die gedanken der liebe
kennen keine angst
und geben ihr deshalb
keinen raum
sie füllen diese tage
mit mut und neuorientierung
wärmen tränen
öffnen ohren für den trost
und die blicke
für das gold des herbstes
die gedanken der liebe
kennen keine angst
und geben ihr deshalb
keinen raum
sie füllen diese tage
mit mut und neuorientierung
wärmen tränen
öffnen ohren für den trost
und die blicke
für das gold des herbstes
die gedanken der angst
kennen keine realität
erfinden szenarien
zeichnen bilder
der hoffnungslosigkeit
sabotieren zuversicht
und trost
und schüren
und schüren
und schüren
immer weiter angst
doch die realität
ist kraft
und mut zur traurigkeit
und immer
liebe.
wenn die sonne
mir das herz wärmt
und die weite
meinen blick küsst
strömt das glück
von meinen haarwurzeln
bis zu den zehenspitzen
und meine freiheit
ist grenzenlos

und dann liegen da
die hülsen dieser worte
die sie sprechen
jeden tag
zu jeder stunde
gesetze kriechen
aus dem dürren staub
ihrer herzwüsten
denen sie schon längst
das wasser abgegraben
egal
ob aus dummheit
ignoranz
oder selbstgefälligkeit
knöcherne fäustchen
ballen sie in kameras
und wissen nicht
dass schöne hände jene sind
die geben
und nicht nur nehmen
weil mich mein leben liebt
tanze ich
auf dem vulkan
mit wehenden röcken
und blumen im haar
inmitten von unfrieden
meinen frieden zu spüren
und keine verdrängung
dafür zu brauchen
das nenne ich
glück.
in den kulissen der gegenwart tummeln sich die puppenspieler an den fäden der sogenannten realität. an einem bändel hängt ein neuer hintern. an einem anderen ein song, der nichts von seinem interpreten weiß. auf der bühne drängen sich worte die ihren zweck im wort verpuffen. pressen sich an ein ohr das sprache nur vom hörensagen kennt. ein inhalt sucht verzweifelt einen mund. offene hände blieben bei der maniküre. der boden unter den füßen wird ausgerollt als roter teppich für das hochverehrte publikum.
© evelyne w.
und dann ist da einer jener tage
wo das glück in dir aufsteigt
ohne dass du weißt woher es kommt
tanzend und singend läufst du
durch die straßen deines lebens
lachst dir ins herz
und allen die sie nicht niederschlagen
in die augen
an den serpentinen
auf dem weg zum gipfel
blüht es aufwachbunt
diese unermessliche zärtlichkeit
die mich durchströmt
am morgen
wenn dein zerknautschtes ich
versucht sich ins erwachen
zu kämpfen
rollt aus den roten teppich
auf dem die liebe
in den tag schreitet
es trägt die zeit
das kreuz
beugt sich unter
seiner last
stürzt in den schlamm
aus sand und blut
der wunden
die jene
der erde schlugen
die sie geißeln
mit der unverfrorenheit
obszöner schreie
nach der macht
ein opferfest
bricht an mit
tanz auf kahlen hügeln
johlender menge
im gelichterkleid
wird sich das grab
auch diesmal leeren
die menschheit
– wie oft noch –
zu erretten
© evelyne w.
noch schüchtern
blinzelt die mandel
über die nackten reben
ich lächle ihr zu
und sie erzählt mir
vom nahenden frühling
