mit der kraft der worte
übertünche ich
die schwäche meiner gedanken
wände aus fantasie
bauen mein haus
in schwebende leere
auf dem kargen hof
tummeln sich
die freunde der kindheit
in einem blumenmeer
das dort niemals geblüht
trüge die welt das kleid
das jeder einzelne ihm gibt
wär es ein lumpenwerk
in das sich keiner hüllen mag
die welt ist jedem eigen
der den himmel schaut
die wirklichkeit
ist nicht ihr einz’ger schoß
das selbst zu finden
nicht das ich
wäre der webstuhl
für das prächtige tuch
das uns alle kleidet
ich suche. denn ich hörte. ich hörte von einer hungersnot. und ich suche. online. in den nachrichtenmagazinen. ich lese. großaufgemacht. über einen psychopathen. tod sells. ein klagendes fürstenpaar. glamour sells. den übergriff eines alten mannes. sex sells. ich will spenden. doch ich finde keine nummer. es ist leichter, ein virtuelles blümchen vor amys haus niederzulegen. hunger verkauft nicht.
persönlicher tipp:
bei ärzte ohne grenzen kann man bequem online spenden!
und von missbräuchlicher verwendung des geldes wurde von dort noch nie etwas gehört …
sie malen in mein gesicht. auf meine augen ein blind. auf meinen mund ein stumm. versuchen den schädel zu öffnen. zähfarbigen tod in mein gehirn zu gießen. doch ich blitze ein grün und speie ein rot. male mein leben. und schließe die ausstellung.
© by evelyne w.
lese ich verse
trag sie ans licht
schneide das wortgeflecht
mit feuchter zunge
versilb’re
silbentrennung
zur klinge
meines schwertes
das aus den felsen
der einsamkeit
mein herz schlägt
an deines
© evelyne w.
ich danke den damen marina zwetajewa, mo und diana für die inspiration >>> schlüsselworte-blog
entmenschlicht
namensberaubt
abrasiert die identität
kein haar mehr
unterscheidet dich
der kopf ist kahl
die achsel leer
und dein geschlecht
so nackt
wie sie gern
deine seele hätten
die du nicht blößt
weil du sie unter
der nummer trägst
zu der sie dich
hier stempeln wollten
entmenschlicht?
wer?
niemals die opfer!
© evelyne w.
Die Leichtigkeit des Seins
Wünsch ich mir
Zu erlernen
Doch liegt im Erlernen
Bereits das Entfernen
Von der Leichtigkeit
Mein Selbst-Sein
Zu erlernen
Dabei von Anderen
Mich nicht entfernen
Ist keine Leichtigkeit
Was bleibt
Ist meine Sehnsucht
Nach Uns
Oder
Der Leichtigkeit des Seins
© by evelyne w.