Ohne Angst wärs nicht gegangen

Was mich sehr stark beschäftigt ist, wie nach wie vor das Phänomen der Angst von unserer Regierung missbraucht wurde und wird.
Am faszinierendsten für mich ist es aber, dass so viele Leute das nicht einmal erkennen.
Angst ist ein so normaler anerzogener Faktor für sie, dass sie wie selbstverständlich in ihr Leben gehört.

Die Erziehungsmethoden lassen auch gut erkennen, woher diese Selbstverständlichkeit kommt.
Bereits kleinen Kindern wird Angst gemacht. Mit Krampussen, schwarzen Männern (der ist gut … ? ) oder dem lieben Gott, der gar nicht so lieb ist und schimpft, indem er den Donner schickt, wenn die Kinder nicht brav sind. Oder auch Krankheiten und Verdammnis über die Menschen ausschüttet, wenn sie sich nicht wunschgemäß verhalten.

angstmache

Wie wir wissen, gibt es dennoch eine Unzahl von „schlimmen“ Kindern und treten dennoch viele eine Karriere in die Kriminalität an. Und Krankheiten verbreiten sich nach wie vor.

Mit Angstmachen ist da also nicht wirklich was erreicht worden.

Würde man nicht bei Kindern viel mehr erreichen, wenn man sich mehr Zeit dafür nehmen würde, sie aufzuklären, sie zu lehren, wie sie sich schützen können, sie aufzubauen, sie zu unterstützen, nicht gleich die Geduld zu verlieren, wenn was nicht auf Anhieb klappt, usw.? Würde man sie so nicht viel besser auf ein gesundes, sicheres und erfülltes Erwachsenenleben vorbereiten?

Ja. Aber wie wir alle wissen, so läuft es nur in vereinzelten Bereichen und Familien.

Leider wollen die meisten Eltern ihre Kinder mit Macht zu modernen Menschen erziehen, mit Strafandrohung oder Liebesentzug, mit Schwarzmalerei und Angstmache. Und die Eigenverantwortung wird von klein auf untergraben.
Denn auf diese Weise wird es diesen Menschen auch so ziemlich unmöglich gemacht, wirkliche Gefahren zu erkennen und damit umzugehen. Sie folgen nur der Angst, die ihnen gemacht wird und achten nicht auf die tatsächliche Gefahr, vor der sie die gesunde Angst schützen sollte.

Deshalb wird das Vielverbreitete einfach zur richtigen Methode erhoben.

Und genau deshalb finden so wenige Leute etwas daran, dass wir eine Regierung haben, die genau dieses Muster wählt, um ihre Machtmütchen zu kühlen, und verteidigen deren Praktiken auch noch als richtig.

Doch auch hier ist es ganz genauso.
Wäre das Prinzip richtig, dürfte es keine Kriminalität geben, denn Strafen werden ja genügend angedroht und auch verhängt. Auch keinen Krebs, oder Herzinfarkt, denn Angst davor wird ja auch genug gemacht. Und dennoch handeln die Leute, wie es ihnen gefällt, egal ob es rauchen oder essen ist, oder die Vergiftung der Umwelt …

Und die Sanktionen bei Nichteinhaltung der Corona-Maßnahmen haben auch viel zu viele Leute keineswegs abgeschreckt. Im Gegenteil, ein nicht zu kleiner Teil der Gesellschaft wurde erst recht aufmüpfig.

Die Leute, die alles brav mitmachten, waren nur die, denen es geläufig ist, dass sie mit Angst geführt werden. Wie kleine Kinder, die falsch erzogen werden. Vielleicht haben sie sich auf diese Weise gerade dieses verhängsnisvolle Stück ihrer Kindheit bewahrt.
Also die hätten sowieso alles gemacht, was ihnen die Angst vor Corona (!) eingeflößt hätte. Denen hätte man keine Angst machen müssen.

Dann gab es, wie gesagt, noch jene, die auf die Angstmache mit Trotz reagierten.
Aber auch die Gruppe, die sich selbst informierte und eigenverantwortliche Entscheidungen traf. In erster Linie zum persönlichen Schutz. Denn dadurch wurden ja ALLE geschützt, auch die anderen … Und diese werden es auch sein, die die Zahlen zum Sinken brachten.

Wenn ich mich selbst vor Corona schütze, gefährde ich damit niemand anderen, aber wenn ich versuche, die anderen zu schützen, kann ich mich selbst sehr wohl gefährden. *)

Da auch darauf verzichtet wurde, die Leute vorrangig darüber zu informieren, wie sie sich selbst schützen sollten, und schon gar nicht die Geduld aufgebracht wurde, dies mit der nötigen Eindringlichkeit oftmals zu wiederholen, wissen bis heute ganz viele Leute nicht, wie sie selber richtig handeln könnten. Das sah man z.B. ja auch sehr deutlich daran, dass der Großteil der Leute mit der Maske total falsch umgegangen ist und dadurch keinerlei Schutz für irgendjemanden erreicht wurde.

Sie wissen nur, was eigentlich verboten ist und was sie tun sollten, um angeblich Andere zu schützen. Und dafür bei Nichteinhaltung bestraft werden.
Das Hauptaugenmerk wurde darauf gelenkt, wie gefährlich die Mitbürger sind, die sich nicht an die Verordnungen halten. Also schon wieder Angst geschürt. Aber der persönliche Schutz war so gut wie kein Thema.

