dann ziehst du mich
in deine alabasterarme
mein traum
wird blendendweiß
doch dann
entdecke ich das kind
schutzsuchend
seitlich an uns gedrückt
im schmerz gefangen
schält es sich ungesehen
aus der blendung
mein herz wird blind
mag dich nicht teilen
mir nicht beflecken lassen
unsere zweisamkeit
diesmal möchte ich die geschichte zu diesem gedicht erzählen.
zuerst sah ich diese wunderbare skulptur von michael hermann. ich war begeistert. und fragte, ob ich mich davon inspirieren lassen dürfte, wofür ich die genehmigung erhielt.
also ließ ich die bilder auf mich wirken. und ich wartete und wartete auf eine eingebung, die der schönheit des anblicks entsprechen sollte. doch … die skulptur erzählte mir etwas ganz anderes, als ich mir gewünscht hatte.
Man sieht auch die zärtliche Umarmung von dem Kind; als will es sagen: „Ich liebe euch!“
Wie schade, dass sie diesen schönen Moment nicht alle gemeinsam genießen. (So, ist das eher tragisch, und man verspürt Wut.)
Lieber Gruß
Gundel
liebe gundel, genauso ging es mir.
zuerst sah kam es eigentlich ganz harmonisch auf mich herüber. so schön weiß, so schön glatt … die umarmung des kindes …
doch umso länger ich es auf mich wirken ließ, umso mehr wurde umarmung zu einer anklammerung. das nicht gesehen werden … die gefangenheit im hintergrund des geschehens.
ja, da kommt dann die wut.
ich danke dir sehr für dein verstehen!
lieben gruß
lintschi
Ich sehe ehrlich gesagt nicht eine Beziehung Mann-Frau und ausgegrenztes Kind, sondern eher eine Mutter mit zwei Kindern. Das eine umarmt sie, das andere möchte ihr auch nahe sein und hockt in der „Warteschlange“, um nach dem/der größeren Bruder/Schwester ähnlich liebkost zu werden.
Für mich ergibt sich das alleine schon vom Größenverhältnis Frau/großes Kind. Man sieht m.E. doch, dass es noch lange nicht die Größe der Mutter hat, auch wenn es größer ist als der/die Bruder/Schwester.
Finde ich.
Gruß
Werner
ja, da sind wir auf der gleichen ebene. ich sehe auch zwei kinder!
allerdings wirkt eben das kleine auf mich ausgegrenzt. zu klar scheint mir die symbiose zwischen den beiden größeren personen. und die starre des hintergrunds verschärfte mein gefühl.
danke für deine meinung!
und herzlich willkommemn hier!
lieben gruß
lintschi
Hallo Evelyne.
Ich kann deinen Text nachvollziehen.
Da das Kind nur außen vor ist, statt mittendrin.
Vielleicht hat dich dies irritiert und ließ den Text so entstehen.
LG, Nati
genau, liebe nati,
das kind würde – meiner meinung nach – in die mitte gehören. und auch, wenn es, wie schon erwähnt, zwei kinder sind, ist es nicht angenehm anzuspüren, wenn eines außen „anhängt“.
ich bin froh, dass auch andere das so erkennen. es war mir nicht angenehm, als es so in mir hochkam … deshalb sind die letzten 2 verse tatsächlich eher dem lyrich zuzuordnen.
danke und lieben gruß
lintschi
tiefgründig, sehr gelungen!
ja, die skulptur ist sehr vielsagend und du hast wirklich passende worte dafür gefunden.
irritierend, bedrückend.
eine tolle symbiose von text und figur!
ganz herzlich,
diana
liebe diana,
vielen lieben dank für deine worte – und deinen besuch!
herzlichen gruß zurück
lintschi
mich erinnern Deine Worte, wundervoll passend, und doch etwas anders als ich es in Erinnerung habe *lächel*
Michaels wundervolle Skulptur zeigt Mutter mit dem größeren Kind und das kleine spielt nicht eifrig mit seinen Legosteinen weiter, sondern sieht das Geschwisterchen im Arm der Mama und eilt dazu. Es möchte dabei sein, auch wenn es nur ein Bein der Mama umkilammern kann oder die beiden von der Seite umarmt, denn es weiß ja, es gehört dazu.
So war es manchmal, wenn ich eine der beiden auf dem Schoß hielt *lächel*
es möchte auch dabei sein … genau!
aber deine interpretation ist viel erfreulicher als meine.
danke dafür
und ganz lieben gruß
lintschi
Ich mag erfreuliche Interpretationen *lächel*
und ich erfreue mich an deiner …