„für jan p.“, acryl auf karton, 30×40
© evelyne w.
„für jan p.“, acryl auf karton, 30×40
© evelyne w.
„dementia 01“, acryl auf keilrahmen, 30×40
nein
ich esse
meine suppe
nicht
nein
nein
ich esse
meine
suppe …?
suppe?
nein
ich
esse … ?
esse?
nicht.
nicht …?
© evelyne w.
dann weht der wind
aus einer anderen richtung
sahst mich nie gern
und wenn
mit augen
die vom sand verklebt
der von den klippen
deiner strände wehte
dein bild von mir
verzerrt
von der subtilen macht
nach der du gerne strebst
und dann der schritt
des schnitters
der mein feld zertrat
nun weht der wind
aus einer anderen richtung
doch noch so laute tränen
aus schock
geborener reue
verwehen ungehört
auf meinem grab
© evelyne w.
dann liebte ich
den morgen
der über deinem scheitel
aufstieg
liebte den mittag
den dein mund
zerbiss
und dann den abend
dämmern
in deinen augen
liebte die nacht
die deinem schoß
entströmt
dann liebe ich
den morgen
der über deinem scheitel
aufsteigt
© evelyne w.
die depression
schluckt ihre worte
worteschluck depression
depression schluckworte
wortedepression schluck
schluckdepression
worte
verstummt.
Mir alles geben
Und dann
Mich
Dir geben
Nicht
Dir alles geben
Und dann
Leer
Neben dir stehen
Lerne
Zu wissen
Was du willst
Statt
Dich vor dem
Zu schützen
Was du nicht willst
Er sagte:
Steh auf, nimm dein Bett und geh!
Ich sagte:
Ich kann nicht.
Herr, bitte hilf mir!
Er sagte:
Steh auf, nimm dein Bett und geh!
Ich sagte:
Ich kann nicht.
Herr, warum hilfst du mir nicht?
Er sagte:
Steh auf, nimm dein Bett und geh!
Ich sagte:
Herr, warum willst du mir nicht helfen?
Er sagte:
Steh auf, nimm dein Bett und geh!
Ich sagte:
Herr, warum hörst du mir nicht zu?
Ich kann nicht!
Er sagte:
Steh auf, nimm dein Bett und geh!
Ich sagte:
Herr, warum antwortest du mir nicht?
Er sagte:
Steh auf, nimm dein Bett und geh!
Ich weinte:
Herr, warum lässt du mich so leiden?
Er sagte:
Steh auf, nimm dein Bett und geh!
Ich schluchzte:
Herr, was habe ich getan
dass du mir nicht helfen willst?
Er sagte:
Steh auf, nimm dein Bett und geh!
Ich schrie:
Herr, hörst du nicht?
Ich kann nicht!
Warum hilfst du mir nicht?
Er sagte:
Steh auf, nimm dein Bett und geh!
Ich wurde zornig:
Herr, warum lässt du mich hier liegen und tust nichts?
Er sagte:
Steh auf, nimm dein Bett und geh!
Ich schrie noch lauter:
Ich will es nicht mehr hören!
Da drehte Er sich um und ging.
Ich rief:
Herr, bitte komm zurück.
Lass mich nicht allein.
Er blickte über die Schulter und sagte:
Steh auf, nimm dein Bett und geh!
Ich krümmte mich zusammen
und heulte vor Angst und Schmerz in mich hinein.
Doch Er ging langsam weiter
und drehte sich nicht mehr um.
Voller Zorn stand ich auf
warf mein Bett hinter ihm her und schrie:
Das kannst du doch nicht machen
Du darfst mich nicht allein lassen,
wo ich dich so brauche.
Herr, bitte erkläre es mir doch wenigstens.
Ich kann es nicht verstehen.
Warum hilfst du mir nicht?
Da drehte Er sich um, lachte und sagte:
Na, endlich!