Und als nun der Lockdown aufgehoben wurde, da wurde die Bevölkerung plötzlich auf Eigenverantwortung umgestellt, und keineswegs weiter begleitet, damit ein geordnetes Miteinander wieder anlaufen konnte. Die Bürger wurden mit der gnädigst erlassenen Freiheit einfach allein gelassen.

Wie aber schon eingangs erwähnt, sind viel zu wenige Menschen zur Eigenverantwortung erzogen und können danach handeln. Das wurde ja von der Regierung auch so vorausgesetzt, denn sonst hätte es die vielen angstmachenden Pressekonferenzen und Regeln und Verordnungen nicht gebraucht.
Also wäre es doch wieder angebracht gewesen, die Leute mit Erinnerungen und Anregungen in die richtige Richtung leiten zu wollen.

Nach wie vor wird von den Politikern aber nur von der hohen Kanzel heruntergewettert und werden Sanktionen jeder Art angedroht.

Würde es nun zu einem neuerlichen Ansteigen der Infektionsrate kommen, läge die Verantwortung auf jeden Fall bei den ungehorsamen Bürgern. Nicht bei einer unfähigen Regierung, die es in so vielen Wochen nicht geschafft hat, die Bevölkerung richtig zu führen und wahren Beistand zu leisten. Deren Mitglieder würden dann mit viel Geschrei und sämtlichen Fingern auf jene zeigen, die für neuerliche Sanktionen verantwortlich wären.

Doch – Verbote sind einfach keine Unterstützung!
Und Angst ist der schlechteste Berater überhaupt.

 

 

*) Edit:
Dieser Satz wurde ersetzt, weil er zweideutig ausgelegt werden könnte. (Siehe in den Kommentaren):
Man kann sich vor Corona nicht selbst schützen und dabei die anderen gefährden. Aber man kann versuchen, die anderen zu schützen, und sich dabei selbst gefährden.

4 Gedanken zu „Ohne Angst wärs nicht gegangen“

  1. Da sagst du was. Alles wird irgendwie übergestülpt. Und ängstliche Leute, stellen keine unbequemen Fragen. Sie ordnen sich unter.
    Das ist für jeden Menschen schwer, glaube ich.
    Lieber Gruß ?
    Gundel

    1. danke liebe gundel!
      ja, das schwierige ist sicher, aus diesem anerzogenen angst-dunstkreis herauszufinden und dann auch herauszutreten.
      und in solchen situationen zeigen sich natürlich die auswirkungen dieser erziehungsmethoden dann besonders deutlich.

      ich kenne viele mütter, die lächeln dazu, wenn ich sie darauf hinweise, also auf den schwarzen mann und konsorten. ach, das ist doch nicht so ernst zu nehmen.
      aber die kinder verinnerlichen diese machtstrukturen und es wird eben zur selbstverständlichkeit, dass mit angst operiert wird, um etwas bestimmtes zu erreichen.

      lieben gruß auch zu dir, meine liebe
      lintschi

  2. Liebe Evelyne,

    „Man kann sich vor Corona nicht selbst schützen und dabei die anderen gefährden. Aber man kann versuchen, die anderen zu schützen, und sich dabei selbst gefährden.“ Was soll dieser – dick gedruckte – Satz? Ich glaube, damit widersprichst Du Dir – in sich – selber! Angst kann auch ein wichtiger Ratgeber sein und ich glaube nicht, dass sie grundsätzlich falsch ist. Gewiss, Deine Schilderungen zeigen eher eine gemachte Angst, die nicht unbedingt zum richtigen Ergebnis führt. Aber Du widersprichst Dir auch, wenn Du meinst, alle, die Einschränkungen auf sich genommen haben, hätten dies aus der falschen Angst sich anzustecken getan. Ich glaube, dass diese richtige Angst sie zum richtigen Verhalten geführt hat!

    Liebe Grüße
    Helmut

    1. lieber helmut,
      danke dass du mich darauf aufmerksam machst, dass der satz höchst zwiespältig gelesen werden kann.
      er sollte wohl eher lauten:
      „Wenn ich mich schütze, gefährde ich damit niemand anderen, aber wenn ich versuche, die anderen zu schützen, kann ich mich selbst sehr wohl gefährden.“

      gemachte angst – genau darum geht’s mir.
      es ist für mich eine frage der moral!
      niemand hat das recht, einem anderen angst zu machen.
      der zweck heiligt hier niemals das mittel.

      es ist ein machtmittel. angst zu schüren, um eigene ziele zu verfolgen. wie toll immer die nach außen etikettiert werden.

      gesunde angst kann man nur lernen, wenn man sie von gemachter macht unterscheiden lernt. dafür muss man lernen, gefahren richtig einzuschätzen und nicht einfach irgendeinem machtmittel zu folgen.

      und ich habe nirgends geschrieben, dass ich glaube, dass alle die einschränkungen auf sich genommen haben, dies aus falsch verstandener angst taten.
      im gegenteil, ich ich habe geschrieben:
      Aber auch die Gruppe, die sich selbst informierte und eigenverantwortliche Entscheidungen traf. In erster Linie zum persönlichen Schutz. Denn dadurch wurden ja ALLE geschützt, auch die anderen … Und diese werden es auch sein, die die Zahlen zum Sinken brachten.

      danke für deine wie immer hochgeschätzte meinung
      und lieben gruß
      lintschi

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