getarnt
Ich färbe mein Haar. Herbstrot. Lodernd. Orange. Ich werde es noch mit neunzig tun. Es ist mein Leuchtturm. Werde sofort gesehen. Und meine Tarnkappe. Bedecke ich es, bin ich unsichtbar.
Es ist angenehm. Sich selbst anknipsen zu können. In Gesellschaft. Nur mehr gesehen zu werden, wenn man es will.
Niemand stellt meiner Jugend nach. Meinem Arsch. Meinem Busen.
Und sieht nicht mich. Und hört nicht mich. Und liebt nicht mich. Ist nur verliebt. In die Jugend.
Ich gebe was ich tue. Ich gebe was ich bin. Ich gebe meine Jugend. Mir. Und dem der sie erkennt. Hört er meine Worte. Sieht er in meine Augen. Sucht nicht mein Haar.
daraus spricht so viel Selbstbewusstsein, das ist klasse !
„sich selbst anknipsen“ mag ich besonders, weil das Ich entscheidet und nicht die anderen
immer geht es um Äußerlichkeiten, wohl auch, weil wir „Augentiere“ sind
aber hier spielt das Ich damit, nutzt die Fixierung auf das Äußere für sich
Alter als Form von Freiheit
ich habe die erfahrung gemacht, dass mit dem alter immer mehr freiheit ins leben kommt.
natürlich nur, wenn man es „richtig“ angeht. wenn man die vorteile des alters nützt – und es gibt deren jede menge.
die jugend hat sicher auch viele vorteile, aber es sind nicht die gleichen wie im alter!
wenn man dies nicht erkennt und den „falschen“ vorteilen nachrennt, dann bleibt man unfrei.
es ist ja gut, dass wir augentiere sind, aber man muss seine augen ebenfalls „richtig“ verwenden 😉
zitat von lintschi:
die jugend hat sicher auch viele vorteile, aber es sind nicht die gleichen wie im alter!
absolut.
deine zeilen/gedanken zum thema gefallen mir richtig gut.
lg
fini
aha, sowas gescheites habe ich schon mal gesagt? na bitte, wer sagts denn …
die weiß schon was, die alte lintschi
danke und lg
Klasse.
danke!