Unfähigkeit, die uns ins Verderben führt

Immer wieder trifft man Entscheidungen und widerruft sie dann doch. Bei mir ist es die, dass ich zum Thema A nichts mehr schreiben wollte.
Doch wenn jetzt schon, dann wird es naturgemäß ein bissl länger …

Aber es trifft mich hart, zu lesen, wieviele meiner Freunde in den letzten Tagen „gekippt“ sind. Menschen, die bisher dem, was mit uns geschieht reflektierend und kritisch gegenüber gestanden sind. Die erkannt haben, dass etwas faul läuft im Staate Österreich und dass eine gefährliche Krankheit dafür verwendet wird, uns Sand in die Augen zu streuen. Sand in die Augen zu streuen darüber, dass die Unfähigkeit regiert und uns ins Verderben führt, nicht die Krankheit an sich.
Auf einmal gibt es keinerlei andere Perspektiven mehr, als das, was uns an Maßnahmen umgehängt wird. Fast alle sind dafür. Und wie gesagt, es trifft mich hart, dass dies auch auf Leute zutrifft, die ich in ihrer Denkfähigkeit bisher wesentlich höher eingeschätzt hatte und ich mich ihnen viel näher gefühlt hatte.

Da ich nun immer wieder auf die gleiche Argumentation treffe, nämlich „ja, sie müssen ja etwas tun und in ganz Europa machen sie es ebenso“ oder mir gesagt wird, „dagegen zu sein, ist zu wenig, hast du denn andere Vorschläge, wie man es anders machen könnte“, will ich darauf antworten mit:
Ja, ich habe andere Vorschläge. Hatte sie von Anfang an und werde mich davon auch nicht abbringen lassen, weil Viele etwas anderes sagen. Nicht das, was Viele sagen oder tun, ist die Wahrheit, oder gut und richtig, im Gegenteil. Und wer das nicht glaubt, der denke doch wirklich einmal ein paar Jährchen zurück, wieviele Leut da mir erhobener Hand herumgestanden sind und es war nicht die Wahrheit und Richtigkeit, die sie damit in die Welt gebracht haben.

Meine Denkweise kommt IMMER aus der Ecke der Menschlichkeit und des Miteinander, der Unterstützung und Hilfeleistung. Und da ist es selbstverständlich auch nicht möglich, die einen zugunsten der anderen zu opfern. Und diese Richtung kann bei mir nicht ausgehebelt werden, nur weil sich ein unbedarfter Bub an unserer Gemeinschaft ausprobiert.

Zuallererst hätte statt auf Angst- und Panikmache, auf richtige (!) Information und Prävention gesetzt werden müssen. Diese hätten mit der gleichen Vehemenz unter die Leute gebracht werden müssen, wie es mit Angst und Hetze passiert ist.
Angst zu machen ist die menschenverachtendste Handlung überhaupt.

Es hätte auf Unterstützung aufgebaut werden müssen und nicht auf Verbote. Dann hätten die Leute sich und ihre Problem ernst genommen gefühlt. Und wären nicht aufgrund dessen, dass ihnen von den Politikern noch dazu anderes vor Augen geführt wurde, was sie selber verlangten, in trotzige Opposition verfallen.

Es ist so, die Depperten sind zu jeder Zeit deppert, aber hier haben wir es mit einer großen Menge an Menschen zu tun, die einfach Angst haben un diese hätte man abholen und auf den richtigen Weg bringen müssen. Denn auch die, die man nun so gerne als Verleugner bezeichnet, tun dies doch nur aus Angst.
Verleugnung und Verdrängung ist ein höchst bekannter Faktor bei ängstlichen Menschen. Auch Partner, die betrogen werden, sehen das einfach oft nicht, weil sie es aus Angst vor dem Verlassenwerden nicht sehen wollen! Und viele der Ängstlichen wollen diese Gefahr nun auch nicht sehen und man treibt sie mit angstmachenden Szenarien nur weiter in ihre Verdrängungsmechanismen. Ich als mündiger Bürger wünsche mir von einer Regierung, dass sie mich in Krisenzeiten unterstützt, nicht, dass sie mich noch weiter in Konfusion und Abhängigkeit stürzt.

