wenn sich das leben
auf den kopf stellt
ändert sich lediglich
die perspektive
wenn sich das leben
auf den kopf stellt
ändert sich lediglich
die perspektive
Wir glauben oft, der Menge zu folgen ist das Leben.
Aber nein, das Leben finden wir auf unbegangenen Wegen.
Dort wo nicht viele gehen, ist auch nichts zertrampelt.
Wir atmen den Wind
und lassen uns nicht die Darmwinde der anderen
als warmen Lufthauch verkaufen.
Wir hören den Gesang der Vögel
nicht den Lobgesang der Menge an ihre Populisten.
Wir spüren den Boden unter unseren Schritten, lassen uns von ihm erden
anstatt im Stechschritts des Zeitgeistes über Tote zu marschieren.
Leben braucht Mut.
Dem eigenen Weg zu folgen und nicht den Wegweisern der Macht.
und wieder
durfte ich einen wunderschönen
friedlichen tag erleben
die gnade
scheint mir unermesslich
und meine demut
ist maßlos
mein leben
lebt mich
es schwimmt mich
in den wellen seines daseins
es tanzt mich
in der sonne seines glücks
es singt mich
in den liedern seiner liebe
es malt mich
in den farben seines herbstes
es trägt mich
über die äcker der erinnerung
es führt mich
an der hand seines mutes
es leitet mich
durch seine gassen des erkennens
es springt mich
über die schatten seiner zeit
in einem boot
sitze ich
auf planken
deren lack ab
gewaschen von den strömen
des lebens sturm
gefegt über den boden
der vergangenheit bild
verblasst in der weite
ich nehme die brille ab
und sehe mich
jetzt
© evelyne w.
ich freue mich so sehr, weil michael hermann diese zeilen mit seiner skulptur „weg oder ziel“ veröffentlichte. danke michael!
ein mosaik ist mein leben
heute sind die steinchen abgeschliffen
und fallen von selbst in ihre muster
wenn ich denke
wie eng seine zwischenräume
früher waren und nichts
hatte platz dort
wo es sein wollte
talmi prächtig bunt
glitzerte in einer ferne
die verlockend schien
der weg gesäumt
von schweren pflastersteinen
und spitzen kieseln
die oft das bild zerstörten
in dieser ferne dann
fand ich die nähe
sie glitzert nicht
sie leuchtet
und ihr pastell
schont unser augenlicht
© evelyne w.