die liebe
ist der engel
der mich auf flügeln
der gedanken trägt
dir himmlisch nah zu sein
wo du auch bist
und meine augen
schimmern lässt
im lichte deines da
sein
für mich
© evelyne w.
wirf ab die last
erschaffe
sinnlichkeit
veränderung
befriedigung
bewirke
freiheit
die aus der liebe wächst
so höre
das glöckchen
das die weihnacht
einläutet
© evelyne w.
Leise rieselt der Schnee
Und draußen wird es kalt
Ich gehe in die Stadt
Denn Weihnacht wird es bald
Christkindlmärkte locken
Ein Kindertraum ersteht
Der Duft von Zimt und Nelken
Durch meine Sinne weht
Wangen die erglühen
Augen im Kerzenglanz
Lieder aus Kindertagen
Klingen im Flockentanz
Aufregung und Stille
Im Tannereisigduft
Unter geschmückten Bäumen
Das ist’s was mich ruft
Dann
steh ich im Gedränge
Durchdröhnt von Rockmusik
Eingehüllt in Schrille
Desillusion im Blick
Schneeflocken werden zu Tränen
des Schmutzes
in dem ich steh
Aufregung wird zur Hektik
Advent tut plötzlich weh
Und ich fliehe heimwärts
Mit gesenktem Blick
Mit Bitterkeit im Herzen
kehre ich zurück
Doch –
Was erklingt da plötzlich?
Leiser Glockenklang?
Kling Glöckchen klingeling
Es ist Kindergesang
Ich gehe durch die Straßen
Die so sehr vertraut
Die Weihnachtliches bieten
Wohin mein Auge schaut
Auf weißzuckrigen Bäumen
Ein helles Sterngefunkel
Lächelnd tritt ein Weihnachtsmann
zu mir aus dem Dunkel
Geschmückt sind die Geschäfte
Und auch der kleine Markt
Wunderbar weit weg
Der Vorweihnachtsinfarkt
Viele Leute grüßen
Mich hier fast jeder kennt
Niemand mich hier anrempelt
Oder fast niederrennt
Ein Punschstand lädt mich ein
Nicht vorbeizuhasten
Im Duft von Rum und Zimt
Mich wärmend auszurasten
Mit Nachbarn Freunden
Menschen
die mein Leben teilen
Die mein verstörtes Herz
augenblicklich heilen
Geborgenheit und Wärme
Breiten sich in mir aus
Weihnacht ist diese Heimat
Und ich
bin hier zu Haus
© evelyne w.
Ich beginne meine Weihnachtslesungen mit dem Gedicht,
das meinem Buch den Titel gab:
Weihnachten
Ist der Liebe Geburtstagsfest
Die Nacht
Die uns darauf besinnen lässt
Dass an diesem Tag vor ca. 2.000 Jahren
Die Welt das große Glück erfahren
Dass Jesus auf die Erde kam
Um die Menschen zu lehren
Was die Liebe kann
Und gesegnet ist jeder
Der nie vergisst
Dass Jesus Christus
Die Liebe selber ist
Weil er immer nur liebt
Und immer nur gibt
Christus
Den als Baby man Christkind nennt
Den im heutigen Christkind
Man fast nicht mehr erkennt
Weil die Menschen
Lieben
Durch besitzen ersetzen
Und geben
Mit dem Kauf von Geschenken
Gleichsetzen
Weil so viele Menschen
Durch die Weihnachtszeit jagen
Und in ihrer Hast
Niemals danach fragen
Wie geb‘ ich Geborgenheit?
Wie gebe ich Halt?
Wie gebe ich Wärme
Wenn jemandem kalt?
Wie gebe ich Hoffnung?
Wie gebe ich Mut?
Wie gebe ich Freude?
Wie gebe ich gut?
Die Frage
Die durch unsere Weihnachtszeit schwingt
Ist die Frage danach
Wieviel das Christkind uns bringt
Wir tauschen Geschenke
Wir geben sie nicht
Das Geschenkte
Bekommt nur durch Wert Gewicht
Wir tauschen auch die Liebe
Wir lieben sie nicht
Die Liebe
Trägt nicht mehr Jesus’ Gesicht
Und doch
Ist Weihnachten für mich die Zeit
In der immer wieder
Ich zur Hoffnung bereit
Mich finde
Dass noch nicht alles verloren
Weil am Hl. Abend das Christkind geboren
Das Christkind
Das doch auch Herzen aufmacht
Mit seinem Liebreiz
Der strahlt durch die Nacht
Und viele Menschen darauf besinnen lässt
Wie man richtig feiert
Der Liebe Fest
Und die Liebe
Dann das Wunder vollbringt
Zu spüren
Was Weihnachten wirklich ist
Dass das was uns das Christkind bringt
Nur
In uns selbst
Zu finden ist
© evelyne w.
Du bist nicht
Was du tun willst
Du bist das
Was du tust
Du bist nicht
Was du sagst
Du bist das
Was du tust
Du bist nicht
Was du denkst
Du bist das
Was du tust
Du bist nicht
Einfach
Was du bist
Du bist das
Wofür du dich entscheidest
Es zu tun
© evelyne w.
aus:
Ich bin aus einem ganzen Stück
Best of Tagebuchgedichte
152 Seiten
Broschiert mit Klappen
die wolken
hängen tief
regenschwere trieft
aus meinen säumen
die füße haltlos
im schlamm
der bis zum horizont
sich drängt
bevor jedoch
die nacht anbricht
entlädt sich das gewitter
der sturm trocknet
mein kleid
den boden
und
die sonne steigt
unbelastet
aus dem dunst
des morgens
© evelyne w.
und dort am hang
das muschellicht
schwappt um den rand
verletzungsgleich an meines
meeres burgen
strandgesandet fließen
minuten in die nacht
im sterngeflecht saugen
sich worte
an deiner lippen
schwarzgerötet tor
an dem die hagebutte
sich ein nest gebaut
aus der vergangenheit
die rosend sich verweitet
am dornenkuss
der deine hände netzt
zu blutend schatten die
im schutze meiner dunkelheit
mir schirmenfingernd
gleiten in die kiesel
die du streust
gefußt
geh ich dahin
getragen
auf dem weg
den ich erschlafe mir
in dir
© evelyne w.
vom leib will ich
mir halten euch
die ihr mit blicken
losgelöst
von aller wahrheit
kapitäne spielt
auf den papierschiffen
der eitelkeit
im schmeichelsog
die segel refft
um unter meiner haut
zu ankern
und werde doch
niemals zu leben wissen
leinenlos
© evelyne w.