wenn die sonne
mir das herz wärmt
und die weite
meinen blick küsst
strömt das glück
von meinen haarwurzeln
bis zu den zehenspitzen
und meine freiheit
ist grenzenlos

wenn die sonne
mir das herz wärmt
und die weite
meinen blick küsst
strömt das glück
von meinen haarwurzeln
bis zu den zehenspitzen
und meine freiheit
ist grenzenlos
ist das glück?
das ist glück.
nicht euphorie
nicht romantik
glück.
es ist einfach da
man kann es nicht erzeugen
nicht festhalten
nur erkennen
und annehmen
gerne lacht es
manchmal weint es
meistens wärmt es
doch es kühlt auch die wut
verliert die angst
aus den augen
sammelt die freude
als mut ein
wächst in der stille
schreit sich aus dem bauch
teilt den nebel des alltags
für den blick ins licht
genuss pur
mein gang durch die rieden
in die weiten
zwischen den reben
glühen malven
wogende meere
aus margariten
gesäumt von rainen
in wilder pracht
der wind
streicht blaugrüne wellen
über das korn
glitzernd am horizont
der see
getupft von weißen segeln
ich berausche mich
am duft
des blühenden weines
gehen.
lassen.
gehen
lassen
die wege der anstrengung
ver
lassen
von den gedanken
ab
lassen
verpflichtungen
los
lassen
auf menschen
ein
lassen
das leben
frei
lassen
gehen.
lassen.
Immer wieder schreibe ich gerne darüber, wie sehr ich meine Spaziergänge liebe. Sie beflügeln meine Gedanken, meine Gefühle, und manchmal gelingt es mir, etwas davon in Worten auszudrücken.
Ich gehe bei der Tür hinaus und stehe mitten im Weinland. Ein kurzer, flacher Anstieg führt mich auf das Plateau der Parndorfer Platte, wo es scheinbar unbegrenzt Wege kreuz und quer durch das Weinbaugebiet gibt.
Viele Leute sehen eine Eintönigkeit in dieser Landschaft. Ich sehe sie nicht. Jeder Tag, jede Jahres- und Tageszeit, jedes Wetter bringt andere Stimmungen und Farben.
Es laufen Rehe, Hasen, Fasane, Rebhühner über meinen Weg. Raben und Krähen stolzieren krächzend umher, Vögel zwitschern und steigen in Schwärmen auf. Über brachliegenden Flächen kreisen Bussarde oder stehen manchmal nur ganz still. Zitronenfalter flattern, auch die Hummeln sind schon fleißig.
Winzige Blümchen breiten Teppiche zwischen die Rieden, die man nur sieht, wenn man ganz nah ist.
Bäume werden zu grüßenden Kameraden.
Ich bin umgeben von Leben, von Wachstum.
Die Weite weitet mich. Keine Enge der Gedanken, keine Enge der Gefühle.
Ich spüre den Atem der Welt und atme und atme. Schreie meine Liebe in die Welt. Auch meine Wut. Erzähle dem Wind von meinen Sorgen. Bade meine Seligkeit in Licht und Sonne.
Die Einflüsterungen der Gesellschaft weichen den Einflüsterungen der Natur. In mir pulst Freude, keine Angst. In mir blüht Dankbarkeit, keine Verzagtheit. In mir wächst die Kraft des Lebens, nicht die Furcht vor dem Tod.
Meine Gefühle tragen mich zu den Menschen, umarmen sie, liebkosen Kinder und sprechen Mut und Hoffnung ins Universum.
Dann nehme ich den kurzen, flachen Abstieg zu meinem Zuhause und diese Fülle in meinen Alltag mit.
Ich nehme mir die Freiheit zu denken, auch kritisch und voller Zweifel. Ich brauche keine Abkehr von der Wahrheit, und auch nicht von der Menschheit. Kein gekühltes Mütchen.
Mein kleines Leben ist nicht der Nabel der Welt. Aber meiner.
einsam. ist mein weg. ich bin es nicht. meine gedanken. meine gefühle. dicht bevölkert. nicht nur von den liebsten. auch von jenen. deren dasein so beschwert. in dieser zeit. ich trage sie. durch meine welt. in der die gnade mir ermöglicht. frieden. freiheit. freude. zu erfahren. für mich gibt es. zu euch keine grenze. keine abwehr. meine gedanken. meine gefühle. sorge und liebe. schicke ich zu euch. auch materielles. wo es mir möglich. ich lasse euch nicht. einsam. auf meinem wege liegen.
über meinen weg
spannen sich
freiheit
frieden
sonnenschein
versunken
hinter dem horizont liegen
krankheit
angst
unsicherheit
in lauer luft
flattert ein schmetterling
die stimme gottes
singt mir ein lied
von gnade
in meinem herzen
blüht die demut