Zärtlich getragen vom Nebel
Der sich weich um mich schmiegt
Tief atmend den Duft des Herbstes
Der in der satten Luft liegt
Schwebt mein Herz durch die farbige Pracht
Die mein Leben so herrlich reich macht
Es sind die Farben der glücklichen Stille
Die in mir leuchten in einer Fülle
Die Gott in meine Ewigkeit senkt
Weil Er mir wieder den Herbst schenkt
Sanftes Nieseln streichelt mich
Und küsst wie frischer Morgentau
Alle meine Sinne wach
Und ich erkenne im Herbst die Frau
Der Jahreszeiten einziges Weib
Die strahlende Schönheit
In deren Leib
Der Herd des Lebens ewig wärmt
Der Frühling
Der Jüngling der sonnig ausschwärmt
Der sorglos aufbricht und überall sät
Der Sommer
Der lachend einhergeht
Mit heißem Atem und spendender Kraft
Alles wachsen lässt aus seinem Saft
Der in schwülen Nächten von Freiheit erzählt
Und vieles verspricht was er dann nicht hält
Der Winter
Ein eiskalter Soldat
Mit klirrenden Waffen in prachtvollem Staat
Tötet
Was sich nicht schützt vor ihm
Lässt viele zitternd vor ihm fliehen
Doch jetzt der Herbst
Der nach innen ruft
Mit prächtigen Farben und sinnlichem Duft
Mit weichen Konturen im milden Licht
Mit feuchten Lippen im üppigen Gesicht
Der Ernten gibt und sich daran freut
Der Jahreszeiten Weiblichkeit
Und groß ist mein Glück
So von Weib zu Weib
Denn auch ich fühl‘ den Herbst
In meinem Leib
© evelyne w.
aus:
Ich bin aus einem ganzen Stück
Best of Tagebuchgedichte
152 Seiten
Broschiert mit Klappen
da klingt deine ganze Liebe zum Herbst aus den Zeilen !
und was wäre das Jahr, was wäre das Leben ohne diese ruhigere Zeit
ich mag ihn auch sehr (zum Unverständnis vieler, die ihn nur als Dunklerwerden empfinden)
lieben Gruß
Uta
ja, die frühe dunkelheit ist sicher sein (ihr ? 😉 ) schwacher punkt.
aber sonst … willkommen im club der herbstinnen!
lg lintschi
Wunderschöne Zeilen. Ich zähle mich auch zu den Herbstinnen.:-)
Liebe Grüße
Fini
ja, fini,
du bist sicher eine herbstin!
danke und ganz liebeng ruß
lintschi