In der Umarmung des Vergessens III.

 

Die Suche hat ein Ende

Sie war zu jung, als sie Mutter wurde. Labil, nicht belastbar, immer überfordert, meistens hilflos. Zu jung.
Heute denke ich, auch wenn sie älter gewesen wäre, es hätte nichts geändert. Sie war auf diesem Weg. Mit Kind oder ohne.
Sie war kein Vorbild. War kein Halt. Ich war auf mich allein gestellt.
Später wollte sie sich auf mich stellen. Sie war die Mutter. Sie wollte fordern.
Doch ich ging meinen Weg. Ohne sie. Zusammenkünfte blieben Besuche.

Dann kamen Tage des Erkennens. Ich folgte ihren Spuren. Das war nicht das, was ich für mein Leben wollte.

Ich suchte Liebe. Fand sie nicht bei ihr.
Als ich sie bei mir fand, wusste ich um ihr Defizit. Das war zu wenig. Für mich.

Ich suchte sie. Fand sie in mir. Wollte mich lösen. Von ihr und meinem Defizit.
Ich suchte mich. Fand sie in mir. Erkannte meinen Weg. Zu ihr.
Heut lieb ich sie und dadurch mich. Die Suche hat ein Ende.

 

2 Gedanken zu „In der Umarmung des Vergessens III.“

  1. wieder einmal hast du meine innere welt so berührt das warme tränen aufsteigen und der weg sie zu lieben wird möglicher.danke von ganzem herzen.

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