glück, bist du das?

glück
bist du das?

oh ja
ich bin’s

ich röte die wangen
deiner tage
und samte die haut
deiner nächte

ich lege deine finger
auf den puls des lebens
und klopfe dein herz
im takt der liebe

ich fliege dich
über die horizonte der lieder
und tauche dich
in die umarmung der stille

ich küsse dich
immer

wenn du mich erkennst

 

© evelyne w.

 

spielereien

schach

spiele suchen
gelebte und geträumte

gespielt
an den tagen
als die verzweiflung
die schwarzen rössl
vor die weiße dame
spannen wollte

sie brauchte keine bauern
das spiel zu kennen
genügte zu gewinnen

gespielt
in den nächten
als die einsamkeit
den könig rief
und er
auf weißen pferden anritt

zum schach matt

 

© evelyne w.

 

verströmt

verstroemt

 

in die strömung
lasse ich mich fallen
und ich fließe
und fließe

vorbei
an den hartgepressten
ineinander verwobenen wurzeln

vorbei
an den rutschigen abstiegen
der machtregulierten ufer

vorbei
an den schwarzen fahnen
die im herzloswind flattern

und fließe
und fließe
und verströme mich

tief in der mitte
meines mit wärme umspülten
lebenssinns

 

© evelyne w.

 

fliegen tu

hoehenflug wenn wir
nur sind
und nicht das tun
was wir sein wollen

dann fallen fragen
aus den nestern
unseres seins
und antworten

die das leben sendet
um unser wir
auszubrüten
zu füttern
und es zu lehren

wie man
immer höher und höher
fliegen kann

 

© evelyne w.