Und kann mir nun einer auch nur eine einzige unterstützende Maßnahme nennen, die gesetzt wurde?

Wer genau hinschaut sieht, dass ALLE Maßnahmen in der Öffentlichkeit nur ungenügend umgesetzt werden. Nicht aus mangelnder Eigenverantwortlichkeit, sondern weil die Welt so nicht funktioniert! Weil Eigenverantwortung nicht von anderen Verantwortung fordert! Das führt die Eigenverantwortung doch sofort ad absurdum. Und bringt nichts anderes als das Generieren von Sündenböcken und Vernaderern.
Und weil manche Anordnungen einfach so unlogisch sind, dass sich einem denkenden Menschen die Gehirnwindungen einkräuseln.

All diese Maßnahmen, die Grundrechte aushebeln
und uns der Menschwürde berauben,
oder auch die heißverteidigten Fetzerln,
haben in Europa nichts anderes gebracht,
als dass die Zahlen durch den Plafond krachen.


Also, liebe Leute, da läuft doch etwas in die falsche Richtung! Die Menschen müssen unterstützt werden in solchen Zeiten, nicht geschwächt und gegeneinander aufgebracht!

Ich z.B. kann und würde die Verantwortung für meine Gesundheit niemals in die Hände von Leuten legen, von denen ich weiß, dass der Großteil nicht einmal in der Lage ist, seine Papierln nicht auf der Straße wegzuwerfen.
Wie schon gesagt, die Depperten sind immer deppert und diese konnte man auch mit Verboten und Strafen nicht davon abhalten, die blödesten Sachen zu machen.
Und die, die man mit Angst bei der Stange halten wollte, haben die Weiterverbeitung nicht aufhalten können.

Eine Regierung, die ihre Maßnahmen auf ein solches Bevölkerungsgerüst aufbaut, in dem sie Schutzmaßnahmen für „die anderen“ einfordert, wo man wissen muss, dass ein Teil einfach geistig nicht dafür augerüstet ist, dem zu folgen, ist also schwer naiv oder stark berechnend auf andere Aspekte ausgerichtet.
Die verfügten Maßnahmen gingen locker und tänzelnd am erwünschten Erfolg vorbei.

In einer Gesellschaft, in der sich niemals jemand auch nur einen Deut um Alte, Kranke, Behinderte, Arme oder Armutsgefährdete und Minderheiten geschissen hat – und die auch von den Regierungen immer als Sud der Gesellschaft behandelt wurden – wird nun die Parole ausgegeben, dass wir zum Schutze genau dieser Leute den krausesten Bestimmungen folgen sollen, deren Unlogik noch dazu nicht mehr zu überbieten ist.

Aber wie zu Beginn angekündigt, ich will nicht nur „dagegen“ sein, ich habe sehr wohl andere Vorschläge:

Anordnungen, mit denen Risikogruppen tatsächlich geschützt werden, bzw. sich Risikogruppen selber schützen können, nicht umgekehrt!
Anordnungen , Informationen und Unterstützungen, die es allen Bürgern ermöglichen, Schutz für sich selbst in Anspruch zu nehmen. Nicht auf das Goodwill anderer angewiesen sind.
Dazu gehört z.B. für mich die Subvention von tatsächlich schützenden Masken. Ganz Europa trägt Fetzerln, die gar nichts nützen, denn wenn das Virus das ein anderer abgibt, in die eigene Richtung durchkann, dann kann es mit Sicherheit auch in die Richtung zu den anderen durch!
Dazu gehören für mich sehr wohl Verordnungen, die in öffentlichen Bereichen Abstandhaltung ermöglichen, gehören für mich Schutzvorrichtungen für bestimmte Beschäftigtengruppen.
Gehört für mich eine Begrenzung, bzw. Ausdünnung von Teilnehmern bei Großveranstaltungen.
Es gehören faktenbasierte Informationen und auch der Ansatz der Regierenden für ihre Maßnahmen veröffentlicht. Damit sich nicht jeder irgendetwas zusammenreimen kann oder muss.

