wie hände sind wir
du und ich
die einander finden
vor dem herzen
um das des anderen
zu tragen weit
in diese zeit
die vor dem uns
nicht war
wie hände sind wir
du und ich
die einander finden
vor dem herzen
um das des anderen
zu tragen weit
in diese zeit
die vor dem uns
nicht war
an meinen falten
sollst du mich erkennen
an den jahresringen
die meine augen schmücken
und an dem morsealphabet
das botschaften des lebens
auf meine handrücken gefunkt
jedoch den jugendglanz
in meinem blick nicht trüben
die seidne weichheit nicht aus
meinen fingern saugen konnte
aus meinen furchen
in den feldern der erfahrung
wächst starken stamms die liebe
aus dem boden den deine flut genährt
der allen wettern trotzte
um sichere ernte dir zu bieten
die uns im nahen winter
süßen genuss beschert
Ich ging.
Einfach so. Dahin.
Er kam auf mich zu.
Von weitem sah ich sein Lächeln.
Er ging.
Einfach so. Vorbei.
Verwirrt blieb ich stehen.
Drehte mich um.
Er stand hinter mir.
Hielt mir sein Lächeln entgegen
und sagte:
Ich schenke es dir. Jeden Tag.
Wenn du mit mir kommst.
Und ich ging.
Einfach so. Mit ihm.
jedes erwachen
ist ein portal
zur galerie des tages
am handlauf gehen wir
entlang der wände
bilder wie fenster
ins zurück
ein gestern ruft uns
sonniges gelb zu
im vorgestern
war es noch rot
siehst du die montage
ins blau gemalt
des mittwochs hälften
tanzen zur fusion
und dort die jahre
die müde lehnen
an der treppe
die wir gestiegen
bevor die wolken
unseren fuß erreicht
hier winken hände
fingerzeige
in mattes rosa
noch kein ausgang
wir bleiben
bis zur nacht
© evelyne w.
in meinen tag
gleitet dein traum
ich erwache in der wärme
seines atems
meine hand sucht die deine
und mein traum
wird wahr
© evelyne w.
wärmen
will ich dich
in diesen zeiten
wo das eis in zapfen
von deinen blicken hängt
der schnee
dein haar bedeckt
und deine starren finger
nach meiner wange suchen
und dann finden wir
das glück des frühlings
in diesem winter
der keine kälte kennt
und wir hängen
die sterne
in einen himmel
voller geigen
© evelyne w.
honigtage
im november
in meinen blick
strömt bernstein glanz
in der luft
liegt satte süße
auf meiner zunge
schmilzt dein kuss
© evelyne w.
als licht
aus deinen ritzen fiel
sah mein mund
deine worte
als er sie sprach
stob ein funke
aus deinem blick
© evelyne w.
wie leben
deine zärtlichkeiten froh
zu finden ihren hafen
in jeder dunkelheit
in jedem noch so
blicktrübenden nebel
wie freuen sie sich über
das glitzern an den ufern
der liebkosung
das zurückrollen der wellen
an den quell der sie ernährt
sie tanzen
mit sachtem schritt
ihren reigen
von dir zu mir
von mir zu dir
und tragen uns
in die weite unserer tage
© evelyne w.