schaut zweifelnd drein.
»Einen gefüllten Paprika?«
Sie beißt sich auf die Lippen.
»Krautfleckerln?«
Sie sieht zu Boden.
»Na so … die …« Sie macht eine rollende Handbewegung.
»Fleisch?«
Kopfschütteln.
»Gemüse?«
Kopfschütteln.
»Du hast sie auch immer wollen. Ich habe sie für dich gemacht.«
Sie kochte gut. Wenn sie kochte. Wenn sie konnte. Es gab vieles. Das ich gerne aß. Wenn sie kochte. Wenn sie konnte.
»Nudeln, oder Reis oder so?«
»So ähnlich.« Ihre Hand rollt wieder durch die Luft.
»Was Süßes?«
Ihr Nicken wird deutlich.
»Palatschinken?«
»Ja!«, ruft sie. Klatscht in die Hände. Hüpft im Sitzen. Wie ein Kind.
Wieder geschafft …