Leise rieselt der Schnee
Und draußen wird es kalt
Ich gehe in die Stadt
Denn Weihnacht wird es bald
Christkindlmärkte locken
Ein Kindertraum ersteht
Der Duft von Zimt und Nelken
Durch meine Sinne weht
Wangen die erglühen
Augen im Kerzenglanz
Lieder aus Kindertagen
Klingen im Flockentanz
Aufregung und Stille
Im Tannereisigduft
Unter geschmückten Bäumen
Das ist’s was mich ruft
Dann
steh ich im Gedränge
Durchdröhnt von Rockmusik
Eingehüllt in Schrille
Desillusion im Blick
Schneeflocken werden zu Tränen
des Schmutzes
in dem ich steh
Aufregung wird zur Hektik
Advent tut plötzlich weh
Und ich fliehe heimwärts
Mit gesenktem Blick
Mit Bitterkeit im Herzen
kehre ich zurück
Doch –
Was erklingt da plötzlich?
Leiser Glockenklang?
Kling Glöckchen klingeling
Es ist Kindergesang
Ich gehe durch die Straßen
Die so sehr vertraut
Die Weihnachtliches bieten
Wohin mein Auge schaut
Auf weißzuckrigen Bäumen
Ein helles Sterngefunkel
Lächelnd tritt ein Weihnachtsmann
zu mir aus dem Dunkel
Geschmückt sind die Geschäfte
Und auch der kleine Markt
Wunderbar weit weg
Der Vorweihnachtsinfarkt
Viele Leute grüßen
Mich hier fast jeder kennt
Niemand mich hier anrempelt
Oder fast niederrennt
Ein Punschstand lädt mich ein
Nicht vorbeizuhasten
Im Duft von Rum und Zimt
Mich wärmend auszurasten
Mit Nachbarn Freunden
Menschen
die mein Leben teilen
Die mein verstörtes Herz
augenblicklich heilen
Geborgenheit und Wärme
Breiten sich in mir aus
Weihnacht ist diese Heimat
Und ich
bin hier zu Haus
© evelyne w.