In der Umarmung des Vergessens XII.

 

Von der Kraft

Es war nicht leicht. Nein. Ganz und gar nicht.
Es war nicht leicht. Ihr Weggleiten zu sehen. Es wahrhaben zu wollen. Zu können.
Sie war die Mutter. Ist plötzlich Kind.
Die Angst fraß sich in meinen Schoß. Der sie niemals geboren.
Die Angst fraß mich. Die ich aus ihrem Schoß geboren.
Ein Spiegel schob sich vor ihr Gesicht. Vor mein Gesicht.
Schon einmal ging ich ihren Weg. Beinah zu lang.

Es war nicht leicht. Nein. Ganz und gar nicht.
Doch endlich sah ich. Ihr Gesicht. Nicht mehr den Spiegel.
Sah den Weg. Zu ihr.
Von ihr.
Zu mir.

 

2 Gedanken zu „In der Umarmung des Vergessens XII.“

  1. ja, DAS kann ich im moment wahrlich nachempfinden…
    und es ist ein komisches gefühl, die mutter als kind zu sehen,
    obwohl es ja andersherum ist. es ist keine angst. es ist auch keine verzweiflung.
    es ist ein stück weit akzeptanz. frieden auch.

    ich begleite dich gerne auf und mit diesen/deinen worten, lintschi!

    lg, petra

    1. weißt du, petra, das wichtige wäre eben, diese patienten NICHT als kinder zu sehen. sondern SIE zu sehen, als die, die sie sind. und sie so anzunehmen.
      das ist nicht leicht, aber es wäre der richtige weg. und es ist ein guter, einer der für alle beteiligten viel qualität entwickelt …

      es ist schön, dich als begleiterin meiner texte zu wissen!
      danke dafür
      lg lintschi

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