die freiheit ruft
ihr folgen zu können
hüllt mich in demut
die freiheit ruft
ihr folgen zu können
hüllt mich in demut
im blau des himmels
eine blütenpracht
an gedanken
ich schnuppere
ich streichle
ich wiege mich
mit ihnen im sanften wind
aus meinen augen
steigen tränen des glücks hoch
um sie zu tränken
meinen fußstapfen
auf deinem boden
folge ich in die weite
der gedanken
die sich nähren
von dem grün
das du in meine augen streust
von blicken in die freiheit
von den düften der reben
die aus satter furche steigen
vom jubilieren
das über das land weht
vom streicheln des windes
auf meinem gesicht
der ein jauchzen
von meinen lippen holt
fest ist mein schritt
so fest wie der weg
den du
vor mich legst
genuss pur
mein gang durch die rieden
in die weiten
zwischen den reben
glühen malven
wogende meere
aus margariten
gesäumt von rainen
in wilder pracht
der wind
streicht blaugrüne wellen
über das korn
glitzernd am horizont
der see
getupft von weißen segeln
ich berausche mich
am duft
des blühenden weines
gehen.
lassen.
gehen
lassen
die wege der anstrengung
ver
lassen
von den gedanken
ab
lassen
verpflichtungen
los
lassen
auf menschen
ein
lassen
das leben
frei
lassen
gehen.
lassen.
in die freude
singe ich mein lied des atems
töne der herzlust
nach partituren des glücks
strömen aus meinem mund
in die weite des äthers
verbinden sich dort
mit dem jauchzen der natur
das jubilieren der vögel
summen der insekten
zirpen der grillen
und auch der flügelschlag
der schmetterlinge
antworten mir
und gemeinsam
bringen wir gott und der welt
ein ständchen der dankbarkeit dar
mein herz
hüpft vor mir auf dem weg
es lacht
es singt
es lockt mich
in die tiefen meines gehens
legt eine glänzend rote spur
aus dem blut der leidenschaft
nimmt die gedanken
in seine hände
formt sie
zu oden
der freude und des glücks
dann schlüpft es wieder in mich
und reißt die fenster aller kammern auf
um meine demut
in die welt zu strömen
wie ich es liebe
wenn deine weite
in der sonne liegt
das grün
sich aus dem boden streckt
zwischen den rieden
in sattem braun
die furche glänzt
wenn süße säfte
die reben schwellen
und ihre knospen
in zartem silber glänzen
und dann das feld
im leuchtend gelb
der raps
meine sinne ertrinken
in dem
was du den blicken bietest
normalität.
was ist schon normalität.
meine normalität
ist seit vielen jahren
getragen von ruhe
– auch stille
liebevoller verbundenheit
– auch im alleinsein
ich genieße mein zuhause
in dem mein mitbewohner frieden heißt
wo aus dieser zweisamkeit
gedanken und gefühle wachsen
die mich und andere wärmen
der blick aus dem fenster
zeigt mir natur
im kleid der jahreszeiten.
auch im jetzt
hat sich mein leben nicht verändert
und doch …
trete ich aus dem haus. ist die normalität eine andere. als früher. chaos. sorgen. existenzangst. wachsen aus dem boden der gesellschaft. hinter masken. verbreitet sich der argwohn. berührungslosigkeit. vollzieht trennungen. aggression. stürmt um die ecken. verbeißt sich in die kehlen der kritik. blutleer liegt der mut auf den straßen. die henker der wahrheit übernehmen das kommando. trampeln die rufer der menschlichkeit nieder.
ich fühle mich
als würde ich auf dem zauberberg leben
stehe fassungslos an seinem fuß
und schreie in die welt
WAS
bitte WAS
ist diese normalität?
allein zu sein
bedeutet keineswegs
einsamkeit
allein auf meinem weg
sind mir die menschen näher
als unter vielen leuten
keine einflüsterungen
keine schreie
trüben die klarheit
meines gefühls
die weite der sicht
bringt nähe mir zur welt
die natur umarmt mich
gibt mir halt
und geleitet mich
an ihrer warmen hand
in tage der fülle