äußere schönheit

 
des menschen schönheit fällt als asche
aus den brieftaschen der skalpellierer
ein hintern und ein busen
ergibt noch lange keine frau

ein frauenleib ist schön
wenn er dem mann entgegen
blüht und nicht sich ihm entgegen
reckt zum austausch von besitz

das wesen einer frau
das keine eigenen grenzen zeigt
nicht spitzen, kanten, narben
wird sich verlieren als modell
in das die männer onanieren

© evelyne w.

 

Heute hat mich die Skulptur von Michael Hermann, wie sie im nächsten Beitrag „innere werte“ zu sehen ist,
zu diesem ganz anderen Text angeregt, als gestern.
Ist es nicht faszinierend, wie dieses Kunstwerk aus verschiedenen Perspektiven unterschiedlich inspiriert?
Danke Michael!

 

12 Gedanken zu „äußere schönheit“

    1. oooooh!
      na bitte!
      jeder tag bringt eine andere perspektive. aber begonnen habe ich natürlich mit der „liebes“sicht. erst auf den zweiten werde ich dann „böse“.

      darf ich dann diesen text auch mit deiner skulptur in verbindung bringen?

      schönen abend!
      evelyn

  1. liebe evelyne,

    ich habe erkannt, dass menschen auf grund ihrer herkunft, erziehung, gene (?) – in der wahrnehmung ihrer umgebung sehr unterschiedlich sind. es gibt männer, die sehen frauen “nur” als sexobjekt, anders nehmen sie sie gar nicht wahr… diese männer kriegen dann genau die frauen, die sie verdienen, die hingereckte schnecke, denn sie holt ihn sich, weil er in ihr muster passt und er holt sich sie….
    ein mann, der die stirnfalten, den kleinen busen, den höcker auf der nase einfach hinnimmt, weil er eben zu ihr gehört, so wie die warze auf seiner wange zu ihm, der würde sauer reagieren, wollte sie sich “skalpellieren” lassen” es gibt gottlos viele männer, die mit abscheu auf frauen schauen, die sich nur als kopfloser körper präsentieren….

    aber zwischen den einen und den anderen ist eine ganze ganze bandbreite der gesellschaft eingeordnet…

    den schluss deines gedichts finde ich erschreckend…

    liebe grüße
    gabriele

    1. erstmal: herzlich willkommen hier!

      ich glaube nicht, dass es um wahrnehmung geht in diesem fall, sondern um lebenseinstellung. diese ist halt leider viel zu oft vom umfeld geprägt, oft auch vom kollektiven unbewussten.
      und die hochglanzwelt unserer westlichen konsumgesellschaft ist da leider marktführend (im wahrsten sinne des wortes).

      ich gehe mit dir konform, dass jeder das kriegt, was er verdient.
      allerdings gefällt mir die formulierung von „einfach hinnehmen“ im hinblick auf körperliche eigenarten nicht so gut. ich bin ja eine liebesforscherin. ich glaube nicht, dass menschen, die lieben, etwas am partner einfach hinnehmen müssen. als liebender liebt man doch eigentlich genau dieses „sosein“ des partners.
      aber das ist jetzt vielleicht wortklauberei …

      den schluss meines gedichtes …
      nun ja, es ist leider so, dass viele männer nicht auf die bedürfnisse der frauen achten, sondern einfach ihre befriedigen.
      der ausdruck mag in diesem zusammenhang derb klingen, aber diese form des sexuellen aktes hat einfach viel damit zu gemeinsam, dass sich ein mann mit modellierten „hilfsmitteln“ selber befriedigt …

      danke für deinen beitrag
      und lieben gruß zu dir
      lintschi

  2. …das ganze ganze – humorvolle gottlose männervolk – das gottlob ganz in ordnung ist – wir schmunzeln, wenn sie meine fehler lesen…. pfff – zu schnell ….

  3. Natürlich liebe Evelyne. Das ist das Augenzwinkern, das ich an anderer Stelle meinte. Es ist nicht böse von Dir, sondern supergenial. Ich verstehe es als „Satire“ pur – auch wenn man es vielleicht knallhart (Augenzwinkern nicht vergessen) verstehen könnte. Diesen Text würde ich auch gerne auf http://www.leerraeume.de einstellen. Bitte, bitte, erlaube mir das! Habe schon lange über eine derartige „Erklärung“ nachgedacht – es fielen mir aber keine richtigen Worte ein. Deswegen steht da auch noch nichts.

    Ganz liebe Grüße,
    Michael

    1. lieber michael,
      schön, dass du mich so gut verstehst. ich bin nie knallhart! meine böse zunge wetzt sich wirklich lieber in satirischer form als in faustschwingender …

      und natürlich macht es mich sehr, sehr glücklich, wenn du diesen text wieder zu deiner skulptur einstellst.

      stolzgeblähte grüße
      evelyn

        1. juppididu-hu!

          ich weiß nicht, ob das jemand verstehen kann, oder – natürlich – DU auf jeden fall! und sicher die meisten meiner leser …
          ich kann mich über solche projekte einfach wie ein kreisel freuen!

          ich bin doch liebes- und sinnforscherin. und das macht soviel sinn! und füttert die selbstliebe! und die verbindung zu anderen menschen …

          schönes wochenende, lieber michael!
          danke noch einmal!
          evelyn

  4. Ich finde, Du hast mit diesem Gedicht alles auf den Punkt gebracht, Lintschi.
    Zitat: die hochglanzwelt unserer westlichen konsumgesellschaft ist da leider marktführend (im wahrsten sinne des wortes).
    Ich kenne mittlerweile auch junge Männer, die sich unter das Messer legen, weil deren Frauen das fordern „kopfklatsch“. Dabei reicht das Geld ohnehin hinten und vorne nicht, aber sie glauben daran, dass sie sich damit die „wahre Liebe“ erschaffen können. „nochmehrkopfklatsch“

    Es ist der Wandel der Zeit – ein trauriger Wandel, meine Meinung.

    LG
    Fini

    1. genau, fini! *nochmehrkopfklatsch*
      und ja, wahrscheinlich ist es ein trauriger wandel der zeit. andererseits hat halt jede zeit ihre prüfungen 😉

      manche menschen mussten in kriegen ihre menschlichkeit „beweisen“
      andere müssen das in konsum-friedenszeiten …

      lg lintschi

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