Mir geht’s halt so, wenn ich einem Ansinnen folgen kann, die Logik dahinter erkennen kann, dann fällt es mir um einiges leichter, dieses mitzutragen, als einfach unter Strafandrohung zu gehorchen. Noch dazu wenn man miterlebt, dass sich die Anordnenden selber und deren Freunderln nicht daran halten.

Und vor allem gehören Maßnahmen her, die das Gesundheitswesen unterstützen, nicht – es schwächen. Ausbau der Kapazitäten, Einstellung und Schulung von Personal.

Wegsperren und zusperren ist für mich keine Lösung! Selbst wenn die Zahlen (welche auch immer) nun sinken sollten, so steigen sie doch während des Winters mit Sicherheit sofort wieder, wenn der Lockdown gelöst wird. Wie oft soll das so gehen?
Wenn man Angst um die Spitalskapazitäten hat, dann hätte man erstens mit anderen Maßnahmen ein Ansteigen mindern können und zweitens, wie vorher angeführt, dann wäre es doch die richtige Maßnahme, für ausreichende Kapazitäten zu sorgen.
Es war einen ganzen Sommer lang Zeit dafür!

Noch einmal: Ich meine, es ist hoch an der Zeit, sich den Sand aus den Augen zu reiben und zu erkennen, dass die Unfähigkeit regiert und uns ins Verderben führt, nicht die Krankheit an sich.
Bitte lasst euch wenigstens gedanklich nicht mitziehen!

Zum Abschluss persönliche Hinweise, damit sich einige nicht unnötig ereifern:
Ich halte mich an die Vorschriften, weil ich mich in einer Demokratie befinde und mich nicht über die Gemeinschaft stelle. Und NUR aus diesem Grund. Nicht weil mir irgendjemand das Hirn verpicken und mir einreden kann, dass diese richtig sind. Und niemals werdet ihr von mir Aufforderungen hören, dass ihr das oder das machen sollt.

An sich gilt für mich: Ich schütze mich, wo ich nur kann. Ich lebe mein Leben selbstverständlich nicht, wie es vorher war. Und ich hadere nicht damit, weil ich weiß, warum ich es so mache.
Wenn das zu wenig ist, dann gilt der Auspruch Kästners: Leben ist immer lebensgefährlich.

Danke, dass du bis hierher gelesen hast ?

 

2 Gedanken zu „Unfähigkeit, die uns ins Verderben führt“

  1. Existenzen werden zerstört, die Wirtschaft lahmgelegt, und die Menschen gegeneinander aufgebracht. Dadurch werden sie krank.
    Politiker müssen ja für nichts aufkommen. Also, ein WIR (schaffen das) gibt es nicht!
    Aber hey…im Einzelhandel dürfen jetzt doppelt so viele Leute ins Geschäft. (Mit eingeschränkter Luftzufuhr.) ? Zur gleichen Zeit!! ?
    Sei lieb gegrüßt (;
    Gudel

    1. ja liebe gundel,
      die unlogik ist enorm und fördert die unsicherheit noch zusätzlich.
      natürlich ist alles derart verfahren, dass man es wohl nicht mehr umdrehen wird können.
      und jetzt wird es gut sein, dem lockdown zu folgen. es wird hoffentlich wenigstens kurzfristige entspannung bringen.
      aber ich hab das jetzt geschrieben, weil ich natürlich dauernd gefragt wurde: na, wie hätte man es denn besser machen können …

      allerherzlichsten gruß zu dir
      und xund bleibn!

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